Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811. Adam. Ein Krug. Ein bloßer Krug. Setzt einen Krug, Und schreibt dabei: dem Amte wohlbekannt. Licht. Auf meine hingeworfene Vermuthung Wollt ihr, Herr Richter --? Adam. Mein Seel, wenn ich's euch sage, So schreibt ihrs hin. Ist's nicht ein Krug, Frau Marthe? Frau Marthe. Ja, hier der Krug -- Adam. Da habt ihr's. Frau Marthe. Der zerbrochne -- Adam. Pedantische Bedenklichkeit. Licht. Ich bitt' euch -- Adam. Und wer zerbrach den Krug? Gewiß der Schlingel --? Frau Marthe. Ja, er, der Schlingel dort -- Adam (für sich). Mehr brauch ich nicht. Adam. Ein Krug. Ein bloßer Krug. Setzt einen Krug, Und ſchreibt dabei: dem Amte wohlbekannt. Licht. Auf meine hingeworfene Vermuthung Wollt ihr, Herr Richter —? Adam. Mein Seel, wenn ich’s euch ſage, So ſchreibt ihrs hin. Iſt’s nicht ein Krug, Frau Marthe? Frau Marthe. Ja, hier der Krug — Adam. Da habt ihr’s. Frau Marthe. Der zerbrochne — Adam. Pedantiſche Bedenklichkeit. Licht. Ich bitt’ euch — Adam. Und wer zerbrach den Krug? Gewiß der Schlingel —? Frau Marthe. Ja, er, der Schlingel dort — Adam (für ſich). Mehr brauch ich nicht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0057" n="51"/> <sp who="#ADA"> <speaker><hi rendition="#g">Adam</hi>.</speaker><lb/> <p>Ein Krug. Ein bloßer Krug. Setzt einen Krug,<lb/> Und ſchreibt dabei: dem Amte wohlbekannt.</p> </sp><lb/> <sp who="#LIC"> <speaker><hi rendition="#g">Licht</hi>.</speaker><lb/> <p>Auf meine hingeworfene Vermuthung<lb/> Wollt ihr, Herr Richter —?</p> </sp><lb/> <sp who="#ADA"> <speaker><hi rendition="#g">Adam</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Mein Seel, wenn ich’s euch ſage,</hi><lb/> So ſchreibt ihrs hin. Iſt’s nicht ein Krug, Frau<lb/> Marthe?</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker><hi rendition="#g">Frau Marthe</hi>.</speaker><lb/> <p>Ja, hier der Krug —</p> </sp><lb/> <sp who="#ADA"> <speaker><hi rendition="#g">Adam</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#c">Da habt ihr’s.</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker><hi rendition="#g">Frau Marthe</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Der zerbrochne —</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#ADA"> <speaker><hi rendition="#g">Adam</hi>.</speaker><lb/> <p>Pedantiſche Bedenklichkeit.</p> </sp><lb/> <sp who="#LIC"> <speaker><hi rendition="#g">Licht</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Ich bitt’ euch —</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#ADA"> <speaker><hi rendition="#g">Adam</hi>.</speaker><lb/> <p>Und wer zerbrach den Krug? Gewiß der Schlingel —?</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker><hi rendition="#g">Frau Marthe</hi>.</speaker><lb/> <p>Ja, er, der Schlingel dort —</p> </sp><lb/> <sp who="#ADA"> <speaker> <hi rendition="#g">Adam</hi> </speaker> <stage>(für ſich).</stage><lb/> <p> <hi rendition="#et">Mehr brauch ich nicht.</hi> </p> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [51/0057]
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Wollt ihr, Herr Richter —?
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Marthe?
Frau Marthe.
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Frau Marthe.
Der zerbrochne —
Adam.
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Ich bitt’ euch —
Adam.
Und wer zerbrach den Krug? Gewiß der Schlingel —?
Frau Marthe.
Ja, er, der Schlingel dort —
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Mehr brauch ich nicht.
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Zitationshilfe: | Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_krug_1811/57>, abgerufen am 23.07.2024. |