[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Oden. Hamburg, 1771.Würdig war er, uns mehr, als dein beglücktester Freyheitshasser, o Rom, Octavian zu seyn! Mehr als Ludewig, den uns Sein Jahrhundert mit aufbewahrt. So verkündiget' ihn, als er noch Jüngling war, Sein aufsteigender Geist! Noch, da der Lorber ihm Schon vom Blute der Schlacht trof, Und der Denker gepanzert ging, Floß der dichtrische Quell Friedrich entgegen, ihm Abzuwaschen die Schlacht! Aber er wandte sich, Strömt' in Haine, wohin ihm Heinrichs Sänger nicht folgen wird! Sagts der Nachwelt nicht an, daß er nicht achtete, Was er werth war, zu seyn! Aber sie hört es doch. Sagts ihr traurig, und fodert Ihre Söhne zu Richtern auf! [Abbildung]
An
Wuͤrdig war er, uns mehr, als dein begluͤckteſter Freyheitshaſſer, o Rom, Octavian zu ſeyn! Mehr als Ludewig, den uns Sein Jahrhundert mit aufbewahrt. So verkuͤndiget’ ihn, als er noch Juͤngling war, Sein aufſteigender Geiſt! Noch, da der Lorber ihm Schon vom Blute der Schlacht trof, Und der Denker gepanzert ging, Floß der dichtriſche Quell Friedrich entgegen, ihm Abzuwaſchen die Schlacht! Aber er wandte ſich, Stroͤmt’ in Haine, wohin ihm Heinrichs Saͤnger nicht folgen wird! Sagts der Nachwelt nicht an, daß er nicht achtete, Was er werth war, zu ſeyn! Aber ſie hoͤrt es doch. Sagts ihr traurig, und fodert Ihre Soͤhne zu Richtern auf! [Abbildung]
An
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg> <pb facs="#f0131" n="123"/> <lg n="19"> <l><hi rendition="#in">W</hi>uͤrdig war er, uns mehr, als dein begluͤckteſter</l><lb/> <l>Freyheitshaſſer, o Rom, Octavian zu ſeyn!</l><lb/> <l>Mehr als Ludewig, den uns</l><lb/> <l>Sein Jahrhundert mit aufbewahrt.</l> </lg><lb/> <lg n="20"> <l><hi rendition="#in">S</hi>o verkuͤndiget’ ihn, als er noch Juͤngling war,</l><lb/> <l>Sein aufſteigender Geiſt! Noch, da der Lorber ihm</l><lb/> <l>Schon vom Blute der Schlacht trof,</l><lb/> <l>Und der Denker gepanzert ging,</l> </lg><lb/> <lg n="21"> <l><hi rendition="#in">F</hi>loß der dichtriſche Quell Friedrich entgegen, ihm</l><lb/> <l>Abzuwaſchen die Schlacht! Aber er wandte ſich,</l><lb/> <l>Stroͤmt’ in Haine, wohin ihm</l><lb/> <l>Heinrichs Saͤnger nicht folgen wird!</l> </lg><lb/> <lg n="22"> <l><hi rendition="#in">S</hi>agts der Nachwelt nicht an, daß er nicht achtete,</l><lb/> <l>Was er werth war, zu ſeyn! Aber ſie hoͤrt es doch.</l><lb/> <l>Sagts ihr traurig, und fodert</l><lb/> <l>Ihre Soͤhne zu Richtern auf!</l> </lg> </lg><lb/> <figure/> </div> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">An</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [123/0131]
Wuͤrdig war er, uns mehr, als dein begluͤckteſter
Freyheitshaſſer, o Rom, Octavian zu ſeyn!
Mehr als Ludewig, den uns
Sein Jahrhundert mit aufbewahrt.
So verkuͤndiget’ ihn, als er noch Juͤngling war,
Sein aufſteigender Geiſt! Noch, da der Lorber ihm
Schon vom Blute der Schlacht trof,
Und der Denker gepanzert ging,
Floß der dichtriſche Quell Friedrich entgegen, ihm
Abzuwaſchen die Schlacht! Aber er wandte ſich,
Stroͤmt’ in Haine, wohin ihm
Heinrichs Saͤnger nicht folgen wird!
Sagts der Nachwelt nicht an, daß er nicht achtete,
Was er werth war, zu ſeyn! Aber ſie hoͤrt es doch.
Sagts ihr traurig, und fodert
Ihre Soͤhne zu Richtern auf!
[Abbildung]
An
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |