Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821.Einleitung. Vorbereitender Theil. nitatis der römischen Kaiser, die Alleinherrschaftder scholastischen Philosophie c), der Mangel allgemeiner wissenschaftlicher Cultur und der Buchdruckerkunst, das Faustrecht. Einige Licht- funken für die Wissenschaft des Völkerrechtes, besonders für deren Befreiung aus dem Joch der Päpste, sprangen aus Reibungen zwischen der päpstlichen und weltlichen Macht; mehr noch, späterhin, aus Luther's und Zwingli's Reformation d). Doch nahm man, in streitigen Fällen, noch oft Zuflucht zu Grundsätzen des römischen und canonisch-päpstlichen Rechtes, zu Gutachten der Legisten und Decretisten, und selbst der Gottesgelehrten. Zwar erschienen et- liche gedruckte Schriften für das Völkerrecht, aber die Verfasser giengen von unrichtigen Be- griffen und Vordersätzen aus; wie Oldendorp (1539), Vasquez oder Vasquius (1572), und Winckler (1615), theils entwickelten, und ver- folgten sie ihre richtigen Ansichten nicht genug, wie Albericus Gentilis (1598) und Suarez (1613) e). a) v. Ompteda's Lit. I. 139 -- 161. v. Kamptz neue Lit. 26. 56. Günther a. a. O. I. 2 f. H. G. Scheidemantel's allgem. Staats- recht (Jena 1775. 8.), S. 13 ff. b) Jean Barbeyrac traite de la morale des peres de l'eglise. a Amsterd. 1728. 4. J. J. Schmauss neues Systema des Rechts der Natur (Gött. 1754. 8.), S. 73 -- 97. c) Schmauss a. a. O. S. 97 ff. d) Mart. Hübneri orat. de immortalibus Mart. Lutheri in impe- Einleitung. Vorbereitender Theil. nitatis der römischen Kaiser, die Alleinherrschaftder scholastischen Philosophie c), der Mangel allgemeiner wissenschaftlicher Cultur und der Buchdruckerkunst, das Faustrecht. Einige Licht- funken für die Wissenschaft des Völkerrechtes, besonders für deren Befreiung aus dem Joch der Päpste, sprangen aus Reibungen zwischen der päpstlichen und weltlichen Macht; mehr noch, späterhin, aus Luther’s und Zwingli’s Reformation d). Doch nahm man, in streitigen Fällen, noch oft Zuflucht zu Grundsätzen des römischen und canonisch-päpstlichen Rechtes, zu Gutachten der Legisten und Decretisten, und selbst der Gottesgelehrten. Zwar erschienen et- liche gedruckte Schriften für das Völkerrecht, aber die Verfasser giengen von unrichtigen Be- griffen und Vordersätzen aus; wie Oldendorp (1539), Vasquez oder Vasquius (1572), und Winckler (1615), theils entwickelten, und ver- folgten sie ihre richtigen Ansichten nicht genug, wie Albericus Gentilis (1598) und Suarez (1613) e). a) v. Ompteda’s Lit. I. 139 — 161. v. Kamptz neue Lit. 26. 56. Günther a. a. O. I. 2 f. H. G. Scheidemantel’s allgem. Staats- recht (Jena 1775. 8.), S. 13 ff. b) Jean Barbeyrac traité de la morale des pères de l’église. à Amsterd. 1728. 4. J. J. Schmauss neues Systema des Rechts der Natur (Gött. 1754. 8.), S. 73 — 97. c) Schmauss a. a. O. S. 97 ff. d) Mart. Hübneri orat. de immortalibus Mart. Lutheri in impe- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0040" n="34"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Einleitung. Vorbereitender Theil.</hi></fw><lb/> nitatis der römischen Kaiser, die Alleinherrschaft<lb/> der scholastischen Philosophie <hi rendition="#i">c</hi>), der Mangel<lb/> allgemeiner wissenschaftlicher Cultur und der<lb/> Buchdruckerkunst, das Faustrecht. 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Einleitung. Vorbereitender Theil.
nitatis der römischen Kaiser, die Alleinherrschaft
der scholastischen Philosophie c), der Mangel
allgemeiner wissenschaftlicher Cultur und der
Buchdruckerkunst, das Faustrecht. Einige Licht-
funken für die Wissenschaft des Völkerrechtes,
besonders für deren Befreiung aus dem Joch
der Päpste, sprangen aus Reibungen zwischen
der päpstlichen und weltlichen Macht; mehr
noch, späterhin, aus Luther’s und Zwingli’s
Reformation d). Doch nahm man, in streitigen
Fällen, noch oft Zuflucht zu Grundsätzen des
römischen und canonisch-päpstlichen Rechtes,
zu Gutachten der Legisten und Decretisten, und
selbst der Gottesgelehrten. Zwar erschienen et-
liche gedruckte Schriften für das Völkerrecht,
aber die Verfasser giengen von unrichtigen Be-
griffen und Vordersätzen aus; wie Oldendorp
(1539), Vasquez oder Vasquius (1572), und
Winckler (1615), theils entwickelten, und ver-
folgten sie ihre richtigen Ansichten nicht genug,
wie Albericus Gentilis (1598) und Suarez
(1613) e).
a⁾ v. Ompteda’s Lit. I. 139 — 161. v. Kamptz neue Lit. 26. 56.
Günther a. a. O. I. 2 f. H. G. Scheidemantel’s allgem. Staats-
recht (Jena 1775. 8.), S. 13 ff.
b⁾ Jean Barbeyrac traité de la morale des pères de l’église. à
Amsterd. 1728. 4. J. J. Schmauss neues Systema des Rechts
der Natur (Gött. 1754. 8.), S. 73 — 97.
c⁾ Schmauss a. a. O. S. 97 ff.
d⁾ Mart. Hübneri orat. de immortalibus Mart. Lutheri in impe-
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Zitationshilfe: | Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht01_1821/40>, abgerufen am 16.07.2024. |