Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Staatsbürger und Unterthanen.
§. 195.
1) nach der Staatsbürgerschaft überhaupt.
1) Adel.

In Absicht auf die Staatsbürgerschaft
überhaupt
, unterscheidet man noch, in
teutschen Bundesstaaten, drei Haupt-
stände
. Der erste ist der Adel a), ein
Geburtstand b), womit erbliche Vorrechte
vor Mitgliedern der übrigen Standesclassen
verbunden sind c). Diese Vorrechte erhalten
ihre nähere Bestimmung, nach den verschie-
denen Classen des Adels, durch das Recht,
theils des teutschen Bundes, theils der ein-
zelnen Bundesstaaten. Bloss persönli-
cher
oder nicht erblicher Adel (Amts-,
Dienst-, Chargen-, Kriegs- oder Glocken-
Adel), gehört zu den Ausnahmen von der
Regel, und findet nur da statt, wo er durch
Staatsgesetze begründet ist d). Unterschie-
den von dem staatsbürgerlichen, giebt es in
sittlicher Hinsicht nur VerdienstAdel e),
Seelen- oder Tugendadel, unabhängig von
Zufall und Verleihung.

a) Schriften in Pütters Lit. III. 264. Klübers Lit.
§. 1047. H. W. Lawaetz Handb. f. Bücherfrennde u.
Bibliothekare, Th. I, Bd. 1 (Halle 1793. 8.), S. 131
-- 884, insbes. S. 846. C. U. D. v. Eggers Archiv
Die Staatsbürger und Unterthanen.
§. 195.
1) nach der Staatsbürgerschaft überhaupt.
1) Adel.

In Absicht auf die Staatsbürgerschaft
überhaupt
, unterscheidet man noch, in
teutschen Bundesstaaten, drei Haupt-
stände
. Der erste ist der Adel a), ein
Geburtstand b), womit erbliche Vorrechte
vor Mitgliedern der übrigen Standesclassen
verbunden sind c). Diese Vorrechte erhalten
ihre nähere Bestimmung, nach den verschie-
denen Classen des Adels, durch das Recht,
theils des teutschen Bundes, theils der ein-
zelnen Bundesstaaten. Bloſs persönli-
cher
oder nicht erblicher Adel (Amts-,
Dienst-, Chargen-, Kriegs- oder Glocken-
Adel), gehört zu den Ausnahmen von der
Regel, und findet nur da statt, wo er durch
Staatsgesetze begründet ist d). Unterschie-
den von dem staatsbürgerlichen, giebt es in
sittlicher Hinsicht nur VerdienstAdel e),
Seelen- oder Tugendadel, unabhängig von
Zufall und Verleihung.

a) Schriften in Pütters Lit. III. 264. Klübers Lit.
§. 1047. H. W. Lawætz Handb. f. Bücherfrennde u.
Bibliothekare, Th. I, Bd. 1 (Halle 1793. 8.), S. 131
— 884, insbes. S. 846. C. U. D. v. Eggers Archiv
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0325" n="301"/>
          <fw place="top" type="header">Die Staatsbürger und Unterthanen.</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 195.<lb/>
1) <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">nach der Staatsbürgerschaft überhaupt</hi>.</hi><lb/>
1) <hi rendition="#i">Adel.</hi></head><lb/>
            <p>In Absicht auf die <hi rendition="#g">Staatsbürgerschaft<lb/>
überhaupt</hi>, unterscheidet man noch, in<lb/>
teutschen Bundesstaaten, <hi rendition="#g">drei Haupt-<lb/>
stände</hi>. Der <hi rendition="#g">erste</hi> ist der <hi rendition="#g">Adel</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">a</hi></hi>), ein<lb/><hi rendition="#g">Geburts</hi>tand <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">b</hi></hi>), womit erbliche Vorrechte<lb/>
vor Mitgliedern der übrigen Standesclassen<lb/>
verbunden sind <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">c</hi></hi>). Diese Vorrechte erhalten<lb/>
ihre nähere Bestimmung, nach den verschie-<lb/>
denen Classen des Adels, durch das Recht,<lb/>
theils des teutschen Bundes, theils der ein-<lb/>
zelnen Bundesstaaten. <hi rendition="#g">Blo&#x017F;s persönli-<lb/>
cher</hi> oder nicht erblicher Adel (Amts-,<lb/>
Dienst-, Chargen-, Kriegs- oder Glocken-<lb/>
Adel), gehört zu den Ausnahmen von der<lb/>
Regel, und findet nur da statt, wo er durch<lb/>
Staatsgesetze begründet ist <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">d</hi></hi>). Unterschie-<lb/>
den von dem staatsbürgerlichen, giebt es in<lb/><hi rendition="#g">sittlicher</hi> Hinsicht nur <hi rendition="#g">VerdienstAdel</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">e</hi></hi>),<lb/>
Seelen- oder Tugendadel, unabhängig von<lb/>
Zufall und Verleihung.</p><lb/>
            <note place="end" n="a)">Schriften in <hi rendition="#k">Pütters</hi> Lit. III. 264. <hi rendition="#k">Klübers</hi> Lit.<lb/>
§. 1047. H. W. <hi rendition="#k">Lawætz</hi> Handb. f. Bücherfrennde u.<lb/>
Bibliothekare, Th. I, Bd. 1 (Halle 1793. 8.), S. 131<lb/>
&#x2014; 884, insbes. S. 846. C. U. D. v. <hi rendition="#k">Eggers</hi> Archiv<lb/></note>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[301/0325] Die Staatsbürger und Unterthanen. §. 195. 1) nach der Staatsbürgerschaft überhaupt. 1) Adel. In Absicht auf die Staatsbürgerschaft überhaupt, unterscheidet man noch, in teutschen Bundesstaaten, drei Haupt- stände. Der erste ist der Adel a), ein Geburtstand b), womit erbliche Vorrechte vor Mitgliedern der übrigen Standesclassen verbunden sind c). Diese Vorrechte erhalten ihre nähere Bestimmung, nach den verschie- denen Classen des Adels, durch das Recht, theils des teutschen Bundes, theils der ein- zelnen Bundesstaaten. Bloſs persönli- cher oder nicht erblicher Adel (Amts-, Dienst-, Chargen-, Kriegs- oder Glocken- Adel), gehört zu den Ausnahmen von der Regel, und findet nur da statt, wo er durch Staatsgesetze begründet ist d). Unterschie- den von dem staatsbürgerlichen, giebt es in sittlicher Hinsicht nur VerdienstAdel e), Seelen- oder Tugendadel, unabhängig von Zufall und Verleihung. a⁾ Schriften in Pütters Lit. III. 264. Klübers Lit. §. 1047. H. W. Lawætz Handb. f. Bücherfrennde u. Bibliothekare, Th. I, Bd. 1 (Halle 1793. 8.), S. 131 — 884, insbes. S. 846. C. U. D. v. Eggers Archiv

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/325
Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/325>, abgerufen am 24.11.2024.