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Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817.

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Ehrenzeichen-, Rang- u. Standeserh.Recht.
mehrtem Wappen und einem höhern Prädi-
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in dem CanzleiCeremoniel, zu ertheilen a),
eignet sich, in den teutschen Bundesstaaten,
jeder Souverain, in seinem Staatsgebiet, der
Regel nach ausschliessend b) zu; nach allen
Stufen des hohen und niedernAdelsc), und zwar
des ersten, so weit es dem eigenen politi-
schen Rangverhältniss des Bundesfürsten an-
gemassen ist. II) Zuweilen wird die. Stan-
deserhöhung per saltum ertheilt d), auch
wohl bloss mit dem Erstgeburtrecht
verbunden. III) Dem Rechte dritter Per-
sonen, insbesondere der SuccessionsBerech-
tigten, anderer Familien und Souveraine,
kann durch Standeserhöhung kein Eintrag
geschehen. IV) Auch die mit dem Brief-
adel geschenkten Ahnen sind, in der
Regel, ohne Wirkung e). V) Die, seit Auf-
hebung der teutschen Reichsverfassung hie
und da statt gehabte, Ertheilung der stan-
desherrlichen Würde
f), giebt 1) für die
Person, theils den hohen Adelstand, wenn
diese nicht vorhin schon damit begabt war,
theils die persönlichen Vorrechte der inlän-
dischen Standesherren, 2) für die standes-
herrlichen Besitzungen, die diesen in dem-
selben Lande zukommenden dinglichen Vor-
rechte.

Ehrenzeichen-, Rang- u. Standeserh.Recht.
mehrtem Wappen und einem höhern Prädi-
cat
in dem CanzleiCeremoniel, zu ertheilen a),
eignet sich, in den teutschen Bundesstaaten,
jeder Souverain, in seinem Staatsgebiet, der
Regel nach ausschlieſsend b) zu; nach allen
Stufen des hohen und niedernAdelsc), und zwar
des ersten, so weit es dem eigenen politi-
schen Rangverhältniſs des Bundesfürsten an-
gemassen ist. II) Zuweilen wird die. Stan-
deserhöhung per saltum ertheilt d), auch
wohl bloſs mit dem Erstgeburtrecht
verbunden. III) Dem Rechte dritter Per-
sonen, insbesondere der SuccessionsBerech-
tigten, anderer Familien und Souveraine,
kann durch Standeserhöhung kein Eintrag
geschehen. IV) Auch die mit dem Brief-
adel geschenkten Ahnen sind, in der
Regel, ohne Wirkung e). V) Die, seit Auf-
hebung der teutschen Reichsverfassung hie
und da statt gehabte, Ertheilung der stan-
desherrlichen Würde
f), giebt 1) für die
Person, theils den hohen Adelstand, wenn
diese nicht vorhin schon damit begabt war,
theils die persönlichen Vorrechte der inlän-
dischen Standesherren, 2) für die standes-
herrlichen Besitzungen, die diesen in dem-
selben Lande zukommenden dinglichen Vor-
rechte.

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[681/0705] Ehrenzeichen-, Rang- u. Standeserh.Recht. mehrtem Wappen und einem höhern Prädi- cat in dem CanzleiCeremoniel, zu ertheilen a), eignet sich, in den teutschen Bundesstaaten, jeder Souverain, in seinem Staatsgebiet, der Regel nach ausschlieſsend b) zu; nach allen Stufen des hohen und niedernAdelsc), und zwar des ersten, so weit es dem eigenen politi- schen Rangverhältniſs des Bundesfürsten an- gemassen ist. II) Zuweilen wird die. Stan- deserhöhung per saltum ertheilt d), auch wohl bloſs mit dem Erstgeburtrecht verbunden. III) Dem Rechte dritter Per- sonen, insbesondere der SuccessionsBerech- tigten, anderer Familien und Souveraine, kann durch Standeserhöhung kein Eintrag geschehen. IV) Auch die mit dem Brief- adel geschenkten Ahnen sind, in der Regel, ohne Wirkung e). V) Die, seit Auf- hebung der teutschen Reichsverfassung hie und da statt gehabte, Ertheilung der stan- desherrlichen Würde f), giebt 1) für die Person, theils den hohen Adelstand, wenn diese nicht vorhin schon damit begabt war, theils die persönlichen Vorrechte der inlän- dischen Standesherren, 2) für die standes- herrlichen Besitzungen, die diesen in dem- selben Lande zukommenden dinglichen Vor- rechte.

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Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817, S. 681. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/705>, abgerufen am 22.11.2024.