Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Der Astatischen Banise. welches ader die Hand eines wohlmeynendenSoldatens verhinderte. Als sie nun der Printz in so beweglicher Gestalt Worauff er sie inbrünstig küssete/ und sie unter gung
Der Aſtatiſchen Baniſe. welches ader die Hand eines wohlmeynendenSoldatens verhinderte. Als ſie nun der Printz in ſo beweglicher Geſtalt Worauff er ſie inbruͤnſtig kuͤſſete/ und ſie unter gung
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Der Aſtatiſchen Baniſe.
welches ader die Hand eines wohlmeynenden
Soldatens verhinderte.
Als ſie nun der Printz in ſo beweglicher Geſtalt
vor ſich knien ſahe/ die Alabaſter Haut der eroͤff-
neten Bruſt betrachtete/ und einer ſonderbahren
Anmuth in dem gewiß liebens-wuͤrdigen Wan-
gen-Felde gewahr wurde: brach ihm endlich das
Hertz/ daß er dieſe ſeltzame Beſtaͤndigkeit erkenne-
te/ den Sebel weg warff/ und ſie mit dieſen Wor-
ten auffhub: Jch gebe mich gefangen/ ſchoͤnſte
Princeßin/ und bekenne/ daß ich dieſer Schoͤnheit
und Liebe nicht wuͤrdig bin/ womit mich die guͤti-
ge Schickung der Goͤtter beſeligen will. Treueſte
Seele! ſie wende den Dolch auff dieſes mein un-
erkaͤntliches Hertze/ und vollſtrecke die wohlver-
diente Rache auff meiner Bruſt. Jch habe geir-
ret/ und den Schluß des Himmels wiederſtrebet;
Darum dancke ich der ewigen Gottheit/ daß ſie
mich dieſem Augenblick zur Erkaͤntniß gebracht
hat: bey welcher Gottheit ich denn/ in Gegen-
wart dieſer Getreuen/ will geſchworen haben:
daß die Princeßin von Savady die Krone von
Tangu vor ihre Beſtaͤndigkeit/ und mein Hertz/
als ein ſtetes Danck- und Suͤhn-Opffer ewiger
Liebe/ ſoll zu gewarten haben.
Worauff er ſie inbruͤnſtig kuͤſſete/ und ſie unter
freyem Himmel vor allen Augen zur Koͤnigin von
Tangu/ und ſeine liebwerthe Gemahlin erklaͤrete:
Daruͤber die Princeßin dermaſſen vergnuͤget
ward/ daß ſie gleichfalls eine oͤffentliche Danckſa-
gung
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