Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817.und Staatseigenthumsrecht etc. a) "Ad reges potestas omnium, ad singulos proprietas". Seneca, orat. 31. -- Anders, Kant in d. Rechts- lehre, 180 f. C. L. Scheid de juris publici et privati convenientia et differentiis, p. 7. (wo es heisst: "im- "perans res in dominio habet, personas autem jussu diri- git"). Fischers Lehrbegriff sämmtl. Kameral- und Polizeirechte, II. 388. C. G. Biener de natura et indole dominii in territoriis Germaniae (Hal. 1780. 8.), lib. 1. §. 10. p. 40., wo die Worte: "Germania tota -- -- regitur jure patrimeniali et herili. -- -- Supe- rioritas territorialis -- -- cum ipsis territoriis in pa- trimonio est, ut patrimonialem et herilem haud inepte dixeris". Danz Handb. des t Privatr. I. §. 101 b. -- Wider Biener s. A. F. H. Posse über das Staats- eigenthum in den tentschen R. Landen (Rost. 1794. 8.), S. 33 ff. und in Koppe's Almanach der Rechtsgel. (1795. 8.), S. 165--177. b) Anders, J. C. Majer in d. Einleit. in das Privatfür- stenrecht überhaupt, §. 40, S. 80. Schnaubert in d. Staatsr. der gesammten R. Lande, §. 165. -- Da- wider s. Posse a. a. O., §. 3 u. 4, S. 15 ff. c) So heisst die Befugniss, die Handlungen der Staatsge- nossen, dem Staatszweck gemäss, zu leiten. Der Mensch kann Gegenstand der Oberherrschaft, nicht des Eigenthums, seyu. Die Oberherrsonaft hat zwei Ge- genstände, Personen und Sachen. Ueber die Sachen er- streckt sich, ausser der Oberherrschaft, auch das Staats- eigenthumsrecht (§. 248). -- Da auch unkörperliche Sachen (Befugnisse) Gegenstand des Eigenthums seyn können (dominium rerum incorporalium), so wäre das Recht zu der Oberherrschaft (zu der Staatsregierung, zu Ausübung der Staatsgewalt), in einem Patrimonial- Staat, Eigenthtan; nicht die Oberherrschaft. Dieses Eigenthum oder eigenthümliche Recht, wäre aber nicht Staatseigenthum. Vergl. Grotius de J. B. et P. lib. 2. c. 3. §. 4. lib. 3. c. 20. §. 52. Rousseau contrat und Staatseigenthumsrecht etc. a) „Ad reges potestas omnium, ad singulos proprietas“. Seneca, orat. 31. — Anders, Kant in d. Rechts- lehre, 180 f. C. L. Scheid de juris publici et privati convenientia et differentiis, p. 7. (wo es heiſst: „im- „perans res in dominio habet, personas autem jussu diri- git“). Fischers Lehrbegriff sämmtl. Kameral- und Polizeirechte, II. 388. C. G. Biener de natura et indole dominii in territoriis Germaniae (Hal. 1780. 8.), lib. 1. §. 10. p. 40., wo die Worte: „Germania tota — — regitur jure patrimeniali et herili. — — Supe- rioritas territorialis — — cum ipsis territoriis in pa- trimonio est, ut patrimonialem et herilem haud inepte dixeris“. Danz Handb. des t Privatr. I. §. 101 b. — Wider Biener s. A. F. H. Posse über das Staats- eigenthum in den tentschen R. Landen (Rost. 1794. 8.), S. 33 ff. und in Koppe’s Almanach der Rechtsgel. (1795. 8.), S. 165—177. b) Anders, J. C. Majer in d. Einleit. in das Privatfür- stenrecht überhaupt, §. 40, S. 80. Schnaubert in d. Staatsr. der gesammten R. Lande, §. 165. — Da- wider s. Posse a. a. O., §. 3 u. 4, S. 15 ff. c) So heiſst die Befugniſs, die Handlungen der Staatsge- nossen, dem Staatszweck gemäſs, zu leiten. Der Mensch kann Gegenstand der Oberherrschaft, nicht des Eigenthums, seyu. Die Oberherrsonaft hat zwei Ge- genstände, Personen und Sachen. Ueber die Sachen er- streckt sich, ausser der Oberherrschaft, auch das Staats- eigenthumsrecht (§. 248). — Da auch unkörperliche Sachen (Befugnisse) Gegenstand des Eigenthums seyn können (dominium rerum incorporalium), so wäre das Recht zu der Oberherrschaft (zu der Staatsregierung, zu Ausübung der Staatsgewalt), in einem Patrimonial- Staat, Eigenthtan; nicht die Oberherrschaft. Dieses Eigenthum oder eigenthümliche Recht, wäre aber nicht Staatseigenthum. Vergl. Grotius de J. B. et P. lib. 2. c. 3. §. 4. lib. 3. c. 20. §. 52. 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und Staatseigenthumsrecht etc.
a⁾ „Ad reges potestas omnium, ad singulos proprietas“.
Seneca, orat. 31. — Anders, Kant in d. Rechts-
lehre, 180 f. C. L. Scheid de juris publici et privati
convenientia et differentiis, p. 7. (wo es heiſst: „im-
„perans res in dominio habet, personas autem jussu diri-
git“). Fischers Lehrbegriff sämmtl. Kameral- und
Polizeirechte, II. 388. C. G. Biener de natura et
indole dominii in territoriis Germaniae (Hal. 1780. 8.),
lib. 1. §. 10. p. 40., wo die Worte: „Germania tota
— — regitur jure patrimeniali et herili. — — Supe-
rioritas territorialis — — cum ipsis territoriis in pa-
trimonio est, ut patrimonialem et herilem haud inepte
dixeris“. Danz Handb. des t Privatr. I. §. 101 b. —
Wider Biener s. A. F. H. Posse über das Staats-
eigenthum in den tentschen R. Landen (Rost. 1794. 8.),
S. 33 ff. und in Koppe’s Almanach der Rechtsgel.
(1795. 8.), S. 165—177.
b⁾ Anders, J. C. Majer in d. Einleit. in das Privatfür-
stenrecht überhaupt, §. 40, S. 80. Schnaubert in
d. Staatsr. der gesammten R. Lande, §. 165. — Da-
wider s. Posse a. a. O., §. 3 u. 4, S. 15 ff.
c⁾ So heiſst die Befugniſs, die Handlungen der Staatsge-
nossen, dem Staatszweck gemäſs, zu leiten. Der
Mensch kann Gegenstand der Oberherrschaft, nicht des
Eigenthums, seyu. Die Oberherrsonaft hat zwei Ge-
genstände, Personen und Sachen. Ueber die Sachen er-
streckt sich, ausser der Oberherrschaft, auch das Staats-
eigenthumsrecht (§. 248). — Da auch unkörperliche
Sachen (Befugnisse) Gegenstand des Eigenthums seyn
können (dominium rerum incorporalium), so wäre das
Recht zu der Oberherrschaft (zu der Staatsregierung,
zu Ausübung der Staatsgewalt), in einem Patrimonial-
Staat, Eigenthtan; nicht die Oberherrschaft. Dieses
Eigenthum oder eigenthümliche Recht, wäre aber nicht
Staatseigenthum. Vergl. Grotius de J. B. et P. lib.
2. c. 3. §. 4. lib. 3. c. 20. §. 52. Rousseau contrat
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