legen daher dem Staat an ihrem Vermögen ein Mit- eigenthumsrecht bei, so, dass der Staatsgesellschaft der geniessende und vollziehende Theil des Eigenthums, dem Staat der dirigirende Theil zukomme, jedoch unter ge- meinschaftlicher Mitwirkung bei Ausübung dieser getheil- ten Eigenthumsrechte. Vergl. Grotius de J. B et P. II. 3. 19. v. Stecks Ausführungen einiger gemein- nütz. Materien (Halle 1784 8.), S. 22. Brauers Abhandlungen zur Erläut. des westph. Friedens, II. 10 ff. Jargow von den Regalien, 467. Seb. Bren- del, das Recht u. die Verwendung der milden Stif- tungen. Leipz. 1814. 8. Abh. was ist der Staat den frommen Stiftungen schuldig? in Bauers, Behrs und Schotts allgem. StaatsCorrespondenz, Bd. I (1814), Num. 13. Von dem Rechte zu secularisiren, unten Cap. XVI. -- Königl. baierische Anordn. einer General- Verwaltung des Stiftung- u. CommunVermögens, in d baier. Regier. Blatt 1808, St. 5. Baier. Verordn. v. 6. März 1817, betr. die Verwaltung des Stiftung- u. CommunalVermögens. Baier. Edict über das Gemeinde- wesen, in d. baier. Regier. Blatt, 1808, St. 61. -- Als Staatsgut betrachtet das Vermögen der Klöster, der Bildungs- und WohlthätigkeitAnstalten, Gönner, in s. teutschen Staatsr., §. 415. VIII.
§. 255. Privat oder Chatoulle- und FamilienGut des Regenten.
I) Landesherrliches Privat-, Patrimo- nial oder ChatoulleGuta), denkbar auch in einer erblichen Monarchie, heisst das Pri- vateigenthum des Regenten. Dieser hat dess- halb, der Regel nach, Eigenschaft und Rechte eines Privatmannes. Zu Veräusserung, auch
II. Th. VI. Cap. Oberherrschaft
legen daher dem Staat an ihrem Vermögen ein Mit- eigenthumsrecht bei, so, daſs der Staatsgesellschaft der geniessende und vollziehende Theil des Eigenthums, dem Staat der dirigirende Theil zukomme, jedoch unter ge- meinschaftlicher Mitwirkung bei Ausübung dieser getheil- ten Eigenthumsrechte. Vergl. Grotius de J. B et P. II. 3. 19. v. Stecks Ausführungen einiger gemein- nütz. Materien (Halle 1784 8.), S. 22. Brauers Abhandlungen zur Erläut. des westph. Friedens, II. 10 ff. Jargow von den Regalien, 467. Seb. Bren- del, das Recht u. die Verwendung der milden Stif- tungen. Leipz. 1814. 8. Abh. was ist der Staat den frommen Stiftungen schuldig? in Bauers, Behrs und Schotts allgem. StaatsCorrespondenz, Bd. I (1814), Num. 13. Von dem Rechte zu secularisiren, unten Cap. XVI. — Königl. baierische Anordn. einer General- Verwaltung des Stiftung- u. CommunVermögens, in d baier. Regier. Blatt 1808, St. 5. Baier. Verordn. v. 6. März 1817, betr. die Verwaltung des Stiftung- u. CommunalVermögens. Baier. Edict über das Gemeinde- wesen, in d. baier. Regier. Blatt, 1808, St. 61. — Als Staatsgut betrachtet das Vermögen der Klöster, der Bildungs- und WohlthätigkeitAnstalten, Gönner, in s. teutschen Staatsr., §. 415. VIII.
§. 255. Privat oder Chatoulle- und FamilienGut des Regenten.
I) Landesherrliches Privat-, Patrimo- nial oder ChatoulleGuta), denkbar auch in einer erblichen Monarchie, heiſst das Pri- vateigenthum des Regenten. Dieser hat deſs- halb, der Regel nach, Eigenschaft und Rechte eines Privatmannes. Zu Veräusserung, auch
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><noteplace="end"n="a)"><pbfacs="#f0430"n="406"/><fwplace="top"type="header">II. Th. VI. Cap. Oberherrschaft</fw><lb/>
legen daher dem Staat an ihrem Vermögen ein <hirendition="#i">Mit-<lb/>
eigenthumsrecht</hi> bei, so, daſs der Staatsgesellschaft der<lb/><hirendition="#i">geniessende</hi> und <hirendition="#i">vollziehende</hi> Theil des Eigenthums, dem<lb/>
Staat der <hirendition="#i">dirigirende</hi> Theil zukomme, jedoch unter <hirendition="#i">ge-<lb/>
meinschaftlicher</hi> Mitwirkung bei Ausübung dieser getheil-<lb/>
ten Eigenthumsrechte. Vergl. <hirendition="#k">Grotius</hi> de J. B et P.<lb/>
II. 3. 19. v. <hirendition="#k">Stecks</hi> Ausführungen einiger gemein-<lb/>
nütz. Materien (Halle 1784 8.), S. 22. <hirendition="#k">Brauers</hi><lb/>
Abhandlungen zur Erläut. des westph. Friedens, II.<lb/>
10 ff. <hirendition="#k">Jargow</hi> von den Regalien, 467. Seb. <hirendition="#k">Bren-<lb/>
del</hi>, das Recht u. die Verwendung der milden Stif-<lb/>
tungen. Leipz. 1814. 8. Abh. was ist der Staat den<lb/>
frommen Stiftungen schuldig? in <hirendition="#k">Bauers, Behrs</hi> und<lb/><hirendition="#k">Schotts</hi> allgem. StaatsCorrespondenz, Bd. I (1814),<lb/>
Num. 13. Von dem Rechte zu secularisiren, unten<lb/>
Cap. XVI. — Königl. <hirendition="#i">baierische</hi> Anordn. einer General-<lb/>
Verwaltung des Stiftung- u. CommunVermögens, in<lb/>
d baier. Regier. Blatt 1808, St. 5. <hirendition="#i">Baier</hi>. Verordn. v.<lb/>
6. März 1817, betr. die Verwaltung des Stiftung- u.<lb/>
CommunalVermögens. <hirendition="#i">Baier</hi>. Edict über das Gemeinde-<lb/>
wesen, in d. baier. Regier. Blatt, 1808, St. 61. — Als<lb/><hirendition="#i">Staatsgut</hi> betrachtet das Vermögen der Klöster, der<lb/>
Bildungs- und WohlthätigkeitAnstalten, <hirendition="#k">Gönner</hi>, in<lb/>
s. teutschen Staatsr., §. 415. VIII.</note></div><lb/><divn="3"><head>§. 255.<lb/><hirendition="#i">Privat oder Chatoulle- und FamilienGut des Regenten</hi>.</head><lb/><p>I) Landesherrliches <hirendition="#g">Privat-, Patrimo-<lb/>
nial</hi> oder <hirendition="#g">ChatoulleGut</hi><hirendition="#i"><hirendition="#sup">a</hi></hi>), denkbar auch<lb/>
in einer erblichen Monarchie, heiſst das Pri-<lb/>
vateigenthum des Regenten. Dieser hat deſs-<lb/>
halb, der Regel nach, Eigenschaft und Rechte<lb/>
eines Privatmannes. Zu <hirendition="#g">Veräusserung</hi>, auch<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[406/0430]
II. Th. VI. Cap. Oberherrschaft
a⁾
legen daher dem Staat an ihrem Vermögen ein Mit-
eigenthumsrecht bei, so, daſs der Staatsgesellschaft der
geniessende und vollziehende Theil des Eigenthums, dem
Staat der dirigirende Theil zukomme, jedoch unter ge-
meinschaftlicher Mitwirkung bei Ausübung dieser getheil-
ten Eigenthumsrechte. Vergl. Grotius de J. B et P.
II. 3. 19. v. Stecks Ausführungen einiger gemein-
nütz. Materien (Halle 1784 8.), S. 22. Brauers
Abhandlungen zur Erläut. des westph. Friedens, II.
10 ff. Jargow von den Regalien, 467. Seb. Bren-
del, das Recht u. die Verwendung der milden Stif-
tungen. Leipz. 1814. 8. Abh. was ist der Staat den
frommen Stiftungen schuldig? in Bauers, Behrs und
Schotts allgem. StaatsCorrespondenz, Bd. I (1814),
Num. 13. Von dem Rechte zu secularisiren, unten
Cap. XVI. — Königl. baierische Anordn. einer General-
Verwaltung des Stiftung- u. CommunVermögens, in
d baier. Regier. Blatt 1808, St. 5. Baier. Verordn. v.
6. März 1817, betr. die Verwaltung des Stiftung- u.
CommunalVermögens. Baier. Edict über das Gemeinde-
wesen, in d. baier. Regier. Blatt, 1808, St. 61. — Als
Staatsgut betrachtet das Vermögen der Klöster, der
Bildungs- und WohlthätigkeitAnstalten, Gönner, in
s. teutschen Staatsr., §. 415. VIII.
§. 255.
Privat oder Chatoulle- und FamilienGut des Regenten.
I) Landesherrliches Privat-, Patrimo-
nial oder ChatoulleGut a), denkbar auch
in einer erblichen Monarchie, heiſst das Pri-
vateigenthum des Regenten. Dieser hat deſs-
halb, der Regel nach, Eigenschaft und Rechte
eines Privatmannes. Zu Veräusserung, auch
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/430>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.