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Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791.

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um auszumachen, mit was für Strafen
man den Papst Alexander den sechsten peini-
gen müßte. Seine Verbrechen, und der
lezte Augenblick seines Lebens, waren so ein-
zig, daß auch die boshaftigsten Teufel in
Verlegenheit waren, die Pein zu bestimmen,
die er verdiente. Der Papst stund vor sei-
nen Richtern, die ihn so spöttisch und über-
müthig behandelten, als nur immer ein
fürstliches Gericht einen Angeklagten behan-
delt, der weiter nichts vor sich hat, als das
Unglück, ein Mensch zu seyn. Auf einmal
fuhr Leviathan triumphirend in ihre Mitte,
hielt die Seele Fausts am Schopfe, und
schleuderte ihn hin:

"Da habt ihr den Faust!"

Die Hölle empfieng ihn mit einem so lau-
ten Freudengebrülle, daß die Verdammten
in ihren Pfühlen erbebten: "Willkommen,
"Fürst Leviathan! da ist der Faust! da ist
"der Faust!"

Satan.
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um auszumachen, mit was fuͤr Strafen
man den Papſt Alexander den ſechſten peini-
gen muͤßte. Seine Verbrechen, und der
lezte Augenblick ſeines Lebens, waren ſo ein-
zig, daß auch die boshaftigſten Teufel in
Verlegenheit waren, die Pein zu beſtimmen,
die er verdiente. Der Papſt ſtund vor ſei-
nen Richtern, die ihn ſo ſpoͤttiſch und uͤber-
muͤthig behandelten, als nur immer ein
fuͤrſtliches Gericht einen Angeklagten behan-
delt, der weiter nichts vor ſich hat, als das
Ungluͤck, ein Menſch zu ſeyn. Auf einmal
fuhr Leviathan triumphirend in ihre Mitte,
hielt die Seele Fauſts am Schopfe, und
ſchleuderte ihn hin:

„Da habt ihr den Fauſt!“

Die Hoͤlle empfieng ihn mit einem ſo lau-
ten Freudengebruͤlle, daß die Verdammten
in ihren Pfuͤhlen erbebten: „Willkommen,
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[403/0414] um auszumachen, mit was fuͤr Strafen man den Papſt Alexander den ſechſten peini- gen muͤßte. Seine Verbrechen, und der lezte Augenblick ſeines Lebens, waren ſo ein- zig, daß auch die boshaftigſten Teufel in Verlegenheit waren, die Pein zu beſtimmen, die er verdiente. Der Papſt ſtund vor ſei- nen Richtern, die ihn ſo ſpoͤttiſch und uͤber- muͤthig behandelten, als nur immer ein fuͤrſtliches Gericht einen Angeklagten behan- delt, der weiter nichts vor ſich hat, als das Ungluͤck, ein Menſch zu ſeyn. Auf einmal fuhr Leviathan triumphirend in ihre Mitte, hielt die Seele Fauſts am Schopfe, und ſchleuderte ihn hin: „Da habt ihr den Fauſt!“ Die Hoͤlle empfieng ihn mit einem ſo lau- ten Freudengebruͤlle, daß die Verdammten in ihren Pfuͤhlen erbebten: „Willkommen, „Fuͤrſt Leviathan! da iſt der Fauſt! da iſt „der Fauſt!“ Satan. C c 2

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Zitationshilfe: Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/414>, abgerufen am 24.11.2024.