te ein Diener ein dolles Frühstück, d[ie] Klei- nen fielen darüber her, schrien und [ja]uchz- ten. Die Mutter hatte den Hunger ve[rg]essen.
Fausts Vater sagte seinem Sohn leise: "Hast du dies alles auf eine redliche Art er- "worben, so laß uns Gott danken, mein "So[h]n, und des Bescheerten genießen Ich "habe seit einigen Nächten schreckliche Ge- "sichter und Ahndungen gehabt, doch ich "hoffe, sie kommen von unserm Kummerher."
Diese Anmerkung des Alten, wollte tief in Fausts Seele sinken; aber die Freude, seine Kinder so gierig und vergnügt essen zu sehen, zu bemerken, wie freundlich und dank- bar sein ältester Sohn und Liebling nach ihm blickte, der Gedanke, ihrem Elend ab- geholfen zu haben, der Mißmuth über das Vergangene, der innere Zug nach Genuß, dämpften die Aufwallung. Der Teufel leg- te noch eine Summe zu dem Golde, beschenk- te die junge Frau mit einem edlen Hals- schmuck, gab jedem der Kinder etwas, und
ver-
te ein Diener ein dolles Fruͤhſtuͤck, d[ie] Klei- nen fielen daruͤber her, ſchrien und [ja]uchz- ten. Die Mutter hatte den Hunger ve[rg]eſſen.
Fauſts Vater ſagte ſeinem Sohn leiſe: „Haſt du dies alles auf eine redliche Art er- „worben, ſo laß uns Gott danken, mein „So[h]n, und des Beſcheerten genießen Ich „habe ſeit einigen Naͤchten ſchreckliche Ge- „ſichter und Ahndungen gehabt, doch ich „hoffe, ſie kommen von unſerm Kummerher.“
Dieſe Anmerkung des Alten, wollte tief in Fauſts Seele ſinken; aber die Freude, ſeine Kinder ſo gierig und vergnuͤgt eſſen zu ſehen, zu bemerken, wie freundlich und dank- bar ſein aͤlteſter Sohn und Liebling nach ihm blickte, der Gedanke, ihrem Elend ab- geholfen zu haben, der Mißmuth uͤber das Vergangene, der innere Zug nach Genuß, daͤmpften die Aufwallung. Der Teufel leg- te noch eine Summe zu dem Golde, beſchenk- te die junge Frau mit einem edlen Hals- ſchmuck, gab jedem der Kinder etwas, und
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te ein Diener ein dolles Fruͤhſtuͤck, die Klei-
nen fielen daruͤber her, ſchrien und jauchz-
ten. Die Mutter hatte den Hunger vergeſſen.
Fauſts Vater ſagte ſeinem Sohn leiſe:
„Haſt du dies alles auf eine redliche Art er-
„worben, ſo laß uns Gott danken, mein
„Sohn, und des Beſcheerten genießen Ich
„habe ſeit einigen Naͤchten ſchreckliche Ge-
„ſichter und Ahndungen gehabt, doch ich
„hoffe, ſie kommen von unſerm Kummerher.“
Dieſe Anmerkung des Alten, wollte tief
in Fauſts Seele ſinken; aber die Freude,
ſeine Kinder ſo gierig und vergnuͤgt eſſen zu
ſehen, zu bemerken, wie freundlich und dank-
bar ſein aͤlteſter Sohn und Liebling nach
ihm blickte, der Gedanke, ihrem Elend ab-
geholfen zu haben, der Mißmuth uͤber das
Vergangene, der innere Zug nach Genuß,
daͤmpften die Aufwallung. Der Teufel leg-
te noch eine Summe zu dem Golde, beſchenk-
te die junge Frau mit einem edlen Hals-
ſchmuck, gab jedem der Kinder etwas, und
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Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/137>, abgerufen am 27.11.2024.
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