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Klostermann, Rudolf: Das geistige Eigenthum an Schriften, Kunstwerken und Erfindungen. Bd. 1. Berlin, 1867.

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Abgeleitetes geistiges Eigenthum.
hängig, dass auf dem Titel der Name eines belgischen Einwoh-
ners als Herausgeber genannt wird, dass also neben dem aus-
ländischen Urheber ein Inländer als fingirter Urheber namhaft
gemacht wird.

Erfindungspatente werden in Preussen nach §. 1
des Publicandums vom 14. October 18151) nur an Inländer er-
theilt, welchen durch die Uebereinkunft vom 21. September 1842
die Uuterthanen der übrigen Zollvereinsstaaten gleichgestellt sind.

In England sind die Ausländer zwar nicht von der E-r
langung von Erfindungspatenten, dagegen von den Einfüh-
rungspatenten für ausländische Erfindungen ausgeschlossen2).

Das abgeleitete geistige Eigenthum kann von allen
Rechtssubjecten ohne Ausnahme erworben und besessen werden.
Das geistige Eigenthum ist nämlich Gegenstand der freien Ver-
äusserung. Es ist nicht, wie die Personalservituten oder die
Obligationen des Römischen Rechtes, ein unübertragbares, an
die Person des Urhebers gebundenes Rechtsverhältniss, dessen
Benutzung allein an andere Personen abgetreten werden könnte.
Vielmehr kann das Recht der ausschliesslichen Vervielfältigung
von Schriften und Kunstwerken, das Recht der Benutzung einer
Erfindung, eines Waarenmusters, einer Firma oder einer Marke
seinem ganzen Inhalte nach vererbt und veräussert werden3).

fait mention a l'art. 1 et 2, tout ouvrage de litterature ou d'art qui
sera publie dans les Pays-Bas apres la promulgation de la presente loi
devra a chaque edition, qui en sera faite, et soit qu'il s'agisse d'une
impression primitive ou d'une reimpression, remplir les conditions sui-
vantes, savoir:
a. Que l'ouvrage soit imprime dans une des imprimeries du Royaume.
b. Que l'editeur soit habitant des Pays-Bas et que son nom, seul
ou reuni a celui de son co-editeur etranger soit imprime sur la
page du titre ou a defaut de titre a l'endroit de l'ouvrage le
plus convenable avec indication du lieu de son domicile ainsi que
de l'epoque de la publication de l'ouvrage.
1) §. 1. Von der Fähigkeit, ein Patent in obigen verschiedenen
Beziehungen zu erhalten, ist Niemand persönlich ausgeschlossen, der
irgendwo im Staate Bürger oder stimmfähiges Mitglied einer Gemeinde ist.
2) Godson, A Treatise on the law of patents for inventions p. 34
Supplement p. 2.
3) Preuss. Gesetz v. 11. Juni 1837 §. 9. -- Erläuterungen des Publi-
candums v. 14. October 1815 über die Ertheilung von Patenten vom
7. Mai 1817 zu §. 1. -- Verordnung zum Schutze der Fabrikzeichen etc.

Abgeleitetes geistiges Eigenthum.
hängig, dass auf dem Titel der Name eines belgischen Einwoh-
ners als Herausgeber genannt wird, dass also neben dem aus-
ländischen Urheber ein Inländer als fingirter Urheber namhaft
gemacht wird.

Erfindungspatente werden in Preussen nach §. 1
des Publicandums vom 14. October 18151) nur an Inländer er-
theilt, welchen durch die Uebereinkunft vom 21. September 1842
die Uuterthanen der übrigen Zollvereinsstaaten gleichgestellt sind.

In England sind die Ausländer zwar nicht von der E-r
langung von Erfindungspatenten, dagegen von den Einfüh-
rungspatenten für ausländische Erfindungen ausgeschlossen2).

Das abgeleitete geistige Eigenthum kann von allen
Rechtssubjecten ohne Ausnahme erworben und besessen werden.
Das geistige Eigenthum ist nämlich Gegenstand der freien Ver-
äusserung. Es ist nicht, wie die Personalservituten oder die
Obligationen des Römischen Rechtes, ein unübertragbares, an
die Person des Urhebers gebundenes Rechtsverhältniss, dessen
Benutzung allein an andere Personen abgetreten werden könnte.
Vielmehr kann das Recht der ausschliesslichen Vervielfältigung
von Schriften und Kunstwerken, das Recht der Benutzung einer
Erfindung, eines Waarenmusters, einer Firma oder einer Marke
seinem ganzen Inhalte nach vererbt und veräussert werden3).

fait mention à l’art. 1 et 2, tout ouvrage de littérature ou d’art qui
sera publié dans les Pays-Bas après la promulgation de la présente loi
devra à chaque édition, qui en sera faite, et soit qu’il s’agisse d’une
impression primitive ou d’une réimpression, remplir les conditions sui-
vantes, savoir:
a. Que l’ouvrage soit imprimé dans une des imprimeries du Royaume.
b. Que l’éditeur soit habitant des Pays-Bas et que son nom, seul
ou réuni à celui de son co-éditeur étranger soit imprimé sur la
page du titre ou à défaut de titre à l’endroit de l’ouvrage le
plus convenable avec indication du lieu de son domicile ainsi que
de l’époque de la publication de l’ouvrage.
1) §. 1. Von der Fähigkeit, ein Patent in obigen verschiedenen
Beziehungen zu erhalten, ist Niemand persönlich ausgeschlossen, der
irgendwo im Staate Bürger oder stimmfähiges Mitglied einer Gemeinde ist.
2) Godson, A Treatise on the law of patents for inventions p. 34
Supplement p. 2.
3) Preuss. Gesetz v. 11. Juni 1837 §. 9. — Erläuterungen des Publi-
candums v. 14. October 1815 über die Ertheilung von Patenten vom
7. Mai 1817 zu §. 1. — Verordnung zum Schutze der Fabrikzeichen etc.
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[221/0237] Abgeleitetes geistiges Eigenthum. hängig, dass auf dem Titel der Name eines belgischen Einwoh- ners als Herausgeber genannt wird, dass also neben dem aus- ländischen Urheber ein Inländer als fingirter Urheber namhaft gemacht wird. Erfindungspatente werden in Preussen nach §. 1 des Publicandums vom 14. October 1815 1) nur an Inländer er- theilt, welchen durch die Uebereinkunft vom 21. September 1842 die Uuterthanen der übrigen Zollvereinsstaaten gleichgestellt sind. In England sind die Ausländer zwar nicht von der E-r langung von Erfindungspatenten, dagegen von den Einfüh- rungspatenten für ausländische Erfindungen ausgeschlossen 2). Das abgeleitete geistige Eigenthum kann von allen Rechtssubjecten ohne Ausnahme erworben und besessen werden. Das geistige Eigenthum ist nämlich Gegenstand der freien Ver- äusserung. Es ist nicht, wie die Personalservituten oder die Obligationen des Römischen Rechtes, ein unübertragbares, an die Person des Urhebers gebundenes Rechtsverhältniss, dessen Benutzung allein an andere Personen abgetreten werden könnte. Vielmehr kann das Recht der ausschliesslichen Vervielfältigung von Schriften und Kunstwerken, das Recht der Benutzung einer Erfindung, eines Waarenmusters, einer Firma oder einer Marke seinem ganzen Inhalte nach vererbt und veräussert werden 3). 4) 1) §. 1. Von der Fähigkeit, ein Patent in obigen verschiedenen Beziehungen zu erhalten, ist Niemand persönlich ausgeschlossen, der irgendwo im Staate Bürger oder stimmfähiges Mitglied einer Gemeinde ist. 2) Godson, A Treatise on the law of patents for inventions p. 34 Supplement p. 2. 3) Preuss. Gesetz v. 11. Juni 1837 §. 9. — Erläuterungen des Publi- candums v. 14. October 1815 über die Ertheilung von Patenten vom 7. Mai 1817 zu §. 1. — Verordnung zum Schutze der Fabrikzeichen etc. 4) fait mention à l’art. 1 et 2, tout ouvrage de littérature ou d’art qui sera publié dans les Pays-Bas après la promulgation de la présente loi devra à chaque édition, qui en sera faite, et soit qu’il s’agisse d’une impression primitive ou d’une réimpression, remplir les conditions sui- vantes, savoir: a. Que l’ouvrage soit imprimé dans une des imprimeries du Royaume. b. Que l’éditeur soit habitant des Pays-Bas et que son nom, seul ou réuni à celui de son co-éditeur étranger soit imprimé sur la page du titre ou à défaut de titre à l’endroit de l’ouvrage le plus convenable avec indication du lieu de son domicile ainsi que de l’époque de la publication de l’ouvrage.

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Zitationshilfe: Klostermann, Rudolf: Das geistige Eigenthum an Schriften, Kunstwerken und Erfindungen. Bd. 1. Berlin, 1867, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klostermann_eigenthum01_1867/237>, abgerufen am 24.11.2024.