Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 1. Hannover, 1788.schäfte mit einem Manne treiben, dessen Wil¬ 17. Es giebt in diesem Leben eine Menge Un¬ billi¬ K 3
ſchaͤfte mit einem Manne treiben, deſſen Wil¬ 17. Es giebt in dieſem Leben eine Menge Un¬ billi¬ K 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0179" n="149"/> ſchaͤfte mit einem Manne treiben, deſſen Wil¬<lb/> len, deſſen Freundſchaft und deſſen Art irgend<lb/> einen Gegenſtand anzuſehn, von den Launen,<lb/> Winken und Zurechtweiſungen ſeiner Frau ab¬<lb/> haͤngt, der ſeine Briefe erſt ſeiner Hofmei¬<lb/> ſterinn zur Durchſicht vorlegen, und uͤber die<lb/> wichtigſten, geheimſten Angelegenheiten erſt<lb/> Inſtruction bey dem Bratenwender holen muß.</p><lb/> </div> <div n="3"> <head>17.<lb/></head> <p>Es giebt in dieſem Leben eine Menge Un¬<lb/> gemachs zu tragen. Auch Der, welcher der<lb/> Gluͤcklichſte zu ſeyn ſcheint, hat insgeheim Lei¬<lb/> den mancher Art zu uͤberwinden, wahre und<lb/> eingebildete, unverſchuldete oder ſelbſtgeſchaf¬<lb/> fene — gleichviel! aber immer darum nicht<lb/> minder Leiden. Sehr wenig Weiber haben<lb/> Kraft genug, das Ungluͤck ſtandhaft zu leiden,<lb/> guten Rath in der Noth zu ertheilen, und ih¬<lb/> ren Gatten die Buͤrde tragen zu helfen, die<lb/> nun einmal getragen werden muß. Die mehr¬<lb/> ſten erſchweren das Uebel, durch unzeitige<lb/> Klagen, durch Geſchwaͤtz uͤber das, was ſeyn<lb/> koͤnnte, wenn es nicht ſo waͤre, wie es iſt, oder<lb/> gar durch uͤbel angebrachte, zuweilen ſehr un¬<lb/> <fw place="bottom" type="catch">billi¬<lb/></fw> <fw place="bottom" type="sig">K 3<lb/></fw> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [149/0179]
ſchaͤfte mit einem Manne treiben, deſſen Wil¬
len, deſſen Freundſchaft und deſſen Art irgend
einen Gegenſtand anzuſehn, von den Launen,
Winken und Zurechtweiſungen ſeiner Frau ab¬
haͤngt, der ſeine Briefe erſt ſeiner Hofmei¬
ſterinn zur Durchſicht vorlegen, und uͤber die
wichtigſten, geheimſten Angelegenheiten erſt
Inſtruction bey dem Bratenwender holen muß.
17.
Es giebt in dieſem Leben eine Menge Un¬
gemachs zu tragen. Auch Der, welcher der
Gluͤcklichſte zu ſeyn ſcheint, hat insgeheim Lei¬
den mancher Art zu uͤberwinden, wahre und
eingebildete, unverſchuldete oder ſelbſtgeſchaf¬
fene — gleichviel! aber immer darum nicht
minder Leiden. Sehr wenig Weiber haben
Kraft genug, das Ungluͤck ſtandhaft zu leiden,
guten Rath in der Noth zu ertheilen, und ih¬
ren Gatten die Buͤrde tragen zu helfen, die
nun einmal getragen werden muß. Die mehr¬
ſten erſchweren das Uebel, durch unzeitige
Klagen, durch Geſchwaͤtz uͤber das, was ſeyn
koͤnnte, wenn es nicht ſo waͤre, wie es iſt, oder
gar durch uͤbel angebrachte, zuweilen ſehr un¬
billi¬
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