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Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 2. Hannover, 1788.

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ihnen. 20) Noch etwas über den Umgang der
Großen und Reichen unter einander!

Zweytes Capittel. Ueber den Umgang
mit Geringern.

1) Der Leser wird zum Theil auf das ver¬
wiesen, was im achten Capittel des ersten Theils
gesagt worden. 2) Man sey höflich gegen Ge¬
ringere, auch dann, wenn man Ihrer nicht bedarf!
Man ehre das Verdienst auch im niedern Stande,
auch in Gegenwart der Großen, und aus reiner
Absicht! 3) Aber diese Höflichkeit sey weder
übertrieben, noch beleidigend, noch abgeschmackt!
4) Man hüte sich vor grenzenloser Vertraulich¬
keit gegen Leute, die keine Erziehung haben!
5) Man soll sich im Wohlstande nicht rächen,
wenn Leute von niederm Stande uns im Un¬
glücke nicht geachtet, sondern unsern mächtigen
Feinden gehuldigt haben. 6) Man soll sie nicht
mit leeren Versprechungen, nicht mit falschen
Hofnungen täuschen. 7) Man muß auch ab¬
schlagen können. 8) Zu viel Aufklärung taugt
nicht für niedre Stände.

Drittes Capittel. Ueber den Umgang mit
Hofleuten und ihres Gleichen.

1) Hierher gehören die Bemerkungen über
den Umgang mit Leuten, die in der so genann¬
ten großen Welt leben, überhaupt. Bild der
dort herrschenden Sitten. 2) Wer da kann, der

bleibe
* 4

ihnen. 20) Noch etwas uͤber den Umgang der
Großen und Reichen unter einander!

Zweytes Capittel. Ueber den Umgang
mit Geringern.

1) Der Leſer wird zum Theil auf das ver¬
wieſen, was im achten Capittel des erſten Theils
geſagt worden. 2) Man ſey hoͤflich gegen Ge¬
ringere, auch dann, wenn man Ihrer nicht bedarf!
Man ehre das Verdienſt auch im niedern Stande,
auch in Gegenwart der Großen, und aus reiner
Abſicht! 3) Aber dieſe Hoͤflichkeit ſey weder
uͤbertrieben, noch beleidigend, noch abgeſchmackt!
4) Man huͤte ſich vor grenzenloſer Vertraulich¬
keit gegen Leute, die keine Erziehung haben!
5) Man ſoll ſich im Wohlſtande nicht raͤchen,
wenn Leute von niederm Stande uns im Un¬
gluͤcke nicht geachtet, ſondern unſern maͤchtigen
Feinden gehuldigt haben. 6) Man ſoll ſie nicht
mit leeren Verſprechungen, nicht mit falſchen
Hofnungen taͤuſchen. 7) Man muß auch ab¬
ſchlagen koͤnnen. 8) Zu viel Aufklaͤrung taugt
nicht fuͤr niedre Staͤnde.

Drittes Capittel. Ueber den Umgang mit
Hofleuten und ihres Gleichen.

1) Hierher gehoͤren die Bemerkungen uͤber
den Umgang mit Leuten, die in der ſo genann¬
ten großen Welt leben, uͤberhaupt. Bild der
dort herrſchenden Sitten. 2) Wer da kann, der

bleibe
* 4
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[0013] ihnen. 20) Noch etwas uͤber den Umgang der Großen und Reichen unter einander! Zweytes Capittel. Ueber den Umgang mit Geringern. 1) Der Leſer wird zum Theil auf das ver¬ wieſen, was im achten Capittel des erſten Theils geſagt worden. 2) Man ſey hoͤflich gegen Ge¬ ringere, auch dann, wenn man Ihrer nicht bedarf! Man ehre das Verdienſt auch im niedern Stande, auch in Gegenwart der Großen, und aus reiner Abſicht! 3) Aber dieſe Hoͤflichkeit ſey weder uͤbertrieben, noch beleidigend, noch abgeſchmackt! 4) Man huͤte ſich vor grenzenloſer Vertraulich¬ keit gegen Leute, die keine Erziehung haben! 5) Man ſoll ſich im Wohlſtande nicht raͤchen, wenn Leute von niederm Stande uns im Un¬ gluͤcke nicht geachtet, ſondern unſern maͤchtigen Feinden gehuldigt haben. 6) Man ſoll ſie nicht mit leeren Verſprechungen, nicht mit falſchen Hofnungen taͤuſchen. 7) Man muß auch ab¬ ſchlagen koͤnnen. 8) Zu viel Aufklaͤrung taugt nicht fuͤr niedre Staͤnde. Drittes Capittel. Ueber den Umgang mit Hofleuten und ihres Gleichen. 1) Hierher gehoͤren die Bemerkungen uͤber den Umgang mit Leuten, die in der ſo genann¬ ten großen Welt leben, uͤberhaupt. Bild der dort herrſchenden Sitten. 2) Wer da kann, der bleibe * 4

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Zitationshilfe: Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 2. Hannover, 1788, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knigge_umgang02_1788/13>, abgerufen am 24.11.2024.