Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 1. Hannover, 1788.ihm nicht willfahren; so sage grade heraus, 5. Keine Wohlthat ist größer, als die des Ueberhaupt verdienen ja Diejenigen wohl nütz¬
ihm nicht willfahren; ſo ſage grade heraus, 5. Keine Wohlthat iſt groͤßer, als die des Ueberhaupt verdienen ja Diejenigen wohl nuͤtz¬
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0297" n="267"/> ihm nicht willfahren; ſo ſage grade heraus,<lb/> ohne beleidigende Ausdruͤcke, den Grund, war¬<lb/> um Du es nicht kannſt! Enthalte Dich aller<lb/> falſchen Ausfluͤchte, aller leeren Vertroͤſtungen!</p><lb/> </div> <div n="3"> <head>5.<lb/></head> <p>Keine Wohlthat iſt groͤßer, als die des<lb/> Unterrichts und der Bildung. Wer jemals<lb/> etwas dazu beygetragen hat, uns zu weiſern,<lb/> beſſern und gluͤcklichern Menſchen zu machen,<lb/> der muͤſſe unſers waͤrmſten Danks lebenslang<lb/> gewiß ſeyn koͤnnen! Hat er dabey nicht alles<lb/> geleiſtet, was wir itzt, bey reifern Jahren, bey<lb/> weitern Fortſchritten in der Cultur, von einem<lb/> Lehrer und Hofmeiſter fordern wuͤrden; ſo ſol¬<lb/> len wir doch nicht unerkenntlich gegen das We¬<lb/> nige ſeyn, ſo wir von ihm empfangen haben.</p><lb/> <p>Ueberhaupt verdienen ja Diejenigen wohl<lb/> mit vorzuͤglicher Achtung behandelt zu werden,<lb/> die ſich redlich dem wichtigen Erziehungs-Ge¬<lb/> ſchaͤfte widmen. Es iſt wahrlich eine hoͤchſt<lb/> ſchwere Arbeit, Menſchen zu bilden, eine Ar¬<lb/> beit, die ſich nie mit Gelde bezahlen laͤſſt.<lb/> Der geringſte Dorf-Schulmeiſter, wenn er ſeine<lb/> Pflichten treulich erfuͤllt, iſt eine wichtigere und<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nuͤtz¬<lb/></fw> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [267/0297]
ihm nicht willfahren; ſo ſage grade heraus,
ohne beleidigende Ausdruͤcke, den Grund, war¬
um Du es nicht kannſt! Enthalte Dich aller
falſchen Ausfluͤchte, aller leeren Vertroͤſtungen!
5.
Keine Wohlthat iſt groͤßer, als die des
Unterrichts und der Bildung. Wer jemals
etwas dazu beygetragen hat, uns zu weiſern,
beſſern und gluͤcklichern Menſchen zu machen,
der muͤſſe unſers waͤrmſten Danks lebenslang
gewiß ſeyn koͤnnen! Hat er dabey nicht alles
geleiſtet, was wir itzt, bey reifern Jahren, bey
weitern Fortſchritten in der Cultur, von einem
Lehrer und Hofmeiſter fordern wuͤrden; ſo ſol¬
len wir doch nicht unerkenntlich gegen das We¬
nige ſeyn, ſo wir von ihm empfangen haben.
Ueberhaupt verdienen ja Diejenigen wohl
mit vorzuͤglicher Achtung behandelt zu werden,
die ſich redlich dem wichtigen Erziehungs-Ge¬
ſchaͤfte widmen. Es iſt wahrlich eine hoͤchſt
ſchwere Arbeit, Menſchen zu bilden, eine Ar¬
beit, die ſich nie mit Gelde bezahlen laͤſſt.
Der geringſte Dorf-Schulmeiſter, wenn er ſeine
Pflichten treulich erfuͤllt, iſt eine wichtigere und
nuͤtz¬
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