Bischof. Hört Ihr eßt, trinkt undschweigt. Ihr seyd der erste, der an meiner Tafel von Bauern und solchem Gesindel spricht, und wenn euch euer Rock nicht zum Edelmann machte, so müßt ich denken, ihr stammt von Bettlern her, weil ihr ihnen so laut das Wort redet. Wißt, ein Bauer der sei- ne Gebühren nicht bezahlen kann, thut eben so wohl, daß er sich den Hals abschneidet, als gewisse Leute thun würden zu schwei- gen, wenn sie einem die Eßlust mit unnü- tzem Gerede verderben. -- Haushofmeister, dies ist ein vortreflicher Kalbskopf --
Haushofmeister. Es ist eben der von Hans Ruprechts Kalbe.
Bischof. So! So! Gieb ihn her, und reiche mir die Würze. Ich will ihm ein Ohr herunter schneiden -- er wird auch dem Schreyer dort schmecken.
Der Haushofmeister stellte die Schüssel vor den Bischof. Faust raunte dem Teufel etwas in's Ohr, und in dem Augenblick,
da
Fauſt wollte reden.
Biſchof. Hoͤrt Ihr eßt, trinkt undſchweigt. Ihr ſeyd der erſte, der an meiner Tafel von Bauern und ſolchem Geſindel ſpricht, und wenn euch euer Rock nicht zum Edelmann machte, ſo muͤßt ich denken, ihr ſtammt von Bettlern her, weil ihr ihnen ſo laut das Wort redet. Wißt, ein Bauer der ſei- ne Gebuͤhren nicht bezahlen kann, thut eben ſo wohl, daß er ſich den Hals abſchneidet, als gewiſſe Leute thun wuͤrden zu ſchwei- gen, wenn ſie einem die Eßluſt mit unnuͤ- tzem Gerede verderben. — Haushofmeiſter, dies iſt ein vortreflicher Kalbskopf —
Haushofmeiſter. Es iſt eben der von Hans Ruprechts Kalbe.
Biſchof. So! So! Gieb ihn her, und reiche mir die Wuͤrze. Ich will ihm ein Ohr herunter ſchneiden — er wird auch dem Schreyer dort ſchmecken.
Der Haushofmeiſter ſtellte die Schuͤſſel vor den Biſchof. Fauſt raunte dem Teufel etwas in’s Ohr, und in dem Augenblick,
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Fauſt wollte reden.
Biſchof. Hoͤrt Ihr eßt, trinkt undſchweigt.
Ihr ſeyd der erſte, der an meiner Tafel von
Bauern und ſolchem Geſindel ſpricht, und
wenn euch euer Rock nicht zum Edelmann
machte, ſo muͤßt ich denken, ihr ſtammt
von Bettlern her, weil ihr ihnen ſo laut
das Wort redet. Wißt, ein Bauer der ſei-
ne Gebuͤhren nicht bezahlen kann, thut eben
ſo wohl, daß er ſich den Hals abſchneidet,
als gewiſſe Leute thun wuͤrden zu ſchwei-
gen, wenn ſie einem die Eßluſt mit unnuͤ-
tzem Gerede verderben. — Haushofmeiſter,
dies iſt ein vortreflicher Kalbskopf —
Haushofmeiſter. Es iſt eben der von
Hans Ruprechts Kalbe.
Biſchof. So! So! Gieb ihn her, und
reiche mir die Wuͤrze. Ich will ihm ein
Ohr herunter ſchneiden — er wird auch
dem Schreyer dort ſchmecken.
Der Haushofmeiſter ſtellte die Schuͤſſel
vor den Biſchof. Fauſt raunte dem Teufel
etwas in’s Ohr, und in dem Augenblick,
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Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/171>, abgerufen am 22.11.2024.
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