[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 4. Halle, 1773.Zwanzigster Gesang. Posaunrufen der Heerlager, die ernstanbetend Fortzogen, umscholl wehdrohend der Palmstadt Thürme! Der Todstag kam dunkel! und des Herrn Heer zog! Und es sank fürchterlich aufdonnernd Jericho! Harfen erklangen jezt, zu den Harfen Stimmen der Engel: O wie fiel dir, Judah, dein Loos! Bethlehemens Bräunlicher Sohn spielt' hin, leicht wie ein Reh! Da sank ihm der Stab, und er traf Den Gathäer, der ihm Hohn sprach! So erhöht', o Judah, dein Gott den Jüngling, Gab ihm ums Haupt Gold, und goldnen Gesang, Verwerfer des Benjaminits, Daß sein Blut trof am Gilboa. Und es sahe David den Sohn, den Mitler Ferne, da flog Psalmflug! Jubel erscholl Jm höheren Chore, das Lob Des Erschaffers, und Erbarmers! Andre Harfen erklangen, und andre Stimmen der Engel: Er betet, da stürzt hoch herab Ein Gebot vom Thron her Flammen herab! Das Opfer versank schnell in der Glut! Und die Wasser am Altar brannten in die Höh! Sieben Cherubim schwebten aus ihrem Chore zum Seher, Dem Erhabenheit, dem viel ferues Künftiges Gott gab. Und
Zwanzigſter Geſang. Poſaunrufen der Heerlager, die ernſtanbetend Fortzogen, umſcholl wehdrohend der Palmſtadt Thuͤrme! Der Todstag kam dunkel! und des Herrn Heer zog! Und es ſank fuͤrchterlich aufdonnernd Jericho! Harfen erklangen jezt, zu den Harfen Stimmen der Engel: O wie fiel dir, Judah, dein Loos! Bethlehemens Braͤunlicher Sohn ſpielt’ hin, leicht wie ein Reh! Da ſank ihm der Stab, und er traf Den Gathaͤer, der ihm Hohn ſprach! So erhoͤht’, o Judah, dein Gott den Juͤngling, Gab ihm ums Haupt Gold, und goldnen Geſang, Verwerfer des Benjaminits, Daß ſein Blut trof am Gilboa. Und es ſahe David den Sohn, den Mitler Ferne, da flog Pſalmflug! Jubel erſcholl Jm hoͤheren Chore, das Lob Des Erſchaffers, und Erbarmers! Andre Harfen erklangen, und andre Stimmen der Engel: Er betet, da ſtuͤrzt hoch herab Ein Gebot vom Thron her Flammen herab! Das Opfer verſank ſchnell in der Glut! Und die Waſſer am Altar brannten in die Hoͤh! Sieben Cherubim ſchwebten aus ihrem Chore zum Seher, Dem Erhabenheit, dem viel ferues Kuͤnftiges Gott gab. Und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0171" n="171"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zwanzigſter Geſang.</hi> </fw><lb/> <lg n="57"> <l>Poſaunrufen der Heerlager, die ernſtanbetend</l><lb/> <l>Fortzogen, umſcholl wehdrohend der Palmſtadt Thuͤrme!</l><lb/> <l>Der Todstag kam dunkel! und des Herrn Heer zog!</l><lb/> <l>Und es ſank fuͤrchterlich aufdonnernd Jericho!</l> </lg><lb/> <lg n="58"> <l>Harfen erklangen jezt, zu den Harfen Stimmen der Engel:</l> </lg><lb/> <lg n="59"> <l>O wie fiel dir, Judah, dein Loos! Bethlehemens</l><lb/> <l>Braͤunlicher Sohn ſpielt’ hin, leicht wie ein Reh!</l><lb/> <l>Da ſank ihm der Stab, und er traf</l><lb/> <l>Den Gathaͤer, der ihm Hohn ſprach!</l> </lg><lb/> <lg n="60"> <l>So erhoͤht’, o Judah, dein Gott den Juͤngling,</l><lb/> <l>Gab ihm ums Haupt Gold, und goldnen Geſang,</l><lb/> <l>Verwerfer des Benjaminits,</l><lb/> <l>Daß ſein Blut trof am Gilboa.</l> </lg><lb/> <lg n="61"> <l>Und es ſahe David den Sohn, den Mitler</l><lb/> <l>Ferne, da flog Pſalmflug! Jubel erſcholl</l><lb/> <l>Jm hoͤheren Chore, das Lob</l><lb/> <l>Des Erſchaffers, und Erbarmers!</l> </lg><lb/> <lg n="62"> <l>Andre Harfen erklangen, und andre Stimmen der Engel:</l> </lg><lb/> <lg n="63"> <l>Er betet, da ſtuͤrzt hoch herab</l><lb/> <l>Ein Gebot vom Thron her Flammen herab!</l><lb/> <l>Das Opfer verſank ſchnell in der Glut!</l><lb/> <l>Und die Waſſer am Altar brannten in die Hoͤh!</l> </lg><lb/> <lg n="64"> <l>Sieben Cherubim ſchwebten aus ihrem Chore zum Seher,</l><lb/> <l>Dem Erhabenheit, dem viel ferues Kuͤnftiges Gott gab.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Und</fw><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [171/0171]
Zwanzigſter Geſang.
Poſaunrufen der Heerlager, die ernſtanbetend
Fortzogen, umſcholl wehdrohend der Palmſtadt Thuͤrme!
Der Todstag kam dunkel! und des Herrn Heer zog!
Und es ſank fuͤrchterlich aufdonnernd Jericho!
Harfen erklangen jezt, zu den Harfen Stimmen der Engel:
O wie fiel dir, Judah, dein Loos! Bethlehemens
Braͤunlicher Sohn ſpielt’ hin, leicht wie ein Reh!
Da ſank ihm der Stab, und er traf
Den Gathaͤer, der ihm Hohn ſprach!
So erhoͤht’, o Judah, dein Gott den Juͤngling,
Gab ihm ums Haupt Gold, und goldnen Geſang,
Verwerfer des Benjaminits,
Daß ſein Blut trof am Gilboa.
Und es ſahe David den Sohn, den Mitler
Ferne, da flog Pſalmflug! Jubel erſcholl
Jm hoͤheren Chore, das Lob
Des Erſchaffers, und Erbarmers!
Andre Harfen erklangen, und andre Stimmen der Engel:
Er betet, da ſtuͤrzt hoch herab
Ein Gebot vom Thron her Flammen herab!
Das Opfer verſank ſchnell in der Glut!
Und die Waſſer am Altar brannten in die Hoͤh!
Sieben Cherubim ſchwebten aus ihrem Chore zum Seher,
Dem Erhabenheit, dem viel ferues Kuͤnftiges Gott gab.
Und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |