den Krieg in Mainz; aber für das arme Klärchen war er schrecklich.
Faust nahm nun Abschied von seiner Fa- milie. Es wurden wenig Thränen vergos- sen, und sein Vater gab ihm traurig heil- same Lehren.
11.
Als er mit dem Teufel über die Rhein- brücke ritt, sich an der nächtlichen Scene ergötzte, und Glossen über die Aebtissin machte, sahe er ferne einen Menschen im Wasser, der dem Ersaufen nahe war, und nur noch matt mit dem nahen Tod kämpf- te. Er befahl dem Teufel, den Menschen zu retten. Dieser antwortete ihm mit be- deutendem Blicke:
"Faust, bedenke was du forderst, es ist ein Jüngling, und vielleicht ist es besser für ihn und dich, daß er hier sein Leben endet."
Faust. Teufel, nur zum Bösen bereit, willst du mich dahin bringen, dem Ruf
der
K 3
den Krieg in Mainz; aber fuͤr das arme Klaͤrchen war er ſchrecklich.
Fauſt nahm nun Abſchied von ſeiner Fa- milie. Es wurden wenig Thraͤnen vergoſ- ſen, und ſein Vater gab ihm traurig heil- ſame Lehren.
11.
Als er mit dem Teufel uͤber die Rhein- bruͤcke ritt, ſich an der naͤchtlichen Scene ergoͤtzte, und Gloſſen uͤber die Aebtiſſin machte, ſahe er ferne einen Menſchen im Waſſer, der dem Erſaufen nahe war, und nur noch matt mit dem nahen Tod kaͤmpf- te. Er befahl dem Teufel, den Menſchen zu retten. Dieſer antwortete ihm mit be- deutendem Blicke:
„Fauſt, bedenke was du forderſt, es iſt ein Juͤngling, und vielleicht iſt es beſſer fuͤr ihn und dich, daß er hier ſein Leben endet.“
Fauſt. Teufel, nur zum Boͤſen bereit, willſt du mich dahin bringen, dem Ruf
der
K 3
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den Krieg in Mainz; aber fuͤr das arme
Klaͤrchen war er ſchrecklich.
Fauſt nahm nun Abſchied von ſeiner Fa-
milie. Es wurden wenig Thraͤnen vergoſ-
ſen, und ſein Vater gab ihm traurig heil-
ſame Lehren.
11.
Als er mit dem Teufel uͤber die Rhein-
bruͤcke ritt, ſich an der naͤchtlichen Scene
ergoͤtzte, und Gloſſen uͤber die Aebtiſſin
machte, ſahe er ferne einen Menſchen im
Waſſer, der dem Erſaufen nahe war, und
nur noch matt mit dem nahen Tod kaͤmpf-
te. Er befahl dem Teufel, den Menſchen
zu retten. Dieſer antwortete ihm mit be-
deutendem Blicke:
„Fauſt, bedenke was du forderſt, es iſt
ein Juͤngling, und vielleicht iſt es beſſer
fuͤr ihn und dich, daß er hier ſein Leben
endet.“
Fauſt. Teufel, nur zum Boͤſen bereit,
willſt du mich dahin bringen, dem Ruf
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Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/160>, abgerufen am 24.11.2024.
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