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Kleist, Heinrich von: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe. Berlin, 1810.

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Erde steige und das ganze Geheimniß, das ich hier
den vier Wänden anvertraut, ausbringe!

(ab).

Dritter Auftritt.
Burggraf von Freiburg und Georg von Waldstätten
(treten auf. Ihnen folgt) Ritter Flammberg.
Flammberg (erstaunt).
Herr Burggraf von Freiburg! -- Seid ihr es, oder
ist es euer Geist? O eilt nicht, ich beschwör euch --!
Freiburg (wendet sich).
Was willst du?
Georg.
Wen suchst du?
Flammberg.
Meinen bejammernswürdigen Herrn, den Grafen
vom Strahl! Fräulein Kunigunde, seine Braut --
o hätten wir sie euch nimmermehr abgewonnen! Den
Koch hat sie bestechen wollen, dem Käthchen Gift zu
reichen --: Gift, ihr gestrengen Herren, und zwar
aus dem abscheulichen, unbegreiflichen und räthselhaf-
ten Grunde, weil das Kind sie im Bade belauschte!
Freiburg.
Und das begreift ihr nicht?
[12]
Erde ſteige und das ganze Geheimniß, das ich hier
den vier Wänden anvertraut, ausbringe!

(ab).

Dritter Auftritt.
Burggraf von Freiburg und Georg von Waldſtätten
(treten auf. Ihnen folgt) Ritter Flammberg.
Flammberg (erſtaunt).
Herr Burggraf von Freiburg! — Seid ihr es, oder
iſt es euer Geiſt? O eilt nicht, ich beſchwör euch —!
Freiburg (wendet ſich).
Was willſt du?
Georg.
Wen ſuchſt du?
Flammberg.
Meinen bejammernswürdigen Herrn, den Grafen
vom Strahl! Fräulein Kunigunde, ſeine Braut —
o hätten wir ſie euch nimmermehr abgewonnen! Den
Koch hat ſie beſtechen wollen, dem Käthchen Gift zu
reichen —: Gift, ihr geſtrengen Herren, und zwar
aus dem abſcheulichen, unbegreiflichen und räthſelhaf-
ten Grunde, weil das Kind ſie im Bade belauſchte!
Freiburg.
Und das begreift ihr nicht?
[12]
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[177/0183] Erde ſteige und das ganze Geheimniß, das ich hier den vier Wänden anvertraut, ausbringe! (ab). Dritter Auftritt. Burggraf von Freiburg und Georg von Waldſtätten (treten auf. Ihnen folgt) Ritter Flammberg. Flammberg (erſtaunt). Herr Burggraf von Freiburg! — Seid ihr es, oder iſt es euer Geiſt? O eilt nicht, ich beſchwör euch —! Freiburg (wendet ſich). Was willſt du? Georg. Wen ſuchſt du? Flammberg. Meinen bejammernswürdigen Herrn, den Grafen vom Strahl! Fräulein Kunigunde, ſeine Braut — o hätten wir ſie euch nimmermehr abgewonnen! Den Koch hat ſie beſtechen wollen, dem Käthchen Gift zu reichen —: Gift, ihr geſtrengen Herren, und zwar aus dem abſcheulichen, unbegreiflichen und räthſelhaf- ten Grunde, weil das Kind ſie im Bade belauſchte! Freiburg. Und das begreift ihr nicht? [12]

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Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe. Berlin, 1810, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_kaethchen_1810/183>, abgerufen am 28.11.2024.