Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 1. Hannover, 1788.dern fällt, ist es, zu Vermeidung übereilter 4. Wichtig ist die Sorgfalt, welche Eheleute hen H 4
dern faͤllt, iſt es, zu Vermeidung uͤbereilter 4. Wichtig iſt die Sorgfalt, welche Eheleute hen H 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0149" n="119"/> dern faͤllt, iſt es, zu Vermeidung uͤbereilter<lb/> Schritte und deren ſchaͤdlichen Folgen, oft ſehr<lb/> gut, wenn die zu große Lebhaftigkeit, das ra¬<lb/> ſche Feuer des Mannes, durch Sanftmuth oder<lb/> ein wenig Phlegma von Seiten des Weibes<lb/> gedaͤmpft wird, und umgekehrt. So wuͤrde<lb/> auch mancher Haushalt zu Grunde gehn, wenn<lb/> beyde Eheleute gleich viel Luſt an Aufwand,<lb/> Pracht, Ueppigkeit, einerley Liebhabereyen,<lb/> oder gleich viel Hang zu einer nicht immer<lb/> wohlgeordneten Wohlthaͤtigkeit und Geſellig¬<lb/> keit haͤtten; und da unſre jungen Romanen-<lb/> Leſer und Leſerinnen gemeiniglich die Ideale<lb/> zu ihren kuͤnftigen Lebens-Gefaͤhrten nach ih¬<lb/> rem eigenen werthen Ich ſchnitzeln; ſo iſt<lb/> es doch ſo uͤbel nicht, wenn zuweilen ein alter<lb/> graͤmlicher Vater oder Vormund einen Quer¬<lb/> ſtrich durch dergleichen Verbindungsplane macht<lb/> — So viel von der Wahl des Gatten! und<lb/> das iſt beynahe ſchon mehr, als eigentlich hier¬<lb/> her gehoͤrt.</p><lb/> </div> <div n="3"> <head>4.<lb/></head> <p>Wichtig iſt die Sorgfalt, welche Eheleute<lb/> anwenden muͤſſen, wenn ſie ſich ſo taͤglich ſe¬<lb/> <fw place="bottom" type="catch">hen<lb/></fw> <fw place="bottom" type="sig">H 4<lb/></fw> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [119/0149]
dern faͤllt, iſt es, zu Vermeidung uͤbereilter
Schritte und deren ſchaͤdlichen Folgen, oft ſehr
gut, wenn die zu große Lebhaftigkeit, das ra¬
ſche Feuer des Mannes, durch Sanftmuth oder
ein wenig Phlegma von Seiten des Weibes
gedaͤmpft wird, und umgekehrt. So wuͤrde
auch mancher Haushalt zu Grunde gehn, wenn
beyde Eheleute gleich viel Luſt an Aufwand,
Pracht, Ueppigkeit, einerley Liebhabereyen,
oder gleich viel Hang zu einer nicht immer
wohlgeordneten Wohlthaͤtigkeit und Geſellig¬
keit haͤtten; und da unſre jungen Romanen-
Leſer und Leſerinnen gemeiniglich die Ideale
zu ihren kuͤnftigen Lebens-Gefaͤhrten nach ih¬
rem eigenen werthen Ich ſchnitzeln; ſo iſt
es doch ſo uͤbel nicht, wenn zuweilen ein alter
graͤmlicher Vater oder Vormund einen Quer¬
ſtrich durch dergleichen Verbindungsplane macht
— So viel von der Wahl des Gatten! und
das iſt beynahe ſchon mehr, als eigentlich hier¬
her gehoͤrt.
4.
Wichtig iſt die Sorgfalt, welche Eheleute
anwenden muͤſſen, wenn ſie ſich ſo taͤglich ſe¬
hen
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