Die dort trompeten, hauet ein, Wo unser rother Stahl das Thor Euch weit hat aufgethan!
Den Flug, den die Trompete bläst, Den lauten schönen Kriegesflug Fliegt, fliegt ihn schnell hinein!
Wo unsre Fahnen vorwärts wehn, Da weh auch die Standart hinein, Da siege Roß und Mann!
Seht ihr den hohen weissen Hut? Seht ihr das aufgehobne Schwert? Des Feldherrn Hut und Schwert?
Fern ordnet' er die kühne Schlacht, Und jetzo da's Entscheidung gilt, Thut ers dem Tode nah.
Durch ihn, und uns ist nichts gethan; Steht uns der Mächtige nicht bey, Der Alles ausführt!
Dort dampft es noch. Hinein! hinein! Wir lächelten dem Tode zu! Und lächeln, Feind', euch zu!
Zwey-
Die dort trompeten, hauet ein, Wo unſer rother Stahl das Thor Euch weit hat aufgethan!
Den Flug, den die Trompete blaͤſt, Den lauten ſchoͤnen Kriegesflug Fliegt, fliegt ihn ſchnell hinein!
Wo unſre Fahnen vorwaͤrts wehn, Da weh auch die Standart hinein, Da ſiege Roß und Mann!
Seht ihr den hohen weiſſen Hut? Seht ihr das aufgehobne Schwert? Des Feldherrn Hut und Schwert?
Fern ordnet’ er die kuͤhne Schlacht, Und jetzo da’s Entſcheidung gilt, Thut ers dem Tode nah.
Durch ihn, und uns iſt nichts gethan; Steht uns der Maͤchtige nicht bey, Der Alles ausfuͤhrt!
Dort dampft es noch. Hinein! hinein! Wir laͤchelten dem Tode zu! Und laͤcheln, Feind’, euch zu!
Zwey-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lg><pbfacs="#f0062"n="54"/><lgn="27"><l><hirendition="#in">D</hi>ie dort trompeten, hauet ein,</l><lb/><l>Wo unſer rother Stahl das Thor</l><lb/><l>Euch weit hat aufgethan!</l></lg><lb/><lgn="28"><l><hirendition="#in">D</hi>en Flug, den die Trompete blaͤſt,</l><lb/><l>Den lauten ſchoͤnen Kriegesflug</l><lb/><l>Fliegt, fliegt ihn ſchnell hinein!</l></lg><lb/><lgn="29"><l><hirendition="#in">W</hi>o unſre Fahnen vorwaͤrts wehn,</l><lb/><l>Da weh auch die Standart hinein,</l><lb/><l>Da ſiege Roß und Mann!</l></lg><lb/><lgn="30"><l><hirendition="#in">S</hi>eht ihr den hohen weiſſen Hut?</l><lb/><l>Seht ihr das aufgehobne Schwert?</l><lb/><l>Des Feldherrn Hut und Schwert?</l></lg><lb/><lgn="31"><l><hirendition="#in">F</hi>ern ordnet’ er die kuͤhne Schlacht,</l><lb/><l>Und jetzo da’s Entſcheidung gilt,</l><lb/><l>Thut ers dem Tode nah.</l></lg><lb/><lgn="32"><l><hirendition="#in">D</hi>urch ihn, und uns iſt nichts gethan;</l><lb/><l>Steht uns der Maͤchtige nicht bey,</l><lb/><l>Der Alles ausfuͤhrt!</l></lg><lb/><lgn="33"><l><hirendition="#in">D</hi>ort dampft es noch. Hinein! hinein!</l><lb/><l>Wir laͤchelten dem Tode zu!</l><lb/><l>Und laͤcheln, Feind’, euch zu!</l></lg></lg></div></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Zwey-</hi></fw><lb/></body></text></TEI>
[54/0062]
Die dort trompeten, hauet ein,
Wo unſer rother Stahl das Thor
Euch weit hat aufgethan!
Den Flug, den die Trompete blaͤſt,
Den lauten ſchoͤnen Kriegesflug
Fliegt, fliegt ihn ſchnell hinein!
Wo unſre Fahnen vorwaͤrts wehn,
Da weh auch die Standart hinein,
Da ſiege Roß und Mann!
Seht ihr den hohen weiſſen Hut?
Seht ihr das aufgehobne Schwert?
Des Feldherrn Hut und Schwert?
Fern ordnet’ er die kuͤhne Schlacht,
Und jetzo da’s Entſcheidung gilt,
Thut ers dem Tode nah.
Durch ihn, und uns iſt nichts gethan;
Steht uns der Maͤchtige nicht bey,
Der Alles ausfuͤhrt!
Dort dampft es noch. Hinein! hinein!
Wir laͤchelten dem Tode zu!
Und laͤcheln, Feind’, euch zu!
Zwey-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Oden. Hamburg, 1771, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_oden_1771/62>, abgerufen am 02.01.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.