Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811. Walter. Auch gut. (nachdem sich Licht wieder gesetzt). Sagt doch, ihr Herrn, ist jemand hier im Orte, Der mißgeschaffne Füße hat? Licht. Hm! Allerdings ist jemand hier in Huisum -- Walter. So? Wer? Licht. Wollen Ew. Gnaden den Herrn Richter fragen -- Walter. Den Herrn Richter Adam? Adam. Ich weiß von nichts. Zehn Jahre bin ich hier im Amt zu Huisum, So viel ich weiß, ist Alles grad gewachsen. Walter (zu Licht). Nun? Wen hier meint ihr? Frau Marthe. Laß er doch seine Füße draußen! Was steckt er unter'n Tisch verstört sie hin, Das man fast meint, er wär die Spur gegangen. Walter. Wer? Der Herr Richter Adam? Walter. Auch gut. (nachdem ſich Licht wieder geſetzt). Sagt doch, ihr Herrn, iſt jemand hier im Orte, Der mißgeſchaffne Fuͤße hat? Licht. Hm! Allerdings iſt jemand hier in Huiſum — Walter. So? Wer? Licht. Wollen Ew. Gnaden den Herrn Richter fragen — Walter. Den Herrn Richter Adam? Adam. Ich weiß von nichts. Zehn Jahre bin ich hier im Amt zu Huiſum, So viel ich weiß, iſt Alles grad gewachſen. Walter (zu Licht). Nun? Wen hier meint ihr? Frau Marthe. Laß er doch ſeine Fuͤße draußen! Was ſteckt er unter’n Tiſch verſtoͤrt ſie hin, Das man faſt meint, er waͤr die Spur gegangen. Walter. Wer? Der Herr Richter Adam? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0137" n="131"/> <sp who="#WAL"> <speaker> <hi rendition="#g">Walter.</hi> </speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Auch gut.</hi> </p><lb/> <stage>(nachdem ſich <hi rendition="#g">Licht</hi> wieder geſetzt).</stage><lb/> <p>Sagt doch, ihr Herrn, iſt jemand hier im Orte,<lb/> Der mißgeſchaffne Fuͤße hat?</p> </sp><lb/> <sp who="#LIC"> <speaker> <hi rendition="#g">Licht.</hi> </speaker><lb/> <p>Hm! Allerdings iſt jemand hier in Huiſum —</p> </sp><lb/> <sp who="#WAL"> <speaker> <hi rendition="#g">Walter.</hi> </speaker><lb/> <p>So? Wer?</p> </sp><lb/> <sp who="#LIC"> <speaker> <hi rendition="#g">Licht.</hi> </speaker><lb/> <p>Wollen Ew. Gnaden den Herrn Richter fragen —</p> </sp><lb/> <sp who="#WAL"> <speaker> <hi rendition="#g">Walter.</hi> </speaker><lb/> <p>Den Herrn Richter Adam?</p> </sp><lb/> <sp who="#ADA"> <speaker> <hi rendition="#g">Adam.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Ich weiß von nichts.</hi><lb/> Zehn Jahre bin ich hier im Amt zu Huiſum,<lb/> So viel ich weiß, iſt Alles grad gewachſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#WAL"> <speaker> <hi rendition="#g">Walter</hi> </speaker> <stage>(zu Licht).</stage><lb/> <p>Nun? Wen hier meint ihr?</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#g">Frau Marthe.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Laß er doch ſeine Fuͤße draußen!</hi><lb/> Was ſteckt er unter’n Tiſch verſtoͤrt ſie hin,<lb/> Das man faſt meint, er waͤr die Spur gegangen.</p> </sp><lb/> <sp who="#WAL"> <speaker> <hi rendition="#g">Walter.</hi> </speaker><lb/> <p>Wer? Der Herr Richter Adam?</p> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [131/0137]
Walter.
Auch gut.
(nachdem ſich Licht wieder geſetzt).
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Licht.
Hm! Allerdings iſt jemand hier in Huiſum —
Walter.
So? Wer?
Licht.
Wollen Ew. Gnaden den Herrn Richter fragen —
Walter.
Den Herrn Richter Adam?
Adam.
Ich weiß von nichts.
Zehn Jahre bin ich hier im Amt zu Huiſum,
So viel ich weiß, iſt Alles grad gewachſen.
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Nun? Wen hier meint ihr?
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Zitationshilfe: | Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_krug_1811/137>, abgerufen am 17.07.2024. |