Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 1. Hannover, 1788."übrige Welt bekümmert, sieht und hört nichts 4. In der Ehe ist Eifersucht ein schreckliches, gen L 4
„uͤbrige Welt bekuͤmmert, ſieht und hoͤrt nichts 4. In der Ehe iſt Eiferſucht ein ſchreckliches, gen L 4
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„uͤbrige Welt bekuͤmmert, ſieht und hoͤrt nichts
„um ſich her, iſt in keiner Geſellſchaft verlegen
„mit ſeiner Perſon, wenn nur der theure Ge¬
„genſtand uns freundlich anlaͤchelt, findet al¬
„les Ungemach des Lebens leicht zu ertragen, an
„der Seite des Geliebten, glaubt nicht, daß es
„Krankheit, Armuth, Druck und Noth in der
„ſchoͤnen Welt geben koͤnne, lebt mit aller Crea¬
„tur in Frieden, verachtet Gemaͤchlichkeit, koͤſt¬
„liche Speiſe, Schlaf — O Ihr! wenn Ihr
„je ſo wonnevolle Zeiten verlebt habt, ſprechet!
„iſt auch ein ſuͤßerer Traum zu traͤumen moͤg¬
„lich? Iſt unter allen phantaſtiſchen Freuden
„des Lebens Eine, die ſo unſchuldig, ſo natuͤr¬
„lich, ſo unſchaͤdlich waͤre? Eine, die ſo uͤber¬
„ſchwenglich gluͤcklich, froͤhlich, ſo friedenvoll
„machet? — Ach! daß dieſer ſelige Zuſtand der
„Bezauberung nicht ewig dauern kann, daß
„man oft nur gar zu unſanft aufgeſchreckt wird
„aus dieſem eliſiſchen Schlummer!“
4.
In der Ehe iſt Eiferſucht ein ſchreckliches,
Ruhe und Frieden ſtoͤhrendes Uebel, und jeder
Streit von boͤſen Folgen; in der Liebe hinge¬
gen
L 4
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