ner der eurigen werden, und nur im Wun- sche des Bösen leben.
Ha, Teufel, dieses gefällt deinen Ohren nicht, wie der zischende, heulende Gesang der Verzweiflung, den du erwartet hast -- noch kennst du den Menschen nicht ganz. Was ist die Leitung des Himmels, wenn ein Wurm wie ich, durch das Mittel eines Ver- worfnen wie du bist, durch seinen eignen Willen, sein Werk verpfuschen kann? Ist hier Gerechtigkeit? Mußte Faust so geboh- ren werden, sich so entwickeln, so denken und empfinden, daß Tausende elend durch ihn würden? -- Löse nur immer den Zau- ber, der mich in diesem Kreiße fesselt, und ich werde dir nicht entfliehen, und könnte ich's, ich wollte nicht, denn die Pein der Hölle kann nicht größer seyn, als das was ich fühle.
Teufel. Faust, mich freut deines Muths, und ich höre das, was du sagst, noch lie- ber, als die wilden Töne der Verzweiflung. Sey stolz darauf, deine genialische Kraft
bis
ner der eurigen werden, und nur im Wun- ſche des Boͤſen leben.
Ha, Teufel, dieſes gefaͤllt deinen Ohren nicht, wie der ziſchende, heulende Geſang der Verzweiflung, den du erwartet haſt — noch kennſt du den Menſchen nicht ganz. Was iſt die Leitung des Himmels, wenn ein Wurm wie ich, durch das Mittel eines Ver- worfnen wie du biſt, durch ſeinen eignen Willen, ſein Werk verpfuſchen kann? Iſt hier Gerechtigkeit? Mußte Fauſt ſo geboh- ren werden, ſich ſo entwickeln, ſo denken und empfinden, daß Tauſende elend durch ihn wuͤrden? — Loͤſe nur immer den Zau- ber, der mich in dieſem Kreiße feſſelt, und ich werde dir nicht entfliehen, und koͤnnte ich’s, ich wollte nicht, denn die Pein der Hoͤlle kann nicht groͤßer ſeyn, als das was ich fuͤhle.
Teufel. Fauſt, mich freut deines Muths, und ich hoͤre das, was du ſagſt, noch lie- ber, als die wilden Toͤne der Verzweiflung. Sey ſtolz darauf, deine genialiſche Kraft
bis
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ner der eurigen werden, und nur im Wun-
ſche des Boͤſen leben.
Ha, Teufel, dieſes gefaͤllt deinen Ohren
nicht, wie der ziſchende, heulende Geſang
der Verzweiflung, den du erwartet haſt —
noch kennſt du den Menſchen nicht ganz.
Was iſt die Leitung des Himmels, wenn ein
Wurm wie ich, durch das Mittel eines Ver-
worfnen wie du biſt, durch ſeinen eignen
Willen, ſein Werk verpfuſchen kann? Iſt
hier Gerechtigkeit? Mußte Fauſt ſo geboh-
ren werden, ſich ſo entwickeln, ſo denken
und empfinden, daß Tauſende elend durch
ihn wuͤrden? — Loͤſe nur immer den Zau-
ber, der mich in dieſem Kreiße feſſelt, und
ich werde dir nicht entfliehen, und koͤnnte
ich’s, ich wollte nicht, denn die Pein der
Hoͤlle kann nicht groͤßer ſeyn, als das was
ich fuͤhle.
Teufel. Fauſt, mich freut deines Muths,
und ich hoͤre das, was du ſagſt, noch lie-
ber, als die wilden Toͤne der Verzweiflung.
Sey ſtolz darauf, deine genialiſche Kraft
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Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/410>, abgerufen am 22.11.2024.
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