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Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.

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Erstes Buch.
und durch dero väterliches Macht-Wort völlig zu
bestärcken. Hierauf hatte der Käyser die Prin-
ceßin bey der Hand genommen/ sie dem Printzen
zugeführet/ und mit diesen Worten übergeben:
So überreichen wir euch demnach/ Printz von
Ava/ den letzten Antheil unsers Hertzens/ und
versichern euch/ daß wir nicht fähig sind/ etwas
höhers und angenehmers/ zur Bezeigung unsers
Danckbegierigen Gemüthes/ zu schencken. Er-
kennets demnach vor ein sonderliches Gnaden-
Geschencke/ und erwiedert solches mit treuer Auf-
richtigkeit und möglichstem Beystande wider un-
sere Feinde. Wir haben uns um euret willen
einen nicht geringen Feind an dem Printzen von
Tangu gemacht/ welches denn bey ietzig-weit
aussehenden Zeiten eine geringe Staats-Klug-
heit ist/ eure bekandte Tapfferkeit aber verspricht
uns/ solchen Verlust reichlich zu ersetzen. Die
Götter beseligen euren verliebten Vorsatz/ und
erfüllen eure Hertzen mit angenehmster Lust. Der
Himmel lasse aus diesem Sonnenschein nimmer-
mehr einen schädlichen Blitz fahren/ und ver-
wandele alle Cometen in Glücks-Sterne. Wie
nun das Küssen der Kern/ ja die Seele der Liebe
ist/ also versiegelt diesen heiligen Bund mit einem
festen und süssen Kusse. Wie gehorsam diesem
angenehmen Befehl mein Printz nachgelebet/ ist
hieraus abzunehmen/ wenn sich dieser einfache
Kuß dermassen vielmal verdoppelt hat/ daß man
fast neue Ziffern erdencken müssen/ wenn man sie

alle

Erſtes Buch.
und durch dero vaͤterliches Macht-Wort voͤllig zu
beſtaͤrcken. Hierauf hatte der Kaͤyſer die Prin-
ceßin bey der Hand genommen/ ſie dem Printzen
zugefuͤhret/ und mit dieſen Worten uͤbergeben:
So uͤberreichen wir euch demnach/ Printz von
Ava/ den letzten Antheil unſers Hertzens/ und
verſichern euch/ daß wir nicht faͤhig ſind/ etwas
hoͤhers und angenehmers/ zur Bezeigung unſers
Danckbegierigen Gemuͤthes/ zu ſchencken. Er-
kennets demnach vor ein ſonderliches Gnaden-
Geſchencke/ und erwiedert ſolches mit treuer Auf-
richtigkeit und moͤglichſtem Beyſtande wider un-
ſere Feinde. Wir haben uns um euret willen
einen nicht geringen Feind an dem Printzen von
Tangu gemacht/ welches denn bey ietzig-weit
ausſehenden Zeiten eine geringe Staats-Klug-
heit iſt/ eure bekandte Tapfferkeit aber verſpricht
uns/ ſolchen Verluſt reichlich zu erſetzen. Die
Goͤtter beſeligen euren verliebten Vorſatz/ und
erfuͤllen eure Hertzen mit angenehmſter Luſt. Der
Himmel laſſe aus dieſem Sonnenſchein nimmer-
mehr einen ſchaͤdlichen Blitz fahren/ und ver-
wandele alle Cometen in Gluͤcks-Sterne. Wie
nun das Kuͤſſen der Kern/ ja die Seele der Liebe
iſt/ alſo verſiegelt dieſen heiligen Bund mit einem
feſten und ſuͤſſen Kuſſe. Wie gehorſam dieſem
angenehmen Befehl mein Printz nachgelebet/ iſt
hieraus abzunehmen/ wenn ſich dieſer einfache
Kuß dermaſſen vielmal verdoppelt hat/ daß man
faſt neue Ziffern erdencken muͤſſen/ wenn man ſie

alle
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[267/0287] Erſtes Buch. und durch dero vaͤterliches Macht-Wort voͤllig zu beſtaͤrcken. Hierauf hatte der Kaͤyſer die Prin- ceßin bey der Hand genommen/ ſie dem Printzen zugefuͤhret/ und mit dieſen Worten uͤbergeben: So uͤberreichen wir euch demnach/ Printz von Ava/ den letzten Antheil unſers Hertzens/ und verſichern euch/ daß wir nicht faͤhig ſind/ etwas hoͤhers und angenehmers/ zur Bezeigung unſers Danckbegierigen Gemuͤthes/ zu ſchencken. Er- kennets demnach vor ein ſonderliches Gnaden- Geſchencke/ und erwiedert ſolches mit treuer Auf- richtigkeit und moͤglichſtem Beyſtande wider un- ſere Feinde. Wir haben uns um euret willen einen nicht geringen Feind an dem Printzen von Tangu gemacht/ welches denn bey ietzig-weit ausſehenden Zeiten eine geringe Staats-Klug- heit iſt/ eure bekandte Tapfferkeit aber verſpricht uns/ ſolchen Verluſt reichlich zu erſetzen. Die Goͤtter beſeligen euren verliebten Vorſatz/ und erfuͤllen eure Hertzen mit angenehmſter Luſt. Der Himmel laſſe aus dieſem Sonnenſchein nimmer- mehr einen ſchaͤdlichen Blitz fahren/ und ver- wandele alle Cometen in Gluͤcks-Sterne. Wie nun das Kuͤſſen der Kern/ ja die Seele der Liebe iſt/ alſo verſiegelt dieſen heiligen Bund mit einem feſten und ſuͤſſen Kuſſe. Wie gehorſam dieſem angenehmen Befehl mein Printz nachgelebet/ iſt hieraus abzunehmen/ wenn ſich dieſer einfache Kuß dermaſſen vielmal verdoppelt hat/ daß man faſt neue Ziffern erdencken muͤſſen/ wenn man ſie alle

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Zitationshilfe: Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/287>, abgerufen am 25.11.2024.