als absolut nothwendig, als hervorgehend nicht bloss aus Gründen der Klugheit und der Sittenlehre, sondern aus dem reinen, vollständig entwickelten Begriff des Rechtes c).
a) Die Meta- oder Propolitik (philosophische Urge- schichte des Staates) begründet die moralische Noth- wendigkeit einer Staatsgesellschaft, eines Bürgerthums, für die Einzelnen, um ihren Menschheitszweck desto vollkommener zu erreichen. Sie führt nicht empirisch, auch nicht durch Hypothesen, in den Urstand des Menschengeschlechtes zurück. Aristoteles ethic. lib. VIII. c. 2. Ejusd. polit. lib. III. c. 4. Schlö- zers Staatsgelahrtheit, Th. I, S. 13, 29 -- 78. Schmalz natürl. Staatsr., §. 1 -- 54.
b) Anders: Plato de republ. Rousseau du contrat so- cial, liv. I. ch. 5 et 6; liv. III, ch. 16. Der Verfas- ser des Principe fondamental du droit des Souverains (a Geneve 1788. gr. 8.), T. I, p. 13 et suiv. (ver- glichen mit T. II, p. 85, wo doch ein QuasiContract angenommen wird). C. L. v. Hallers Handb. d. all- gem. Staatenkunde (Winterth. 1808. 8.), §. 10, A. H. Müller von d. Idee des Staats. Dresd. 1809. 4. Gonner, Rudhart, u. A.
c) Dawider: Hugo's Naturrecht, §. 318 ff. Fries phi- losoph. Rechtslehre, S. 76 ff. Vergl. auch W. J. Behrs Verfassung u. Verwaltung des Staats, Bd. I, Heft 2 (1802), Num. I.
§. 3, Staatsgewalt. Staatsoberhaupt. Moralische Persönlichkeit des Staates.
Staatsgewalt (Staatshoheit, höchste Gewalt, potestas suprema) heisst das Recht,
Einleit. I. Cap. Begriffe, Abtheilungen,
als absolut nothwendig, als hervorgehend nicht bloſs aus Gründen der Klugheit und der Sittenlehre, sondern aus dem reinen, vollständig entwickelten Begriff des Rechtes c).
a) Die Meta- oder Propolitik (philosophische Urge- schichte des Staates) begründet die moralische Noth- wendigkeit einer Staatsgesellschaft, eines Bürgerthums, für die Einzelnen, um ihren Menschheitszweck desto vollkommener zu erreichen. Sie führt nicht empirisch, auch nicht durch Hypothesen, in den Urstand des Menschengeschlechtes zurück. Aristoteles ethic. lib. VIII. c. 2. Ejusd. polit. lib. III. c. 4. Schlö- zers Staatsgelahrtheit, Th. I, S. 13, 29 — 78. Schmalz natürl. Staatsr., §. 1 — 54.
b) Anders: Plato de republ. Rousseau du contrat so- cial, liv. I. ch. 5 et 6; liv. III, ch. 16. Der Verfas- ser des Principe fondamental du droit des Souverains (à Genêve 1788. gr. 8.), T. I, p. 13 et suiv. (ver- glichen mit T. II, p. 85, wo doch ein QuasiContract angenommen wird). C. L. v. Hallers Handb. d. all- gem. Staatenkunde (Winterth. 1808. 8.), §. 10, A. H. Müller von d. Idee des Staats. Dresd. 1809. 4. Gônner, Rudhart, u. A.
c) Dawider: Hugo’s Naturrecht, §. 318 ff. Fries phi- losoph. Rechtslehre, S. 76 ff. Vergl. auch W. J. Behrs Verfassung u. Verwaltung des Staats, Bd. I, Heft 2 (1802), Num. I.
§. 3, Staatsgewalt. Staatsoberhaupt. Moralische Persönlichkeit des Staates.
Staatsgewalt (Staatshoheit, höchste Gewalt, potestas suprema) heiſst das Recht,
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Einleit. I. Cap. Begriffe, Abtheilungen,
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nicht bloſs aus Gründen der Klugheit und
der Sittenlehre, sondern aus dem reinen,
vollständig entwickelten Begriff des Rechtes c).
a⁾ Die Meta- oder Propolitik (philosophische Urge-
schichte des Staates) begründet die moralische Noth-
wendigkeit einer Staatsgesellschaft, eines Bürgerthums,
für die Einzelnen, um ihren Menschheitszweck desto
vollkommener zu erreichen. Sie führt nicht empirisch,
auch nicht durch Hypothesen, in den Urstand des
Menschengeschlechtes zurück. Aristoteles ethic.
lib. VIII. c. 2. Ejusd. polit. lib. III. c. 4. Schlö-
zers Staatsgelahrtheit, Th. I, S. 13, 29 — 78.
Schmalz natürl. Staatsr., §. 1 — 54.
b⁾ Anders: Plato de republ. Rousseau du contrat so-
cial, liv. I. ch. 5 et 6; liv. III, ch. 16. Der Verfas-
ser des Principe fondamental du droit des Souverains
(à Genêve 1788. gr. 8.), T. I, p. 13 et suiv. (ver-
glichen mit T. II, p. 85, wo doch ein QuasiContract
angenommen wird). C. L. v. Hallers Handb. d. all-
gem. Staatenkunde (Winterth. 1808. 8.), §. 10, A.
H. Müller von d. Idee des Staats. Dresd. 1809. 4.
Gônner, Rudhart, u. A.
c⁾ Dawider: Hugo’s Naturrecht, §. 318 ff. Fries phi-
losoph. Rechtslehre, S. 76 ff. Vergl. auch W. J.
Behrs Verfassung u. Verwaltung des Staats, Bd. I,
Heft 2 (1802), Num. I.
§. 3,
Staatsgewalt. Staatsoberhaupt. Moralische Persönlichkeit
des Staates.
Staatsgewalt (Staatshoheit, höchste
Gewalt, potestas suprema) heiſst das Recht,
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Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/28>, abgerufen am 23.11.2024.
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