Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Drittes Buch. reits dessen Vortrouppen begegneten/ welche Pa-dukko alsobald übern Hauffen warff/ und dahin zwang/ daß der Nachzug des Feindes aus ihrem Blute/ seine Ankunfft ersehen kunte. Soudras/ als sonst ein tapfferer Soldat/ merckte wohl/ was ihm vor eine Nuß zu beissen würde vorgeleget werden/ iedennoch erwehlete er einen ehrlichen Tod/ statt schändlicher Flucht/ zu welcher er sich auch nicht beursachet sahe/ weil er im vorgen Tref- fen über zwantzig tausend Mann nicht eingebüsset hatte. Nur bekümmerte ihn dieses/ daß er meh- rentheils junge Leute/ und noch Schüler im Krie- ge waren/ die er wider diesen wohlversuchten Feind anführen solte. Weil es nun schiene/ als ob ihm die Siammer nicht viel Zeit lassen würden/ so stellete er in möglichster Eil die Seinigen in Ord- nung/ der gefangenen Higvanama aber ordnete er tausend alte Bramanet zu Fusse zu/ mit har- tem Befehl/ ohne die Königin nicht vor seinem An- gesichte zu erscheinen. Nherandi hingegen verge- sellte sich mit den Mangostan/ und nahm gleich- falls tausend handfeste Siammer zu Pferde zu sich/ überließ dem Padukko die völlige Anordnung/ und setzte sich vor/ nicht eher zu ruhen/ biß er seine innigst-geliebteste Higvanama/ welche er in zwey- en Jahren nicht gesehen/ erlöset hätte. Er selbst thät mit seinem Hauffen auff der rechten Seiten des Feindes den Angriff/ welchem die Avaner tapffer folgeten/ und/ nachdem sich die Bramaner gleichfalls erwiesen/ wie sie nicht ungerochen fallen wol-
Drittes Buch. reits deſſen Vortrouppen begegneten/ welche Pa-dukko alſobald uͤbern Hauffen warff/ und dahin zwang/ daß der Nachzug des Feindes aus ihrem Blute/ ſeine Ankunfft erſehen kunte. Soudras/ als ſonſt ein tapfferer Soldat/ merckte wohl/ was ihm vor eine Nuß zu beiſſen wuͤrde vorgeleget werden/ iedennoch erwehlete er einen ehrlichen Tod/ ſtatt ſchaͤndlicher Flucht/ zu welcher er ſich auch nicht beurſachet ſahe/ weil er im vorgen Tref- fen uͤber zwantzig tauſend Mann nicht eingebuͤſſet hatte. Nur bekuͤmmerte ihn dieſes/ daß er meh- rentheils junge Leute/ und noch Schuͤler im Krie- ge waren/ die er wider dieſen wohlverſuchten Feind anfuͤhren ſolte. Weil es nun ſchiene/ als ob ihm die Siammer nicht viel Zeit laſſen wuͤrden/ ſo ſtellete er in moͤglichſter Eil die Seinigen in Ord- nung/ der gefangenen Higvanama aber ordnete er tauſend alte Bramanet zu Fuſſe zu/ mit har- tem Befehl/ ohne die Koͤnigin nicht vor ſeinem An- geſichte zu erſcheinen. Nherandi hingegen verge- ſellte ſich mit den Mangoſtan/ und nahm gleich- falls tauſend handfeſte Siammer zu Pferde zu ſich/ uͤberließ dem Padukko die voͤllige Anordnung/ und ſetzte ſich vor/ nicht eher zu ruhen/ biß er ſeine innigſt-geliebteſte Higvanama/ welche er in zwey- en Jahren nicht geſehen/ erloͤſet haͤtte. Er ſelbſt thaͤt mit ſeinem Hauffen auff der rechten Seiten des Feindes den Angriff/ welchem die Avaner tapffer folgeten/ und/ nachdem ſich die Bramaner gleichfalls erwieſen/ wie ſie nicht ungerochen fallen wol-
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Drittes Buch.
reits deſſen Vortrouppen begegneten/ welche Pa-
dukko alſobald uͤbern Hauffen warff/ und dahin
zwang/ daß der Nachzug des Feindes aus ihrem
Blute/ ſeine Ankunfft erſehen kunte. Soudras/
als ſonſt ein tapfferer Soldat/ merckte wohl/ was
ihm vor eine Nuß zu beiſſen wuͤrde vorgeleget
werden/ iedennoch erwehlete er einen ehrlichen
Tod/ ſtatt ſchaͤndlicher Flucht/ zu welcher er ſich
auch nicht beurſachet ſahe/ weil er im vorgen Tref-
fen uͤber zwantzig tauſend Mann nicht eingebuͤſſet
hatte. Nur bekuͤmmerte ihn dieſes/ daß er meh-
rentheils junge Leute/ und noch Schuͤler im Krie-
ge waren/ die er wider dieſen wohlverſuchten Feind
anfuͤhren ſolte. Weil es nun ſchiene/ als ob ihm
die Siammer nicht viel Zeit laſſen wuͤrden/ ſo
ſtellete er in moͤglichſter Eil die Seinigen in Ord-
nung/ der gefangenen Higvanama aber ordnete
er tauſend alte Bramanet zu Fuſſe zu/ mit har-
tem Befehl/ ohne die Koͤnigin nicht vor ſeinem An-
geſichte zu erſcheinen. Nherandi hingegen verge-
ſellte ſich mit den Mangoſtan/ und nahm gleich-
falls tauſend handfeſte Siammer zu Pferde zu
ſich/ uͤberließ dem Padukko die voͤllige Anordnung/
und ſetzte ſich vor/ nicht eher zu ruhen/ biß er ſeine
innigſt-geliebteſte Higvanama/ welche er in zwey-
en Jahren nicht geſehen/ erloͤſet haͤtte. Er ſelbſt
thaͤt mit ſeinem Hauffen auff der rechten Seiten
des Feindes den Angriff/ welchem die Avaner
tapffer folgeten/ und/ nachdem ſich die Bramaner
gleichfalls erwieſen/ wie ſie nicht ungerochen fallen
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Zitationshilfe: | Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 635. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/655>, abgerufen am 29.06.2024. |