[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 4. Halle, 1773.Vom gleichen Verse. gangs sind sich darinn unähnlich, daß der Uebergang, balddurch einen oder zwey Verse, bald auch nur durch Einen Rhythmus; bald aber in jedem Verse durch veränderte lang- samere oder schnellere Rhythmen, gemacht wird. Jch ver- lange eben nicht, daß Sie, indem ich vorlese, an dieses alles denken sollen; es ist mir genug, wenn Sie nur auf den Ein- druck Acht haben, den die Bewegung der Strophen auf Sie macht. Gleichwohl will ich die, welche in jedem Verse übergehn, zuletzt lesen. Diese Strophen sind, in einer ge- wissen Betrachtung, schwebend. Bey den eigentlichen schwebenden Strophen bleibt sich entweder die Schnelligkeit oder die Langsamkeit gleich; und bey jenen das Uebergehen- de. Doch sparen Sie diese, und alle andre Anmerkungen, für die zweyte Lesung auf; und hören jetzt. Uebergehende Strophen. 1. [Abbildung]
Fanget bebend an, athmet kaum Leisen Laut; denn es ist Christus Lob, Was zu singen ihr wagt. Die Ewigkeit Durchströmt's, tönt von Aevon fort zu Aeoon! 2.
Vom gleichen Verſe. gangs ſind ſich darinn unaͤhnlich, daß der Uebergang, balddurch einen oder zwey Verſe, bald auch nur durch Einen Rhythmus; bald aber in jedem Verſe durch veraͤnderte lang- ſamere oder ſchnellere Rhythmen, gemacht wird. Jch ver- lange eben nicht, daß Sie, indem ich vorleſe, an dieſes alles denken ſollen; es iſt mir genug, wenn Sie nur auf den Ein- druck Acht haben, den die Bewegung der Strophen auf Sie macht. Gleichwohl will ich die, welche in jedem Verſe uͤbergehn, zuletzt leſen. Dieſe Strophen ſind, in einer ge- wiſſen Betrachtung, ſchwebend. Bey den eigentlichen ſchwebenden Strophen bleibt ſich entweder die Schnelligkeit oder die Langſamkeit gleich; und bey jenen das Uebergehen- de. Doch ſparen Sie dieſe, und alle andre Anmerkungen, fuͤr die zweyte Leſung auf; und hoͤren jetzt. Uebergehende Strophen. 1. [Abbildung]
Fanget bebend an, athmet kaum Leiſen Laut; denn es iſt Chriſtus Lob, Was zu ſingen ihr wagt. Die Ewigkeit Durchſtroͤmt’s, toͤnt von Aevon fort zu Aeoon! 2.
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Vom gleichen Verſe.
gangs ſind ſich darinn unaͤhnlich, daß der Uebergang, bald
durch einen oder zwey Verſe, bald auch nur durch Einen
Rhythmus; bald aber in jedem Verſe durch veraͤnderte lang-
ſamere oder ſchnellere Rhythmen, gemacht wird. Jch ver-
lange eben nicht, daß Sie, indem ich vorleſe, an dieſes alles
denken ſollen; es iſt mir genug, wenn Sie nur auf den Ein-
druck Acht haben, den die Bewegung der Strophen auf Sie
macht. Gleichwohl will ich die, welche in jedem Verſe
uͤbergehn, zuletzt leſen. Dieſe Strophen ſind, in einer ge-
wiſſen Betrachtung, ſchwebend. Bey den eigentlichen
ſchwebenden Strophen bleibt ſich entweder die Schnelligkeit
oder die Langſamkeit gleich; und bey jenen das Uebergehen-
de. Doch ſparen Sie dieſe, und alle andre Anmerkungen,
fuͤr die zweyte Leſung auf; und hoͤren jetzt.
Uebergehende Strophen.
1.
[Abbildung]
Fanget bebend an, athmet kaum
Leiſen Laut; denn es iſt Chriſtus Lob,
Was zu ſingen ihr wagt. Die Ewigkeit
Durchſtroͤmt’s, toͤnt von Aevon fort zu Aeoon!
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