keit ein Gesetz, ein Recht, das sie sogar auf ihre Nachfolger zu vererben trachten.
Man sey gastfrey gegen Diejenigen, welche eine gute Tafel und ein volles Gläsgen lieben!
Man hüte sich, bevor man den Mann nicht recht genau kennt, einen Geistlichen von der alltäglichen Art zum Vertraueten in häuslichen Angelegenheiten und andern Dingen von Wich¬ tigkeit zu machen, und halte ihn entfernt, wenn er sich ohnberufen in dergleichen mischen will!
Man verhindre die zu große Vertraulich¬ keit der Weiber und Töchter mit gewissen Beicht¬ vätern und geistlichen Rathgebern.
3.
In Prälaturen und Klöstern muß man den Ton der Herrn Patrum anzunehmen verstehn, wenn man ihnen willkommen seyn will. Ein guter, gesunder Apetit; nach Verhältniß eben so viel Durst und die Gabe, ein Gläsgen mit Geschmack und oft genug ausleeren zu können; ein jovialischer Humor; ein Witz, der nicht zu fein, sondern ein wenig materiel seyn muß; zu¬
wei¬
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keit ein Geſetz, ein Recht, das ſie ſogar auf ihre Nachfolger zu vererben trachten.
Man ſey gaſtfrey gegen Diejenigen, welche eine gute Tafel und ein volles Glaͤsgen lieben!
Man huͤte ſich, bevor man den Mann nicht recht genau kennt, einen Geiſtlichen von der alltaͤglichen Art zum Vertraueten in haͤuslichen Angelegenheiten und andern Dingen von Wich¬ tigkeit zu machen, und halte ihn entfernt, wenn er ſich ohnberufen in dergleichen miſchen will!
Man verhindre die zu große Vertraulich¬ keit der Weiber und Toͤchter mit gewiſſen Beicht¬ vaͤtern und geiſtlichen Rathgebern.
3.
In Praͤlaturen und Kloͤſtern muß man den Ton der Herrn Patrum anzunehmen verſtehn, wenn man ihnen willkommen ſeyn will. Ein guter, geſunder Apetit; nach Verhaͤltniß eben ſo viel Durſt und die Gabe, ein Glaͤsgen mit Geſchmack und oft genug ausleeren zu koͤnnen; ein jovialiſcher Humor; ein Witz, der nicht zu fein, ſondern ein wenig materiel ſeyn muß; zu¬
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keit ein Geſetz, ein Recht, das ſie ſogar auf
ihre Nachfolger zu vererben trachten.
Man ſey gaſtfrey gegen Diejenigen, welche
eine gute Tafel und ein volles Glaͤsgen lieben!
Man huͤte ſich, bevor man den Mann
nicht recht genau kennt, einen Geiſtlichen von der
alltaͤglichen Art zum Vertraueten in haͤuslichen
Angelegenheiten und andern Dingen von Wich¬
tigkeit zu machen, und halte ihn entfernt, wenn
er ſich ohnberufen in dergleichen miſchen will!
Man verhindre die zu große Vertraulich¬
keit der Weiber und Toͤchter mit gewiſſen Beicht¬
vaͤtern und geiſtlichen Rathgebern.
3.
In Praͤlaturen und Kloͤſtern muß man den
Ton der Herrn Patrum anzunehmen verſtehn,
wenn man ihnen willkommen ſeyn will. Ein
guter, geſunder Apetit; nach Verhaͤltniß eben
ſo viel Durſt und die Gabe, ein Glaͤsgen mit
Geſchmack und oft genug ausleeren zu koͤnnen;
ein jovialiſcher Humor; ein Witz, der nicht zu
fein, ſondern ein wenig materiel ſeyn muß; zu¬
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Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 2. Hannover, 1788, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knigge_umgang02_1788/125>, abgerufen am 25.11.2024.
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