Tappende? der Einäugige? oder wie sie sonst noch heissen mögen. Er pfeist, er tril- lert, er klatscht; und immer kann er noch nicht zu Pferde kommen ... Wir hoffen diese Rede ehestens nach einer richtigern Handschrift herausgeben zu können.
Von Völlerey und Trunkenheit.
1
Wer sich in einer ausländischen Schrift be- rauscht hat, es sey Wein oder Wein- geist darinn gewesen, sie sey kühl hinunterge- gangen, oder sie habe geraucht, und tau- melnd von ihr auf der Gasse herumwankt, und laut schreyt, (murmeln kann er wie er will,) daß er diese Schrift allen deutschen Schriften vorziehe, über dem rufe man gleich auf der Stelle, und ohne alle Säumnis: Jo Duthe! und stosse ihn, ohne Aldermänner und Herold abzuwarten, über die Gränzen hinaus.
L. G. Der Trunkne muß wie der Nüchter- ne ..
1733
F
Tappende? der Einaͤugige? oder wie ſie ſonſt noch heiſſen moͤgen. Er pfeiſt, er tril- lert, er klatſcht; und immer kann er noch nicht zu Pferde kommen … Wir hoffen dieſe Rede eheſtens nach einer richtigern Handſchrift herausgeben zu koͤnnen.
Von Voͤllerey und Trunkenheit.
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Wer ſich in einer auslaͤndiſchen Schrift be- rauſcht hat, es ſey Wein oder Wein- geiſt darinn geweſen, ſie ſey kuͤhl hinunterge- gangen, oder ſie habe geraucht, und tau- melnd von ihr auf der Gaſſe herumwankt, und laut ſchreyt, (murmeln kann er wie er will,) daß er dieſe Schrift allen deutſchen Schriften vorziehe, uͤber dem rufe man gleich auf der Stelle, und ohne alle Saͤumnis: Jo Duthe! und ſtoſſe ihn, ohne Aldermaͤnner und Herold abzuwarten, uͤber die Graͤnzen hinaus.
L. G. Der Trunkne muß wie der Nuͤchter- ne ..
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Tappende? der Einaͤugige? oder wie ſie
ſonſt noch heiſſen moͤgen. Er pfeiſt, er tril-
lert, er klatſcht; und immer kann er noch
nicht zu Pferde kommen … Wir hoffen
dieſe Rede eheſtens nach einer richtigern
Handſchrift herausgeben zu koͤnnen.
Von Voͤllerey und Trunkenheit.
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Wer ſich in einer auslaͤndiſchen Schrift be-
rauſcht hat, es ſey Wein oder Wein-
geiſt darinn geweſen, ſie ſey kuͤhl hinunterge-
gangen, oder ſie habe geraucht, und tau-
melnd von ihr auf der Gaſſe herumwankt,
und laut ſchreyt, (murmeln kann er wie er
will,) daß er dieſe Schrift allen deutſchen
Schriften vorziehe, uͤber dem rufe man gleich
auf der Stelle, und ohne alle Saͤumnis: Jo
Duthe! und ſtoſſe ihn, ohne Aldermaͤnner
und Herold abzuwarten, uͤber die Graͤnzen
hinaus.
L. G.
Der Trunkne muß wie der Nuͤchter-
ne ..
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Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/157>, abgerufen am 22.11.2024.
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