wieder meine Hand, und so fort bis ins Ge- heimnißvolle, wo das Regiment nicht mehr zu bestimmen ist. Dieses Haupt ist ein könig- liches, ich aber, der an dem Drathe zog, daß es so oder so nickte, oder schüttelte, bin ein ganz gewöhnlicher Kerl, und komme im Staate in gar keine Betrachtung. Wie konn- tet ihr euch also wohl gegen diesen Holofernes erzürnen, wenn er nickte, oder schüttelte wie ich es wollte? -- Ich denke ihr findet meine Rede vernünftig, Landleute! -- Doch aber scheint der Zorn über dieses hölzerne Haupt, sich bestimmt auf das Haupt eures Schulzen übertragen zu haben -- und das finde ich un- billig. -- Ich will mich bildlich auszudrücken suchen: Mein Holofernes spielt nicht nach eu- rem Willen; wohlan, so schlagt mich, den gemeinen Kerl, auf die Hände, daß mein Minister, der Drath den ich anziehe, eine andere Richtung bekommt, und durch diese wieder der Königskopf anmuthiger und ver- ständiger nicke oder schüttele. Was hat euch
wieder meine Hand, und ſo fort bis ins Ge- heimnißvolle, wo das Regiment nicht mehr zu beſtimmen iſt. Dieſes Haupt iſt ein koͤnig- liches, ich aber, der an dem Drathe zog, daß es ſo oder ſo nickte, oder ſchuͤttelte, bin ein ganz gewoͤhnlicher Kerl, und komme im Staate in gar keine Betrachtung. Wie konn- tet ihr euch alſo wohl gegen dieſen Holofernes erzuͤrnen, wenn er nickte, oder ſchuͤttelte wie ich es wollte? — Ich denke ihr findet meine Rede vernuͤnftig, Landleute! — Doch aber ſcheint der Zorn uͤber dieſes hoͤlzerne Haupt, ſich beſtimmt auf das Haupt eures Schulzen uͤbertragen zu haben — und das finde ich un- billig. — Ich will mich bildlich auszudruͤcken ſuchen: Mein Holofernes ſpielt nicht nach eu- rem Willen; wohlan, ſo ſchlagt mich, den gemeinen Kerl, auf die Haͤnde, daß mein Miniſter, der Drath den ich anziehe, eine andere Richtung bekommt, und durch dieſe wieder der Koͤnigskopf anmuthiger und ver- ſtaͤndiger nicke oder ſchuͤttele. Was hat euch
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wieder meine Hand, und ſo fort bis ins Ge-
heimnißvolle, wo das Regiment nicht mehr zu
beſtimmen iſt. Dieſes Haupt iſt ein koͤnig-
liches, ich aber, der an dem Drathe zog,
daß es ſo oder ſo nickte, oder ſchuͤttelte, bin
ein ganz gewoͤhnlicher Kerl, und komme im
Staate in gar keine Betrachtung. Wie konn-
tet ihr euch alſo wohl gegen dieſen Holofernes
erzuͤrnen, wenn er nickte, oder ſchuͤttelte wie
ich es wollte? — Ich denke ihr findet meine
Rede vernuͤnftig, Landleute! — Doch aber
ſcheint der Zorn uͤber dieſes hoͤlzerne Haupt,
ſich beſtimmt auf das Haupt eures Schulzen
uͤbertragen zu haben — und das finde ich un-
billig. — Ich will mich bildlich auszudruͤcken
ſuchen: Mein Holofernes ſpielt nicht nach eu-
rem Willen; wohlan, ſo ſchlagt mich, den
gemeinen Kerl, auf die Haͤnde, daß mein
Miniſter, der Drath den ich anziehe, eine
andere Richtung bekommt, und durch dieſe
wieder der Koͤnigskopf anmuthiger und ver-
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Klingemann, Ernst August Friedrich: Nachtwachen. Penig, 1805, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klingemann_nachtwachen_1805/267>, abgerufen am 22.11.2024.
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