scheinbaren, sondern dem wirklichen, und das mit deutscher Gerechtigkeit. Versteht mich nur recht, das heisset für diesesmal nicht, mit deutscher Ungerechtigkeit gegen uns selbst. Sie sollen diese Schäzung auf eine grosse Tafel eingraben lassen, und sie dort an eine der vor- dersten Bildsäulen des halben Kreises hinstel- len. Sie soll mit grossen Buchstaben geschrie- ben werden, damit sie jeder, wer da will, auch von weitem lesen könne. Mag die Tafel doch die Bildsäule ganz bedecken, auch die Sym- metrie verderben, das thut ihm alles nichts. Jhr habt, wie ich, von dem Zurufe gehört, den im Jahre 1769 Alt und Jung bey einer brüderlichen Zusammenkunft beschlossen haben. Diesen Zuruf hab ich mir gesagt seyn lassen. Gute Jünglinge, und Männer, da hört ihr's, daß es der alte, auch treu' Ekhard nicht ver- hehlen will, daß ihr ihm den ersten Stoß gege- ben habt, eine Schäzung der Ausländer in Vorschlag zu bringen. Die Schäzung wer- den die Aldermänner machen; das Gesez hab ich gemacht. Jhr könt es nun verwerfen, oder geben. Jch hab es, unsrer ehmaligen Gewon- heit nach, nur auf eine Rolle geschrieben. Jch wolte lieber diesen Fehltrit thun, als auf die Langsamkeit des Griffels warten. Der kann schon noch gebraucht werden.
Jn-
ſcheinbaren, ſondern dem wirklichen, und das mit deutſcher Gerechtigkeit. Verſteht mich nur recht, das heiſſet fuͤr dieſesmal nicht, mit deutſcher Ungerechtigkeit gegen uns ſelbſt. Sie ſollen dieſe Schaͤzung auf eine groſſe Tafel eingraben laſſen, und ſie dort an eine der vor- derſten Bildſaͤulen des halben Kreiſes hinſtel- len. Sie ſoll mit groſſen Buchſtaben geſchrie- ben werden, damit ſie jeder, wer da will, auch von weitem leſen koͤnne. Mag die Tafel doch die Bildſaͤule ganz bedecken, auch die Sym- metrie verderben, das thut ihm alles nichts. Jhr habt, wie ich, von dem Zurufe gehoͤrt, den im Jahre 1769 Alt und Jung bey einer bruͤderlichen Zuſammenkunft beſchloſſen haben. Dieſen Zuruf hab ich mir geſagt ſeyn laſſen. Gute Juͤnglinge, und Maͤnner, da hoͤrt ihr’s, daß es der alte, auch treu’ Ekhard nicht ver- hehlen will, daß ihr ihm den erſten Stoß gege- ben habt, eine Schaͤzung der Auslaͤnder in Vorſchlag zu bringen. Die Schaͤzung wer- den die Aldermaͤnner machen; das Geſez hab ich gemacht. Jhr koͤnt es nun verwerfen, oder geben. Jch hab es, unſrer ehmaligen Gewon- heit nach, nur auf eine Rolle geſchrieben. Jch wolte lieber dieſen Fehltrit thun, als auf die Langſamkeit des Griffels warten. Der kann ſchon noch gebraucht werden.
Jn-
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ſcheinbaren, ſondern dem wirklichen, und das
mit deutſcher Gerechtigkeit. Verſteht mich
nur recht, das heiſſet fuͤr dieſesmal nicht, mit
deutſcher Ungerechtigkeit gegen uns ſelbſt.
Sie ſollen dieſe Schaͤzung auf eine groſſe Tafel
eingraben laſſen, und ſie dort an eine der vor-
derſten Bildſaͤulen des halben Kreiſes hinſtel-
len. Sie ſoll mit groſſen Buchſtaben geſchrie-
ben werden, damit ſie jeder, wer da will, auch
von weitem leſen koͤnne. Mag die Tafel doch
die Bildſaͤule ganz bedecken, auch die Sym-
metrie verderben, das thut ihm alles nichts.
Jhr habt, wie ich, von dem Zurufe gehoͤrt,
den im Jahre 1769 Alt und Jung bey einer
bruͤderlichen Zuſammenkunft beſchloſſen haben.
Dieſen Zuruf hab ich mir geſagt ſeyn laſſen.
Gute Juͤnglinge, und Maͤnner, da hoͤrt ihr’s,
daß es der alte, auch treu’ Ekhard nicht ver-
hehlen will, daß ihr ihm den erſten Stoß gege-
ben habt, eine Schaͤzung der Auslaͤnder in
Vorſchlag zu bringen. Die Schaͤzung wer-
den die Aldermaͤnner machen; das Geſez hab
ich gemacht. Jhr koͤnt es nun verwerfen, oder
geben. Jch hab es, unſrer ehmaligen Gewon-
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Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/492>, abgerufen am 23.11.2024.
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