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Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.

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Der Asiatischen Banise.
Wie? bleibt sie ohne mich? Jch folge was ich kan/
Und greiffe Phocam selbst gleich einem Tyger an.
Jch wil auf diesen Platz mit Zähnen ihn zerreissen/
Den räuberischen Hund. Doch/ ach! was soll
diß heissen?
Mein Rasen ist um sonst! der Schmertz verblen-
det mich.
Jch bin nicht bey mir selbst. Ach Phocas, schäme
dich!
(geben/
Arc. Das Leben hab' ich ihm schon einmahl wieder
Nun wil ich ihn zugleich auf seinen Thron erheben.
Es wird ein grosser Muth durch keine Raserey
Des Glückes unterdrückt. Es rieth mir Huld und
Treu;
Die ihm mein Hertze schenckt: Daß Phocas die-
ses glaubte/
Es sey Honoria mein Kind/ das er mir raubte/
Und daß ich Vater sey. So fuhrt er sie davon.
Was schadets? Wenn ihr euch auch nennet mei-
nen Sohn.
So könnet ihr durch mich in schlechtem Hirten-
Kleide/
Gar bald in Bysantz seyn.
Idren. Jch sterbe fast
vor Freude!
Wenn der verdammte Hund durch solche kluge List
Sich wird betrogen schaun: Wenn er den Schat-
ten küßt.
Sir. Ach Hoffnung/ laß mich nicht! Laß mich die
Sonne schauen/
Kan ich so Gold als Haar auff den beblümten
Auen/
Der
Der Aſiatiſchen Baniſe.
Wie? bleibt ſie ohne mich? Jch folge was ich kan/
Und greiffe Phocam ſelbſt gleich einem Tyger an.
Jch wil auf dieſen Platz mit Zaͤhnen ihn zerꝛeiſſen/
Den raͤuberiſchen Hund. Doch/ ach! was ſoll
diß heiſſen?
Mein Raſen iſt um ſonſt! der Schmertz verblen-
det mich.
Jch bin nicht bey mir ſelbſt. Ach Phocas, ſchaͤme
dich!
(geben/
Arc. Das Leben hab’ ich ihm ſchon einmahl wieder
Nun wil ich ihn zugleich auf ſeinen Thron erhebẽ.
Es wird ein groſſer Muth durch keine Raſerey
Des Gluͤckes unterdruͤckt. Es rieth mir Huld und
Treu;
Die ihm mein Hertze ſchenckt: Daß Phocas die-
ſes glaubte/
Es ſey Honoria mein Kind/ das er mir raubte/
Und daß ich Vater ſey. So fuhrt er ſie davon.
Was ſchadets? Wenn ihr euch auch nennet mei-
nen Sohn.
So koͤnnet ihr durch mich in ſchlechtem Hirten-
Kleide/
Gar bald in Byſantz ſeyn.
Idren. Jch ſterbe faſt
vor Freude!
Wenn der verdam̃te Hund durch ſolche kluge Liſt
Sich wird betrogen ſchaun: Weñ er den Schat-
ten kuͤßt.
Sir. Ach Hoffnung/ laß mich nicht! Laß mich die
Sonne ſchauen/
Kan ich ſo Gold als Haar auff den bebluͤmten
Auen/
Der
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[762/0782] Der Aſiatiſchen Baniſe. Wie? bleibt ſie ohne mich? Jch folge was ich kan/ Und greiffe Phocam ſelbſt gleich einem Tyger an. Jch wil auf dieſen Platz mit Zaͤhnen ihn zerꝛeiſſen/ Den raͤuberiſchen Hund. Doch/ ach! was ſoll diß heiſſen? Mein Raſen iſt um ſonſt! der Schmertz verblen- det mich. Jch bin nicht bey mir ſelbſt. Ach Phocas, ſchaͤme dich! (geben/ Arc. Das Leben hab’ ich ihm ſchon einmahl wieder Nun wil ich ihn zugleich auf ſeinen Thron erhebẽ. Es wird ein groſſer Muth durch keine Raſerey Des Gluͤckes unterdruͤckt. Es rieth mir Huld und Treu; Die ihm mein Hertze ſchenckt: Daß Phocas die- ſes glaubte/ Es ſey Honoria mein Kind/ das er mir raubte/ Und daß ich Vater ſey. So fuhrt er ſie davon. Was ſchadets? Wenn ihr euch auch nennet mei- nen Sohn. So koͤnnet ihr durch mich in ſchlechtem Hirten- Kleide/ Gar bald in Byſantz ſeyn. Idren. Jch ſterbe faſt vor Freude! Wenn der verdam̃te Hund durch ſolche kluge Liſt Sich wird betrogen ſchaun: Weñ er den Schat- ten kuͤßt. Sir. Ach Hoffnung/ laß mich nicht! Laß mich die Sonne ſchauen/ Kan ich ſo Gold als Haar auff den bebluͤmten Auen/ Der

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Zitationshilfe: Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 762. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/782>, abgerufen am 25.11.2024.