Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811. Eve. O lieber, guter, edler Herr, verzeiht mir. -- O der verwünschte Richter! Ruprecht. Ei, der Schurke! Walter. So glaubst du jetzt, daß ich dir Wahrheit gab? Eve. Ob ihr mir Wahrheit gabt? O scharfgeprägte, Und Gottes leuchtend Antlitz drauf. O Himmel! Daß ich nicht solche Münze mehr erkenne! Walter. Hör', jetzt geb' ich dir einen Kuß. Darf ich? Ruprecht. Und einen tüchtigen. So. Das ist brav. Walter. Du also gehst nach Utrecht? Ruprecht. Nach Utrecht geh' ich, Und steh ein Jahrlang auf den Wällen Schildwach, Und wenn ich das gethan, u. s. w....... ist Eve mein! Eve. O lieber, guter, edler Herr, verzeiht mir. — O der verwuͤnſchte Richter! Ruprecht. Ei, der Schurke! Walter. So glaubſt du jetzt, daß ich dir Wahrheit gab? Eve. Ob ihr mir Wahrheit gabt? O ſcharfgepraͤgte, Und Gottes leuchtend Antlitz drauf. O Himmel! Daß ich nicht ſolche Muͤnze mehr erkenne! Walter. Hoͤr’, jetzt geb’ ich dir einen Kuß. Darf ich? Ruprecht. Und einen tuͤchtigen. So. Das iſt brav. Walter. Du alſo gehſt nach Utrecht? Ruprecht. Nach Utrecht geh’ ich, Und ſteh ein Jahrlang auf den Waͤllen Schildwach, Und wenn ich das gethan, u. ſ. w....... iſt Eve mein! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0180" n="174"/> <sp who="#EVE"> <speaker><hi rendition="#g">Eve</hi>.</speaker><lb/> <p>O lieber, guter, edler Herr, verzeiht mir.<lb/> — O der verwuͤnſchte Richter!</p> </sp><lb/> <sp who="#RUP"> <speaker><hi rendition="#g">Ruprecht</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Ei, der Schurke!</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#WAL"> <speaker><hi rendition="#g">Walter</hi>.</speaker><lb/> <p>So glaubſt du jetzt, daß ich dir Wahrheit gab?</p> </sp><lb/> <sp who="#EVE"> <speaker><hi rendition="#g">Eve</hi>.</speaker><lb/> <p>Ob ihr mir Wahrheit gabt? O ſcharfgepraͤgte,<lb/> Und Gottes leuchtend Antlitz drauf. O Himmel!<lb/> Daß ich nicht ſolche Muͤnze mehr erkenne!</p> </sp><lb/> <sp who="#WAL"> <speaker><hi rendition="#g">Walter</hi>.</speaker><lb/> <p>Hoͤr’, jetzt geb’ ich dir einen Kuß. Darf ich?</p> </sp><lb/> <sp who="#RUP"> <speaker><hi rendition="#g">Ruprecht</hi>.</speaker><lb/> <p>Und einen tuͤchtigen. So. Das iſt brav.</p> </sp><lb/> <sp who="#WAL"> <speaker><hi rendition="#g">Walter</hi>.</speaker><lb/> <p>Du alſo gehſt nach Utrecht?</p> </sp><lb/> <sp who="#RUP"> <speaker><hi rendition="#g">Ruprecht</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Nach Utrecht geh’ ich,</hi><lb/> Und ſteh ein Jahrlang auf den Waͤllen Schildwach,<lb/> Und wenn ich das gethan, u. ſ. w....... iſt Eve mein!</p> </sp> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [174/0180]
Eve.
O lieber, guter, edler Herr, verzeiht mir.
— O der verwuͤnſchte Richter!
Ruprecht.
Ei, der Schurke!
Walter.
So glaubſt du jetzt, daß ich dir Wahrheit gab?
Eve.
Ob ihr mir Wahrheit gabt? O ſcharfgepraͤgte,
Und Gottes leuchtend Antlitz drauf. O Himmel!
Daß ich nicht ſolche Muͤnze mehr erkenne!
Walter.
Hoͤr’, jetzt geb’ ich dir einen Kuß. Darf ich?
Ruprecht.
Und einen tuͤchtigen. So. Das iſt brav.
Walter.
Du alſo gehſt nach Utrecht?
Ruprecht.
Nach Utrecht geh’ ich,
Und ſteh ein Jahrlang auf den Waͤllen Schildwach,
Und wenn ich das gethan, u. ſ. w....... iſt Eve mein!
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Zitationshilfe: | Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_krug_1811/180>, abgerufen am 23.07.2024. |