Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Der Asiatischen Banise. zu seyn. Jmmittelst wird die unschätzbare Higva-nama ihre beschworne Treue ebenfalls auf den Felß der Beständigkeit gebauet haben/ als wie ich Seelen-innigst versichere/ daß ich sey biß in die Grufft dero Ewig-getreuester Nherandi/ Printz von Siam. Durch welche Versicherungen sich dieses 1. MEin Schicksal nehret mich mit Flammen/Und raubt das Oel der reinen Glut/ Es will mich sonder Schuld verdammen/ Und presset manche Perlen-Fluth Aus dem entfernten Augen-Paar/ Das mir ein Brand und dir ein Zunder war. 2. Der Himmel scheint mir selbst zuwider/Ob gleich sein Einfluß mich beseelt/ Er leget meine Hoffnung nieder/ Und hat den Schmertzen mir verheelt. Der auff so Zucker-süsse Lust/ Gantz unverdient qvält mein und deine Brust. 3.
Der Aſiatiſchen Baniſe. zu ſeyn. Jmmittelſt wird die unſchaͤtzbare Higva-nama ihre beſchworne Treue ebenfalls auf den Felß der Beſtaͤndigkeit gebauet haben/ als wie ich Seelen-innigſt verſichere/ daß ich ſey biß in die Grufft dero Ewig-getreueſter Nherandi/ Printz von Siam. Durch welche Verſicherungen ſich dieſes 1. MEin Schickſal nehret mich mit Flammen/Und raubt das Oel der reinen Glut/ Es will mich ſonder Schuld verdammen/ Und preſſet manche Perlen-Fluth Aus dem entfernten Augen-Paar/ Das mir ein Brand und dir ein Zunder war. 2. Der Himmel ſcheint mir ſelbſt zuwider/Ob gleich ſein Einfluß mich beſeelt/ Er leget meine Hoffnung nieder/ Und hat den Schmertzen mir verheelt. Der auff ſo Zucker-ſuͤſſe Luſt/ Gantz unverdient qvaͤlt mein und deine Bruſt. 3.
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Der Aſiatiſchen Baniſe.
zu ſeyn. Jmmittelſt wird die unſchaͤtzbare Higva-
nama ihre beſchworne Treue ebenfalls auf den
Felß der Beſtaͤndigkeit gebauet haben/ als wie
ich Seelen-innigſt verſichere/ daß ich ſey biß in die
Grufft dero Ewig-getreueſter
Nherandi/ Printz von Siam.
Durch welche Verſicherungen ſich dieſes
gluͤckſelige Blat unzehliche Kuͤſſe von dieſem ſchoͤ-
nen Munde zuzog/ und ward ihr Vergnuͤgen um
ein merckliches vermehret/ als ihr der Printz/ wel-
cher indeſſen das Paqvet durchſuchte/ eine darin-
nen gefundene Arie uͤbereichte/ welche ſie/ weiln
deren Melodie darzu geſetzet war/ mit entzuͤckender
Stimme folgender Geſtalt zu meines Printzens
ſonderbahrer Vergnuͤgung abſange:
1.
MEin Schickſal nehret mich mit Flammen/
Und raubt das Oel der reinen Glut/
Es will mich ſonder Schuld verdammen/
Und preſſet manche Perlen-Fluth
Aus dem entfernten Augen-Paar/
Das mir ein Brand und dir ein Zunder war.
2.
Der Himmel ſcheint mir ſelbſt zuwider/
Ob gleich ſein Einfluß mich beſeelt/
Er leget meine Hoffnung nieder/
Und hat den Schmertzen mir verheelt.
Der auff ſo Zucker-ſuͤſſe Luſt/
Gantz unverdient qvaͤlt mein und deine Bruſt.
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