Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Drittes Buch. hung verharreten sie dermassen/ daß ihre Pfer-de Athem loß/ und von dem warmen Schaum gantz weiß worden. Weil sich nun Nherandi schämete/ daß ihm sein So
Drittes Buch. hung verharreten ſie dermaſſen/ daß ihre Pfer-de Athem loß/ und von dem warmen Schaum gantz weiß worden. Weil ſich nun Nherandi ſchaͤmete/ daß ihm ſein So
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Drittes Buch.
hung verharreten ſie dermaſſen/ daß ihre Pfer-
de Athem loß/ und von dem warmen Schaum
gantz weiß worden.
Weil ſich nun Nherandi ſchaͤmete/ daß ihm ſein
Feind ſolchen unvermutheten Widerſtand that/
ſo gebrauchte er ſich neben ſeiner Staͤrcke dieſe Liſt/
und ſtellete ſich/ als wolte er abermals nach des
Soudras Kopffe ſchnellen: Jndem nun Sou-
dras den zertheilten Schild vorwarff/ ſich zu bede-
cken/ verſetzte ihm Nherandi eine tieffe Wunde
in die lincke Schulter/ daß das Blut haͤuffig die
Waffen faͤrbete. Ob nun zwar dieſer Streich
nicht allerdings unvergolten blieb/ indem Nhe-
randi in die rechte Seite eine ziemliche Fleiſch-
Wunde empfieng/ ſo betraff doch den Soudras
dieſer Unfall/ daß ſein Pferd uͤber etliche todte Coͤr-
per ſtrauchelte: als er ihm aber allzu geſchwinde
helffen wolte/ ruͤckte er es gar uͤbern Hauffen. So
bald nun Soudras fiel/ druͤckten die bißher zu-
ſchauenden Bramaneꝛ loß/ und wolten ihren Feld-
Herrn erretten. Allein die Siammer wolten ih-
rem Koͤnige den Sieg nicht nehmen laſſen/ dahe-
ro ſie ſich bald einmiſcheten/ und ein ſolches hitzi-
ges Gefechte anfiengen/ als ob hiedurch der Streit
zwiſchen beyden Armeen ſolte geſchlichtet werden.
Nachdem aber die Bramaner zu weichen begun-
ten/ ſprungen einige Siammer von den Pferden/
nahmen den faſt ohnmaͤchtigen Soudras gefan-
gen/ und fuͤhrten ihn aus dem Gedraͤnge hinter
die Armeen.
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