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Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.

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Anderes Buch.
Siam/ als ein Lehnbares Stücke von Pegu an-
zugeben. Dannenhero sendete er so fort eine un-
ansehnliche Gesandschafft nach Siam ab/ und
begehrte von dem Könige Higvero/ nicht so wohl
ihm alsbald den weissen Elephanten auszuhändi-
gen und zu überschicken/ sondern auch sich als ein
Vasall von Pegu/ mit Lehns-Pflichten einzuftel-
len. Wie ungereimt und höchst unbillich solches
Anfordern dem Könige in Siam nun vorkam/ so
fertigte er doch diese schlechte Gesandten mit einer
abschlägigen/ doch gantz höflich-und wohlgegrün-
deten Antwort/ wiederum ab.

Nach welcher Verweigerung sich Chaumi-
grem sattsam berechtiget erachtete/ Siam mit
Gewalt zu bekriegen/ und sich unterwürffig zu
machen. Dahero er denn eine entsetzliche Macht
von (*) zwölffmahl hundert tausend Mann in
kurtzer Zeit zusammen brachte. Solche bestun-
den nun zweymahl hundert tausend zu Pferde/ die
übrigen aber alle zu Fusse/ welche in drey Theile
gesondert waren. Die ersten in hundert und
funffzig tausend starck/ waren mit Musqveten/
welche so gut als in Europa/ versehen: zweymal
hundert tausend trugen Lantzen von vollen und
starcken Rohren/ welche oben mit einem spitzigen
Eisen beschlagen waren: Die übrigen führten
nur Schild und Schwerdt: Solche Schwerd-
ter waren drey Viertel Ellen lang/ einer qver

Hand
(*) Balby setzet gar funffzehen mahl hundert tausend
Mann.
H h

Anderes Buch.
Siam/ als ein Lehnbares Stuͤcke von Pegu an-
zugeben. Dannenhero ſendete er ſo fort eine un-
anſehnliche Geſandſchafft nach Siam ab/ und
begehrte von dem Koͤnige Higvero/ nicht ſo wohl
ihm alsbald den weiſſen Elephanten auszuhaͤndi-
gen und zu uͤberſchicken/ ſondern auch ſich als ein
Vaſall von Pegu/ mit Lehns-Pflichten einzuftel-
len. Wie ungereimt und hoͤchſt unbillich ſolches
Anfordern dem Koͤnige in Siam nun vorkam/ ſo
fertigte er doch dieſe ſchlechte Geſandten mit einer
abſchlaͤgigen/ doch gantz hoͤflich-und wohlgegruͤn-
deten Antwort/ wiederum ab.

Nach welcher Verweigerung ſich Chaumi-
grem ſattſam berechtiget erachtete/ Siam mit
Gewalt zu bekriegen/ und ſich unterwuͤrffig zu
machen. Dahero er denn eine entſetzliche Macht
von (*) zwoͤlffmahl hundert tauſend Mann in
kurtzer Zeit zuſammen brachte. Solche beſtun-
den nun zweymahl hundert tauſend zu Pferde/ die
uͤbrigen aber alle zu Fuſſe/ welche in drey Theile
geſondert waren. Die erſten in hundert und
funffzig tauſend ſtarck/ waren mit Muſqveten/
welche ſo gut als in Europa/ verſehen: zweymal
hundert tauſend trugen Lantzen von vollen und
ſtarcken Rohren/ welche oben mit einem ſpitzigen
Eiſen beſchlagen waren: Die uͤbrigen fuͤhrten
nur Schild und Schwerdt: Solche Schwerd-
ter waren drey Viertel Ellen lang/ einer qver

Hand
(*) Balby ſetzet gar funffzehen mahl hundert tauſend
Mann.
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[481/0501] Anderes Buch. Siam/ als ein Lehnbares Stuͤcke von Pegu an- zugeben. Dannenhero ſendete er ſo fort eine un- anſehnliche Geſandſchafft nach Siam ab/ und begehrte von dem Koͤnige Higvero/ nicht ſo wohl ihm alsbald den weiſſen Elephanten auszuhaͤndi- gen und zu uͤberſchicken/ ſondern auch ſich als ein Vaſall von Pegu/ mit Lehns-Pflichten einzuftel- len. Wie ungereimt und hoͤchſt unbillich ſolches Anfordern dem Koͤnige in Siam nun vorkam/ ſo fertigte er doch dieſe ſchlechte Geſandten mit einer abſchlaͤgigen/ doch gantz hoͤflich-und wohlgegruͤn- deten Antwort/ wiederum ab. Nach welcher Verweigerung ſich Chaumi- grem ſattſam berechtiget erachtete/ Siam mit Gewalt zu bekriegen/ und ſich unterwuͤrffig zu machen. Dahero er denn eine entſetzliche Macht von (*) zwoͤlffmahl hundert tauſend Mann in kurtzer Zeit zuſammen brachte. Solche beſtun- den nun zweymahl hundert tauſend zu Pferde/ die uͤbrigen aber alle zu Fuſſe/ welche in drey Theile geſondert waren. Die erſten in hundert und funffzig tauſend ſtarck/ waren mit Muſqveten/ welche ſo gut als in Europa/ verſehen: zweymal hundert tauſend trugen Lantzen von vollen und ſtarcken Rohren/ welche oben mit einem ſpitzigen Eiſen beſchlagen waren: Die uͤbrigen fuͤhrten nur Schild und Schwerdt: Solche Schwerd- ter waren drey Viertel Ellen lang/ einer qver Hand (*) Balby ſetzet gar funffzehen mahl hundert tauſend Mann. H h

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Zitationshilfe: Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/501>, abgerufen am 25.11.2024.