Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821.III. Cap. Recht der Gleichheit. ohne Nachtheil ihrer weltlichen Rechte, einräu-men zu müssen a). Als weltlicher souverainer Regent, befand sich der Papst auch gegen man- che evangelische Souveraine, vorzüglich solche, denen königliche Ehren nicht zustehen, in dem Besitz des Vorranges: nie aber gegen Russland und die Pforte. 2) Dem römisch-teutschen Kaiser, ward von allen christlichen Mächten in Europa der Vorrang eingeräumt b). Da- gegen hatte derselbe, auch als Beherrscher sei- ner Erbstaaten (seit 1804 Kaiser von Oestreich), mit der osmanischen Pforte völlige Ranggleich- heit festgesetzt c). a) Rousset a. a. O. T. I. ch. 1. Moser's Staatsr. III. 86. Gün- ther a. a. O. I. 221 f. b) v. Ompteda's Lit., §. 196. v. Kamptz neue Lit., §. 125. v. Martens Einleit. in das europ. VR. §. 129. c) Passarowitzer Fr. 1718, Art. 17. Auch in den nachfolgen- den Friedensschlüssen, z. B. in dem belgrader 1739, Art. 20. 21. Moser's Staatsr. III. 106. Lünig's Theatr. cerem. II. 1438. Günther a. a. O. I. 225. 247. §. 96. 2) der jetzigen gekrönten Häupter. Die meisten jetzigen gekrönten Häupter III. Cap. Recht der Gleichheit. ohne Nachtheil ihrer weltlichen Rechte, einräu-men zu müssen a). Als weltlicher souverainer Regent, befand sich der Papst auch gegen man- che evangelische Souveraine, vorzüglich solche, denen königliche Ehren nicht zustehen, in dem Besitz des Vorranges: nie aber gegen Ruſsland und die Pforte. 2) Dem römisch-teutschen Kaiser, ward von allen christlichen Mächten in Europa der Vorrang eingeräumt b). Da- gegen hatte derselbe, auch als Beherrscher sei- ner Erbstaaten (seit 1804 Kaiser von Oestreich), mit der osmanischen Pforte völlige Ranggleich- heit festgesetzt c). a) Rousset a. a. O. T. I. ch. 1. Moser’s Staatsr. III. 86. Gün- ther a. a. O. I. 221 f. b) v. Ompteda’s Lit., §. 196. v. Kamptz neue Lit., §. 125. v. Martens Einleit. in das europ. VR. §. 129. c) Passarowitzer Fr. 1718, Art. 17. Auch in den nachfolgen- den Friedensschlüssen, z. B. in dem belgrader 1739, Art. 20. 21. Moser’s Staatsr. III. 106. Lünig’s Theatr. cerem. II. 1438. Günther a. a. O. I. 225. 247. §. 96. 2) der jetzigen gekrönten Häupter. Die meisten jetzigen gekrönten Häupter <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0161" n="155"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">III. Cap. Recht der Gleichheit.</hi></fw><lb/> ohne Nachtheil ihrer weltlichen Rechte, einräu-<lb/> men zu müssen <hi rendition="#i">a</hi>). Als weltlicher souverainer<lb/> Regent, befand sich der Papst auch gegen man-<lb/> che evangelische Souveraine, vorzüglich solche,<lb/> denen königliche Ehren nicht zustehen, in dem<lb/> Besitz des Vorranges: nie aber gegen Ruſsland<lb/> und die Pforte. 2) Dem <hi rendition="#i">römisch-teutschen<lb/> Kaiser</hi>, ward von allen christlichen Mächten<lb/> in Europa der Vorrang eingeräumt <hi rendition="#i">b</hi>). Da-<lb/> gegen hatte derselbe, auch als Beherrscher sei-<lb/> ner Erbstaaten (seit 1804 Kaiser von Oestreich),<lb/> mit der osmanischen Pforte völlige Ranggleich-<lb/> heit festgesetzt <hi rendition="#i">c</hi>).</p><lb/> <note place="end" n="a)"><hi rendition="#k">Rousset</hi> a. a. O. T. I. ch. 1. <hi rendition="#k">Moser</hi>’s Staatsr. III. 86. <hi rendition="#k">Gün-<lb/> ther</hi> a. a. O. I. 221 f.</note><lb/> <note place="end" n="b)">v. <hi rendition="#k">Ompteda</hi>’s Lit., §. 196. v. <hi rendition="#k">Kamptz</hi> neue Lit., §. 125.<lb/> v. <hi rendition="#k">Martens</hi> Einleit. in das europ. VR. §. 129.</note><lb/> <note place="end" n="c)">Passarowitzer Fr. 1718, Art. 17. Auch in den nachfolgen-<lb/> den Friedensschlüssen, z. B. in dem belgrader 1739, Art.<lb/> 20. 21. <hi rendition="#k">Moser</hi>’s Staatsr. III. 106. <hi rendition="#k">Lünig</hi>’s Theatr. cerem.<lb/> II. 1438. <hi rendition="#k">Günther</hi> a. a. O. I. 225. 247.</note> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 96.<lb/> 2) <hi rendition="#i">der jetzigen gekrönten Häupter</hi>.</head><lb/> <p>Die meisten jetzigen <hi rendition="#i">gekrönten Häupter</hi><lb/> von Europa behaupten, in der Regel, die<lb/><hi rendition="#i">Gleichheit</hi> des Ranges unter sich <hi rendition="#i">a</hi>); und wenn<lb/> einige, vorzüglich <hi rendition="#i">Frankreich b</hi>), <hi rendition="#i">Spanien c</hi>),<lb/> und in der neuern Zeit <hi rendition="#i">Ruſsland d</hi>), wahr-<lb/> scheinlich jetzt auch <hi rendition="#i">Oestreich e</hi>), einen durch-<lb/> gängigen <hi rendition="#i">Vorrang</hi>, vor allen oder einzelnen,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [155/0161]
III. Cap. Recht der Gleichheit.
ohne Nachtheil ihrer weltlichen Rechte, einräu-
men zu müssen a). Als weltlicher souverainer
Regent, befand sich der Papst auch gegen man-
che evangelische Souveraine, vorzüglich solche,
denen königliche Ehren nicht zustehen, in dem
Besitz des Vorranges: nie aber gegen Ruſsland
und die Pforte. 2) Dem römisch-teutschen
Kaiser, ward von allen christlichen Mächten
in Europa der Vorrang eingeräumt b). Da-
gegen hatte derselbe, auch als Beherrscher sei-
ner Erbstaaten (seit 1804 Kaiser von Oestreich),
mit der osmanischen Pforte völlige Ranggleich-
heit festgesetzt c).
a⁾ Rousset a. a. O. T. I. ch. 1. Moser’s Staatsr. III. 86. Gün-
ther a. a. O. I. 221 f.
b⁾ v. Ompteda’s Lit., §. 196. v. Kamptz neue Lit., §. 125.
v. Martens Einleit. in das europ. VR. §. 129.
c⁾ Passarowitzer Fr. 1718, Art. 17. Auch in den nachfolgen-
den Friedensschlüssen, z. B. in dem belgrader 1739, Art.
20. 21. Moser’s Staatsr. III. 106. Lünig’s Theatr. cerem.
II. 1438. Günther a. a. O. I. 225. 247.
§. 96.
2) der jetzigen gekrönten Häupter.
Die meisten jetzigen gekrönten Häupter
von Europa behaupten, in der Regel, die
Gleichheit des Ranges unter sich a); und wenn
einige, vorzüglich Frankreich b), Spanien c),
und in der neuern Zeit Ruſsland d), wahr-
scheinlich jetzt auch Oestreich e), einen durch-
gängigen Vorrang, vor allen oder einzelnen,
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