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Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.

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Drittes Buch.
Drey Scheiter-Hauffen sinds/ die meine Seel' ent-
zünden.
Drey Spitzen sencken sich in Brust und Hertzen ein/
Und von drey Gratien muß ich gefesselt seyn.
Und dennoch weiß sich nicht mein Hertze zu ent-
schliessen/
Welch Götter-Bild ich soll von diesen dreyen küssen.
Und welches Haupt noch sol bekrönen Lieb' u. Thron.
So scheint die Liebe mir zu seyn ein Gerion,
Der mit drey Köpffen spielt/ mich desto mehr zu
plagen.
Allein ich Thörichter/ was hab' ich wohl zu klagen?
Muß nicht diß grosse Reich mir zu Gebote stehn?
Wenn nur der Käyser winckt/ so kan mir nichts ent-
gehn. (gen/
Es strahlt mein Käyserthum mit so viel schönen Au-
Daß nur der Käyser darff so Lust als Liebe saugen/
Aus Wangen/ Brust und Schooß/ wo/ wie und
wenn er will?
Befehl und letzter Zwang ist seiner Bitte Ziel.
Doch schaut: die Schönheit will hier ihren Eintritt
nehmen:
Die selbst die Göttin kan von A mat hunt beschämen.
Die sich ins Finsterniß der Wälder hat gewagt;
Und derer Augen-Blitz den Jäger selbst erjagt.
Zweyter Aufftritt.
Honoria, als eine Princeßin bekleidet.
Phocas, die Pagen und Trabanten.
Honor. So ist mein Hoffnungs-Licht verdunckelt/ ja
verschwunden!
Mein
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Drittes Buch.
Drey Scheiter-Hauffen ſinds/ die meine Seel’ ent-
zuͤnden.
Drey Spitzen ſencken ſich in Bruſt und Hertzen ein/
Und von drey Gratien muß ich gefeſſelt ſeyn.
Und dennoch weiß ſich nicht mein Hertze zu ent-
ſchlieſſen/
Welch Goͤtter-Bild ich ſoll von dieſen dreyen kuͤſſen.
Und welches Haupt noch ſol bekroͤnen Lieb’ u. Thron.
So ſcheint die Liebe mir zu ſeyn ein Gerion,
Der mit drey Koͤpffen ſpielt/ mich deſto mehr zu
plagen.
Allein ich Thoͤrichter/ was hab’ ich wohl zu klagen?
Muß nicht diß groſſe Reich mir zu Gebote ſtehn?
Wenn nur der Kaͤyſer winckt/ ſo kan mir nichts ent-
gehn. (gen/
Es ſtrahlt mein Kaͤyſerthum mit ſo viel ſchoͤnen Au-
Daß nur der Kaͤyſer darff ſo Luſt als Liebe ſaugen/
Aus Wangen/ Bruſt und Schooß/ wo/ wie und
wenn er will?
Befehl und letzter Zwang iſt ſeiner Bitte Ziel.
Doch ſchaut: die Schoͤnheit will hier ihren Eintritt
nehmen:
Die ſelbſt die Goͤttin kan von A mat hunt beſchaͤmẽ.
Die ſich ins Finſterniß der Waͤlder hat gewagt;
Und derer Augen-Blitz den Jaͤger ſelbſt erjagt.
Zweyter Aufftritt.
Honoria, als eine Princeßin bekleidet.
Phocas, die Pagen und Trabanten.
Honor. So iſt mein Hoffnungs-Licht verdunckelt/ ja
verſchwunden!
Mein
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[771/0791] Drittes Buch. Drey Scheiter-Hauffen ſinds/ die meine Seel’ ent- zuͤnden. Drey Spitzen ſencken ſich in Bruſt und Hertzen ein/ Und von drey Gratien muß ich gefeſſelt ſeyn. Und dennoch weiß ſich nicht mein Hertze zu ent- ſchlieſſen/ Welch Goͤtter-Bild ich ſoll von dieſen dreyen kuͤſſen. Und welches Haupt noch ſol bekroͤnen Lieb’ u. Thron. So ſcheint die Liebe mir zu ſeyn ein Gerion, Der mit drey Koͤpffen ſpielt/ mich deſto mehr zu plagen. Allein ich Thoͤrichter/ was hab’ ich wohl zu klagen? Muß nicht diß groſſe Reich mir zu Gebote ſtehn? Wenn nur der Kaͤyſer winckt/ ſo kan mir nichts ent- gehn. (gen/ Es ſtrahlt mein Kaͤyſerthum mit ſo viel ſchoͤnen Au- Daß nur der Kaͤyſer darff ſo Luſt als Liebe ſaugen/ Aus Wangen/ Bruſt und Schooß/ wo/ wie und wenn er will? Befehl und letzter Zwang iſt ſeiner Bitte Ziel. Doch ſchaut: die Schoͤnheit will hier ihren Eintritt nehmen: Die ſelbſt die Goͤttin kan von A mat hunt beſchaͤmẽ. Die ſich ins Finſterniß der Waͤlder hat gewagt; Und derer Augen-Blitz den Jaͤger ſelbſt erjagt. Zweyter Aufftritt. Honoria, als eine Princeßin bekleidet. Phocas, die Pagen und Trabanten. Honor. So iſt mein Hoffnungs-Licht verdunckelt/ ja verſchwunden! Mein C c c 2

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Zitationshilfe: Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 771. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/791>, abgerufen am 22.11.2024.