Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774.der schönen Künste ausgeben mögen; sie wer- Man muß übrigens die Altfranken ja nicht Von den Zünften. Wir haben vier ruhende, und elf wirk- Die Mitglieder der Unterzünfte haben So-
der ſchoͤnen Kuͤnſte ausgeben moͤgen; ſie wer- Man muß uͤbrigens die Altfranken ja nicht Von den Zuͤnften. Wir haben vier ruhende, und elf wirk- Die Mitglieder der Unterzuͤnfte haben So-
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der ſchoͤnen Kuͤnſte ausgeben moͤgen; ſie wer-
den verachtet.
Man muß uͤbrigens die Altfranken ja nicht
mit unſerm Poͤbel verwechſeln. Ein Mit-
glied des Poͤbels verdirbt die wenigen Natur-
gaben, die es etwa noch haben mag, durch
das Studieren; ein Altfranke laͤſt ſich gar
nicht darauf ein. Denn daß er etwa auch
einmal in einem Buche blaͤttert, oder einem
Gelehrten mit Gebehrdungen zuhoͤrt, als ob
er wirklich Ohren fuͤr ihn haͤtte, das veraͤn-
dert bey der Sache nichts.
Von den Zuͤnften.
Wir haben vier ruhende, und elf wirk-
ſame Zuͤnfte. Dieſe werden gewoͤn-
licher: Oberzuͤnfte, und jene Unterzuͤnfte
genant.
Die Mitglieder der Unterzuͤnfte haben
manchmal Geſchaͤfte im gemeinen Leben, zu
deren Betreibung allerdinas dieß und das
Theilchen einer kleinen Kenntnis erfodert
wird; aber ſolche entfernte Beziehungen ent-
ſcheiden nichts, und die Unterzuͤnfte werden
ihrer ungeachtet in Abſicht auf die Republik
als ruhend angeſehn.
So-
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Zitationshilfe: | Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/84>, abgerufen am 16.02.2025. |