Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Der Asiatischen Banise. Arconte. Die Morgenröthe beginnet zu schimmern. Honor. Die Morgenröthe gläntzt mit lichten Rosen- Haaren/ Der Sonnen-Wagen kömmt vom Ganges her- gefahren: Mit der verschwundnen Nacht schläfft das Ge- stirne ein/ Die Nachtigal erwacht/ und wil beschäfftigt seyn. Das neue Tageslicht auffs schönste zu begrüssen. Jch/ die ich mich anitzt aus Noth verhüllen müssen/ Jn dieses schlechte Kleid/ wil meinen hohen Stand Verbergen: daß er sey dem Sieger unbekand. Wo wird man aber nun den alten Schäffer spüh- ren? Es ist sehr hohe Zeit uns in die Burg zu führen/ Wo Haupt und König wohnt. Arc. Sie schau/ ich bin bereit/ Der sich zu ihrem Dienst auffwärtigst anerbeut. Doch was vor ein Geschrey betäubet mein Gehöre? Mich dünckt/ als wenn es sich ie mehr und mehr vermehre. Der Hunde bellen stimmt mit ein. Es nähert sich/ Das auch der Wald erschallt. Hon. Was seh'/ o Himmel/ ich? Dreyzehender Aufftritt. (Phocas mit einer Menge Jäger umgeben/ ver- folget mit einem Spiesse in der Hand ei- nen grossen Bären.) Honoria, Arconte, Idreno so hernach erscheinet. Phocas
Der Aſiatiſchen Baniſe. Arconte. Die Morgenroͤthe beginnet zu ſchimmern. Honor. Die Morgenroͤthe glaͤntzt mit lichten Roſen- Haaren/ Der Sonnen-Wagen koͤmmt vom Ganges her- gefahren: Mit der verſchwundnen Nacht ſchlaͤfft das Ge- ſtirne ein/ Die Nachtigal erwacht/ und wil beſchaͤfftigt ſeyn. Das neue Tageslicht auffs ſchoͤnſte zu begruͤſſen. Jch/ die ich mich anitzt aus Noth verhuͤllẽ muͤſſen/ Jn dieſes ſchlechte Kleid/ wil meinẽ hohen Stand Verbergen: daß er ſey dem Sieger unbekand. Wo wird man aber nun den alten Schaͤffer ſpuͤh- ren? Es iſt ſehr hohe Zeit uns in die Burg zu fuͤhren/ Wo Haupt und Koͤnig wohnt. Arc. Sie ſchau/ ich bin bereit/ Der ſich zu ihrem Dienſt auffwaͤrtigſt anerbeut. Doch was voꝛ ein Geſchꝛey betaͤubet mein Gehoͤꝛe? Mich duͤnckt/ als wenn es ſich ie mehr und mehr vermehre. Der Hunde bellen ſtim̃t mit ein. Es naͤhert ſich/ Das auch der Wald erſchallt. Hon. Was ſeh’/ o Himmel/ ich? Dreyzehender Aufftritt. (Phocas mit einer Menge Jaͤger umgeben/ ver- folget mit einem Spieſſe in der Hand ei- nen groſſen Baͤren.) Honoria, Arconte, Idreno ſo hernach erſcheinet. Phocas
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Der Aſiatiſchen Baniſe.
Arconte.
Die Morgenroͤthe beginnet zu ſchimmern.
Honor. Die Morgenroͤthe glaͤntzt mit lichten Roſen-
Haaren/
Der Sonnen-Wagen koͤmmt vom Ganges her-
gefahren:
Mit der verſchwundnen Nacht ſchlaͤfft das Ge-
ſtirne ein/
Die Nachtigal erwacht/ und wil beſchaͤfftigt ſeyn.
Das neue Tageslicht auffs ſchoͤnſte zu begruͤſſen.
Jch/ die ich mich anitzt aus Noth verhuͤllẽ muͤſſen/
Jn dieſes ſchlechte Kleid/ wil meinẽ hohen Stand
Verbergen: daß er ſey dem Sieger unbekand.
Wo wird man aber nun den alten Schaͤffer ſpuͤh-
ren?
Es iſt ſehr hohe Zeit uns in die Burg zu fuͤhren/
Wo Haupt und Koͤnig wohnt.
Arc. Sie ſchau/
ich bin bereit/
Der ſich zu ihrem Dienſt auffwaͤrtigſt anerbeut.
Doch was voꝛ ein Geſchꝛey betaͤubet mein Gehoͤꝛe?
Mich duͤnckt/ als wenn es ſich ie mehr und mehr
vermehre.
Der Hunde bellen ſtim̃t mit ein. Es naͤhert ſich/
Das auch der Wald erſchallt.
Hon. Was ſeh’/
o Himmel/ ich?
Dreyzehender Aufftritt.
(Phocas mit einer Menge Jaͤger umgeben/ ver-
folget mit einem Spieſſe in der Hand ei-
nen groſſen Baͤren.)
Honoria, Arconte, Idreno ſo hernach erſcheinet.
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