Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 4. Halle, 1773.

Bild:
<< vorherige Seite

Neunzehnter Gesang.
Hülfe nur kennen, und keines Menschen Hülfe nicht kennen!
Jhr, zukünftige Zeugen des Auferstandenen, wißt es,
Daß er euch auf den Berg der Verklärung sandte, damit ihr
Seine Herrlichkeit säht, und einst, von der Herrlichkeit zeugtet!
Siehe des Eingebornen des Vaters voll Wahrheit und Gnade,
Christus, welchem von Ewigkeit sey zu Ewigkeit Ehre
Und Anbetung! Jch hebe mein Haupt mit Freude des Himmels
Ueber euch auf, und flehe vom liebevollen Erbarmer
Jezo keinen Seegen für euch: euch hat der Versöhner
Schon gesegnet! euch Christus des Bundes Mittler gesegnet
Mit der Verheissung, sich euch auf Tabor zu offenbaren!
Euch dadurch gesegnet (ihr blicket, wie ich, in der Zukunft
Fernen hinaus) mit Schmach um seines Namens willen,
Unter Verfolgern, mit Arbeit und Schweiß in der mühsamen Laufbahn,
Und mit Märtyrerblute! Denn droben lohnet die Arbeit,
Lohnet die Schmach, und das Blut die Krone des Lebens den Duldern!
Sehr bin ich begnadiget worden, habe der Heile
Gottes viel empfangen, und danke mit Thränen dem Geber;
Aber mein Blut fließt nicht, von Jesus Christus zu zeugen!
Denn ich gehe früher hinauf, zu umpflanzen der Streiter
Hütte mit Kühlung. Gepriesen sey, der voran mich führet,
Euch nachsendet, hinauf zu dem ewigen Lohn, durch die enge
Pforte, den schmalen blutigen Weg! gepriesen des Mittlers
Heiliger Namen! ach hochgelobet in Ewigkeit Christus
Herrlicher Namen! O duldet die Schmach, und den bitteren Hohn gern
Derer, die Christus Herrlichkeit leugnen, nicht kennen des Himmels
Herrn, und der Erde! Denn sie, die euer Zeugniß| zu Gott bringt,

Aber

Neunzehnter Geſang.
Huͤlfe nur kennen, und keines Menſchen Huͤlfe nicht kennen!
Jhr, zukuͤnftige Zeugen des Auferſtandenen, wißt es,
Daß er euch auf den Berg der Verklaͤrung ſandte, damit ihr
Seine Herrlichkeit ſaͤht, und einſt, von der Herrlichkeit zeugtet!
Siehe des Eingebornen des Vaters voll Wahrheit und Gnade,
Chriſtus, welchem von Ewigkeit ſey zu Ewigkeit Ehre
Und Anbetung! Jch hebe mein Haupt mit Freude des Himmels
Ueber euch auf, und flehe vom liebevollen Erbarmer
Jezo keinen Seegen fuͤr euch: euch hat der Verſoͤhner
Schon geſegnet! euch Chriſtus des Bundes Mittler geſegnet
Mit der Verheiſſung, ſich euch auf Tabor zu offenbaren!
Euch dadurch geſegnet (ihr blicket, wie ich, in der Zukunft
Fernen hinaus) mit Schmach um ſeines Namens willen,
Unter Verfolgern, mit Arbeit und Schweiß in der muͤhſamen Laufbahn,
Und mit Maͤrtyrerblute! Denn droben lohnet die Arbeit,
Lohnet die Schmach, und das Blut die Krone des Lebens den Duldern!
Sehr bin ich begnadiget worden, habe der Heile
Gottes viel empfangen, und danke mit Thraͤnen dem Geber;
Aber mein Blut fließt nicht, von Jeſus Chriſtus zu zeugen!
Denn ich gehe fruͤher hinauf, zu umpflanzen der Streiter
Huͤtte mit Kuͤhlung. Geprieſen ſey, der voran mich fuͤhret,
Euch nachſendet, hinauf zu dem ewigen Lohn, durch die enge
Pforte, den ſchmalen blutigen Weg! geprieſen des Mittlers
Heiliger Namen! ach hochgelobet in Ewigkeit Chriſtus
Herrlicher Namen! O duldet die Schmach, und den bitteren Hohn gern
Derer, die Chriſtus Herrlichkeit leugnen, nicht kennen des Himmels
Herrn, und der Erde! Denn ſie, die euer Zeugniß| zu Gott bringt,

Aber
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="51">
              <pb facs="#f0139" n="139"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Neunzehnter Ge&#x017F;ang.</hi> </fw><lb/>
              <l>Hu&#x0364;lfe nur kennen, und keines Men&#x017F;chen Hu&#x0364;lfe nicht kennen!</l><lb/>
              <l>Jhr, zuku&#x0364;nftige Zeugen des Aufer&#x017F;tandenen, wißt es,</l><lb/>
              <l>Daß er euch auf den Berg der Verkla&#x0364;rung &#x017F;andte, damit ihr</l><lb/>
              <l>Seine Herrlichkeit &#x017F;a&#x0364;ht, und ein&#x017F;t, von der Herrlichkeit zeugtet!</l><lb/>
              <l>Siehe des Eingebornen des Vaters voll Wahrheit und Gnade,</l><lb/>
              <l>Chri&#x017F;tus, welchem von Ewigkeit &#x017F;ey zu Ewigkeit Ehre</l><lb/>
              <l>Und Anbetung! Jch hebe mein Haupt mit Freude des Himmels</l><lb/>
              <l>Ueber euch auf, und flehe vom liebevollen Erbarmer</l><lb/>
              <l>Jezo keinen Seegen fu&#x0364;r euch: euch hat der Ver&#x017F;o&#x0364;hner</l><lb/>
              <l>Schon ge&#x017F;egnet! euch Chri&#x017F;tus des Bundes Mittler ge&#x017F;egnet</l><lb/>
              <l>Mit der Verhei&#x017F;&#x017F;ung, &#x017F;ich euch auf Tabor zu offenbaren!</l><lb/>
              <l>Euch dadurch ge&#x017F;egnet (ihr blicket, wie ich, in der Zukunft</l><lb/>
              <l>Fernen hinaus) mit Schmach um &#x017F;eines Namens willen,</l><lb/>
              <l>Unter Verfolgern, mit Arbeit und Schweiß in der mu&#x0364;h&#x017F;amen Laufbahn,</l><lb/>
              <l>Und mit Ma&#x0364;rtyrerblute! Denn droben lohnet die Arbeit,</l><lb/>
              <l>Lohnet die Schmach, und das Blut die Krone des Lebens den Duldern!</l><lb/>
              <l>Sehr bin ich begnadiget worden, habe der Heile</l><lb/>
              <l>Gottes viel empfangen, und danke mit Thra&#x0364;nen dem Geber;</l><lb/>
              <l>Aber mein Blut fließt nicht, von Je&#x017F;us Chri&#x017F;tus zu zeugen!</l><lb/>
              <l>Denn ich gehe fru&#x0364;her hinauf, zu umpflanzen der Streiter</l><lb/>
              <l>Hu&#x0364;tte mit Ku&#x0364;hlung. Geprie&#x017F;en &#x017F;ey, der voran mich fu&#x0364;hret,</l><lb/>
              <l>Euch nach&#x017F;endet, hinauf zu dem ewigen Lohn, durch die enge</l><lb/>
              <l>Pforte, den &#x017F;chmalen blutigen Weg! geprie&#x017F;en des Mittlers</l><lb/>
              <l>Heiliger Namen! ach hochgelobet in Ewigkeit Chri&#x017F;tus</l><lb/>
              <l>Herrlicher Namen! O duldet die Schmach, und den bitteren Hohn gern</l><lb/>
              <l>Derer, die Chri&#x017F;tus Herrlichkeit leugnen, nicht kennen des Himmels</l><lb/>
              <l>Herrn, und der Erde! Denn &#x017F;ie, die euer Zeugniß| zu Gott bringt,</l><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Aber</fw><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[139/0139] Neunzehnter Geſang. Huͤlfe nur kennen, und keines Menſchen Huͤlfe nicht kennen! Jhr, zukuͤnftige Zeugen des Auferſtandenen, wißt es, Daß er euch auf den Berg der Verklaͤrung ſandte, damit ihr Seine Herrlichkeit ſaͤht, und einſt, von der Herrlichkeit zeugtet! Siehe des Eingebornen des Vaters voll Wahrheit und Gnade, Chriſtus, welchem von Ewigkeit ſey zu Ewigkeit Ehre Und Anbetung! Jch hebe mein Haupt mit Freude des Himmels Ueber euch auf, und flehe vom liebevollen Erbarmer Jezo keinen Seegen fuͤr euch: euch hat der Verſoͤhner Schon geſegnet! euch Chriſtus des Bundes Mittler geſegnet Mit der Verheiſſung, ſich euch auf Tabor zu offenbaren! Euch dadurch geſegnet (ihr blicket, wie ich, in der Zukunft Fernen hinaus) mit Schmach um ſeines Namens willen, Unter Verfolgern, mit Arbeit und Schweiß in der muͤhſamen Laufbahn, Und mit Maͤrtyrerblute! Denn droben lohnet die Arbeit, Lohnet die Schmach, und das Blut die Krone des Lebens den Duldern! Sehr bin ich begnadiget worden, habe der Heile Gottes viel empfangen, und danke mit Thraͤnen dem Geber; Aber mein Blut fließt nicht, von Jeſus Chriſtus zu zeugen! Denn ich gehe fruͤher hinauf, zu umpflanzen der Streiter Huͤtte mit Kuͤhlung. Geprieſen ſey, der voran mich fuͤhret, Euch nachſendet, hinauf zu dem ewigen Lohn, durch die enge Pforte, den ſchmalen blutigen Weg! geprieſen des Mittlers Heiliger Namen! ach hochgelobet in Ewigkeit Chriſtus Herrlicher Namen! O duldet die Schmach, und den bitteren Hohn gern Derer, die Chriſtus Herrlichkeit leugnen, nicht kennen des Himmels Herrn, und der Erde! Denn ſie, die euer Zeugniß| zu Gott bringt, Aber

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_messias04_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_messias04_1773/139
Zitationshilfe: [Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 4. Halle, 1773, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_messias04_1773/139>, abgerufen am 05.12.2024.