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Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 1. Hannover, 1788.

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Eilftes Capittel.

Ueber die Verhältnisse unter Wohlthä¬
tern und Denen, welche Wohlthaten
empfangen, wie auch unter Lehrern
und Schülern, Gläubigern und
Schuldnern.


1.

Die Dankbarkeit ist eine der heiligsten Tugen¬
den; Wer Dir Gutes gethan hat, den ehre!
Danke ihm nicht nur mit Worten, die ihm
die Wärme Deiner Erkenntlichkeit zeigen; son¬
dern suche auch jede Gelegenheit auf, wo Du
ihm wieder dienen und nützlich werden kannst!
Fehlt Dir aber dazu die Veranlassung; so ent¬
falte ihm wenigstens durch ein unterscheidend
liebreiches äusseres Betragen Dein dankbares
Herz! Miß dieses Betragen nicht pünktlich
nach der Größe der Wohlthat ab, die Du em¬
pfangen, sondern nach dem Grade des guten
Willens, den Dein Wohlthäter Dir gezeigt
hat! Höre auch dann nicht auf dankbar gegen

ihn
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Eilftes Capittel.

Ueber die Verhaͤltniſſe unter Wohlthaͤ¬
tern und Denen, welche Wohlthaten
empfangen, wie auch unter Lehrern
und Schuͤlern, Glaͤubigern und
Schuldnern.


1.

Die Dankbarkeit iſt eine der heiligſten Tugen¬
den; Wer Dir Gutes gethan hat, den ehre!
Danke ihm nicht nur mit Worten, die ihm
die Waͤrme Deiner Erkenntlichkeit zeigen; ſon¬
dern ſuche auch jede Gelegenheit auf, wo Du
ihm wieder dienen und nuͤtzlich werden kannſt!
Fehlt Dir aber dazu die Veranlaſſung; ſo ent¬
falte ihm wenigſtens durch ein unterſcheidend
liebreiches aͤuſſeres Betragen Dein dankbares
Herz! Miß dieſes Betragen nicht puͤnktlich
nach der Groͤße der Wohlthat ab, die Du em¬
pfangen, ſondern nach dem Grade des guten
Willens, den Dein Wohlthaͤter Dir gezeigt
hat! Hoͤre auch dann nicht auf dankbar gegen

ihn
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[263/0293] Eilftes Capittel. Ueber die Verhaͤltniſſe unter Wohlthaͤ¬ tern und Denen, welche Wohlthaten empfangen, wie auch unter Lehrern und Schuͤlern, Glaͤubigern und Schuldnern. 1. Die Dankbarkeit iſt eine der heiligſten Tugen¬ den; Wer Dir Gutes gethan hat, den ehre! Danke ihm nicht nur mit Worten, die ihm die Waͤrme Deiner Erkenntlichkeit zeigen; ſon¬ dern ſuche auch jede Gelegenheit auf, wo Du ihm wieder dienen und nuͤtzlich werden kannſt! Fehlt Dir aber dazu die Veranlaſſung; ſo ent¬ falte ihm wenigſtens durch ein unterſcheidend liebreiches aͤuſſeres Betragen Dein dankbares Herz! Miß dieſes Betragen nicht puͤnktlich nach der Groͤße der Wohlthat ab, die Du em¬ pfangen, ſondern nach dem Grade des guten Willens, den Dein Wohlthaͤter Dir gezeigt hat! Hoͤre auch dann nicht auf dankbar gegen ihn R4

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Zitationshilfe: Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 1. Hannover, 1788, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knigge_umgang01_1788/293>, abgerufen am 21.12.2024.