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Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.

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Erstes Buch.
sichte bekamen. Denn es hatten sich drey Jndia-
nische Ritter zu Fusse an einen dicken Baum/ um
ihren Rücken in Sicherheit zu haben/ gelehnet/
vor ihnen lagen über zwantzig Leichen und todte
Pferde/ welche ihnen noch zur Brustwehre wider
funffzehen verwegene Räuber zu Pferde dienen
musten. Es schiene/ als ob es in kurtzer Zeit mit
diesem Kampffe zu Ende lauffen möchte/ wo de-
nen drey bedrängten Rittern nicht eilende Hülffe
wiederführe/ massen sie nicht allein verwundet/
sondern auch weit übermannet waren. Mein
Printz hielte sich alsobald verpflichtet/ denen
Nothleidenden beyzuspringen: dahero er in Eil
abpacken/ und sich die auff alle Fälle mitgenom-
mene Sturm-Haube reichen ließ. Wie er nun
iederzeit unter seinem langen Rocke mit einem
leichten Brust-Harnische verwahret war/ also
hieng er an den lincken Arm seinen Schild/ und in
die rechte Faust nahm er eine scharffe Lantze/ wel-
che er jederzeit mit sich führen ließ/ uns andern a-
ber befahl er abzusteigen/ die Pferde anzubinden/
und mit unserm Gewehr getrost zu folgen. Halt/
ihr verwegene Räuber/ schrie sie der Printz noch
von weitem an/ ist das Rittermäßig gefochten/
wenn die Menge ihrer Gewalt mißbraucht?
Auff diese Worte kamen als im Blitz ihrer drey
auff den Printzen angerannt/ und weil sie nur
blosse Sebel in der Hand führten/ so faßte der
Printz mit der Lantzen den einen so wohl/ daß er im
Augenblick binder dem Pferde lage/ und sich im

San-
L

Erſtes Buch.
ſichte bekamen. Denn es hatten ſich drey Jndia-
niſche Ritter zu Fuſſe an einen dicken Baum/ um
ihren Ruͤcken in Sicherheit zu haben/ gelehnet/
vor ihnen lagen uͤber zwantzig Leichen und todte
Pferde/ welche ihnen noch zur Bruſtwehre wider
funffzehen verwegene Raͤuber zu Pferde dienen
muſten. Es ſchiene/ als ob es in kurtzer Zeit mit
dieſem Kampffe zu Ende lauffen moͤchte/ wo de-
nen drey bedraͤngten Rittern nicht eilende Huͤlffe
wiederfuͤhre/ maſſen ſie nicht allein verwundet/
ſondern auch weit uͤbermannet waren. Mein
Printz hielte ſich alſobald verpflichtet/ denen
Nothleidenden beyzuſpringen: dahero er in Eil
abpacken/ und ſich die auff alle Faͤlle mitgenom-
mene Sturm-Haube reichen ließ. Wie er nun
iederzeit unter ſeinem langen Rocke mit einem
leichten Bruſt-Harniſche verwahret war/ alſo
hieng er an den lincken Arm ſeinen Schild/ und in
die rechte Fauſt nahm er eine ſcharffe Lantze/ wel-
che er jederzeit mit ſich fuͤhren ließ/ uns andern a-
ber befahl er abzuſteigen/ die Pferde anzubinden/
und mit unſerm Gewehr getroſt zu folgen. Halt/
ihr verwegene Raͤuber/ ſchrie ſie der Printz noch
von weitem an/ iſt das Rittermaͤßig gefochten/
wenn die Menge ihrer Gewalt mißbraucht?
Auff dieſe Worte kamen als im Blitz ihrer drey
auff den Printzen angerannt/ und weil ſie nur
bloſſe Sebel in der Hand fuͤhrten/ ſo faßte der
Pꝛintz mit der Lantzen den einen ſo wohl/ daß er im
Augenblick binder dem Pferde lage/ und ſich im

San-
L
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[161/0181] Erſtes Buch. ſichte bekamen. Denn es hatten ſich drey Jndia- niſche Ritter zu Fuſſe an einen dicken Baum/ um ihren Ruͤcken in Sicherheit zu haben/ gelehnet/ vor ihnen lagen uͤber zwantzig Leichen und todte Pferde/ welche ihnen noch zur Bruſtwehre wider funffzehen verwegene Raͤuber zu Pferde dienen muſten. Es ſchiene/ als ob es in kurtzer Zeit mit dieſem Kampffe zu Ende lauffen moͤchte/ wo de- nen drey bedraͤngten Rittern nicht eilende Huͤlffe wiederfuͤhre/ maſſen ſie nicht allein verwundet/ ſondern auch weit uͤbermannet waren. Mein Printz hielte ſich alſobald verpflichtet/ denen Nothleidenden beyzuſpringen: dahero er in Eil abpacken/ und ſich die auff alle Faͤlle mitgenom- mene Sturm-Haube reichen ließ. Wie er nun iederzeit unter ſeinem langen Rocke mit einem leichten Bruſt-Harniſche verwahret war/ alſo hieng er an den lincken Arm ſeinen Schild/ und in die rechte Fauſt nahm er eine ſcharffe Lantze/ wel- che er jederzeit mit ſich fuͤhren ließ/ uns andern a- ber befahl er abzuſteigen/ die Pferde anzubinden/ und mit unſerm Gewehr getroſt zu folgen. Halt/ ihr verwegene Raͤuber/ ſchrie ſie der Printz noch von weitem an/ iſt das Rittermaͤßig gefochten/ wenn die Menge ihrer Gewalt mißbraucht? Auff dieſe Worte kamen als im Blitz ihrer drey auff den Printzen angerannt/ und weil ſie nur bloſſe Sebel in der Hand fuͤhrten/ ſo faßte der Pꝛintz mit der Lantzen den einen ſo wohl/ daß er im Augenblick binder dem Pferde lage/ und ſich im San- L

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Zitationshilfe: Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/181>, abgerufen am 22.11.2024.