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[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 4. Halle, 1773.

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Neunzehnter Gesang.
Nahm er Brodt, und danket', und brach's, und gab es den Jüngern:
Nehmet, und esset. Das ist mein Leib, den ich für euch gebe.
Dieses thut, so oft ihr es thut, zu meinem Gedächtniß.

Jesus Christus unser Versöhner, in seiner Leiden
Schrecklichen Nacht, da sein Schweiß, und sein Blut in Gethsemane träufte,
Nahm er den Kelch, und danket', und gab ihn den Jüngern und sagte:
Trinket All' aus dem Kelche des neuen Bundes, gestift et
Durch mein Blut, das ich für eure Sünde vergieße.
Dieses thut, so oft ihr ihn trinkt, zu meinem Gedächtniß.
Sie empfingen das Mahl des Versöhners mit inniger Demuth,
Und mit festem Entschluß, treu bis an das Ende zu bleiben.
Und, indem sie sich näherten, oder wieder sich wandten,
Stärkten sie sich, und riefen sich zu: Stets weiter im Wege,
Welcher zu Gott uns leitet!.. Am Ziele der hohen Laufbahn
Jst das Kleinod erst!.. Schmach hat er selber geduldet,
Hat gelitten, wie keinem von uns zu leiden gesetzt ist!..
Hochgelobet im Himmel, und hochgelobet auf Erden
Sey der Mittler Gottes!.. Er hat die Versohnung vollendet,
Sieh, es ist eingegangen ins Allerheiligste Christus,
Jesus Christus, der ewige Hohepriester!.. Des Bundes
Kelch erquicke dich noch, wenn das Herz dir durstet, die Seele
Lechzt in der Märtyrerstunde!.. Wie dich der Engel, o Mutter,
Grüßte, so grüsse du mich, die Gesegnete Gottes! Zu seinem
Erbe bin ich, ich bin zu dem Sohne, dem Mittler, gekommen!
Was ist alle Größe der Erde mir nun? Und es wartet
Höhere Wonne noch mein! Den göttlichen Unbekannten
Soll

Neunzehnter Geſang.
Nahm er Brodt, und danket’, und brach’s, und gab es den Juͤngern:
Nehmet, und eſſet. Das iſt mein Leib, den ich fuͤr euch gebe.
Dieſes thut, ſo oft ihr es thut, zu meinem Gedaͤchtniß.

Jeſus Chriſtus unſer Verſoͤhner, in ſeiner Leiden
Schrecklichen Nacht, da ſein Schweiß, und ſein Blut in Gethſemane traͤufte,
Nahm er den Kelch, und danket’, und gab ihn den Juͤngern und ſagte:
Trinket All’ aus dem Kelche des neuen Bundes, geſtift et
Durch mein Blut, das ich fuͤr eure Suͤnde vergieße.
Dieſes thut, ſo oft ihr ihn trinkt, zu meinem Gedaͤchtniß.
Sie empfingen das Mahl des Verſoͤhners mit inniger Demuth,
Und mit feſtem Entſchluß, treu bis an das Ende zu bleiben.
Und, indem ſie ſich naͤherten, oder wieder ſich wandten,
Staͤrkten ſie ſich, und riefen ſich zu: Stets weiter im Wege,
Welcher zu Gott uns leitet!.. Am Ziele der hohen Laufbahn
Jſt das Kleinod erſt!.. Schmach hat er ſelber geduldet,
Hat gelitten, wie keinem von uns zu leiden geſetzt iſt!..
Hochgelobet im Himmel, und hochgelobet auf Erden
Sey der Mittler Gottes!.. Er hat die Verſohnung vollendet,
Sieh, es iſt eingegangen ins Allerheiligſte Chriſtus,
Jeſus Chriſtus, der ewige Hoheprieſter!.. Des Bundes
Kelch erquicke dich noch, wenn das Herz dir durſtet, die Seele
Lechzt in der Maͤrtyrerſtunde!.. Wie dich der Engel, o Mutter,
Gruͤßte, ſo gruͤſſe du mich, die Geſegnete Gottes! Zu ſeinem
Erbe bin ich, ich bin zu dem Sohne, dem Mittler, gekommen!
Was iſt alle Groͤße der Erde mir nun? Und es wartet
Hoͤhere Wonne noch mein! Den goͤttlichen Unbekannten
Soll
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[141/0141] Neunzehnter Geſang. Nahm er Brodt, und danket’, und brach’s, und gab es den Juͤngern: Nehmet, und eſſet. Das iſt mein Leib, den ich fuͤr euch gebe. Dieſes thut, ſo oft ihr es thut, zu meinem Gedaͤchtniß. Jeſus Chriſtus unſer Verſoͤhner, in ſeiner Leiden Schrecklichen Nacht, da ſein Schweiß, und ſein Blut in Gethſemane traͤufte, Nahm er den Kelch, und danket’, und gab ihn den Juͤngern und ſagte: Trinket All’ aus dem Kelche des neuen Bundes, geſtift et Durch mein Blut, das ich fuͤr eure Suͤnde vergieße. Dieſes thut, ſo oft ihr ihn trinkt, zu meinem Gedaͤchtniß. Sie empfingen das Mahl des Verſoͤhners mit inniger Demuth, Und mit feſtem Entſchluß, treu bis an das Ende zu bleiben. Und, indem ſie ſich naͤherten, oder wieder ſich wandten, Staͤrkten ſie ſich, und riefen ſich zu: Stets weiter im Wege, Welcher zu Gott uns leitet!.. Am Ziele der hohen Laufbahn Jſt das Kleinod erſt!.. Schmach hat er ſelber geduldet, Hat gelitten, wie keinem von uns zu leiden geſetzt iſt!.. Hochgelobet im Himmel, und hochgelobet auf Erden Sey der Mittler Gottes!.. Er hat die Verſohnung vollendet, Sieh, es iſt eingegangen ins Allerheiligſte Chriſtus, Jeſus Chriſtus, der ewige Hoheprieſter!.. Des Bundes Kelch erquicke dich noch, wenn das Herz dir durſtet, die Seele Lechzt in der Maͤrtyrerſtunde!.. Wie dich der Engel, o Mutter, Gruͤßte, ſo gruͤſſe du mich, die Geſegnete Gottes! Zu ſeinem Erbe bin ich, ich bin zu dem Sohne, dem Mittler, gekommen! Was iſt alle Groͤße der Erde mir nun? Und es wartet Hoͤhere Wonne noch mein! Den goͤttlichen Unbekannten Soll

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Zitationshilfe: [Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 4. Halle, 1773, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_messias04_1773/141>, abgerufen am 05.12.2024.