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Kleist, Heinrich von: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe. Berlin, 1810.

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So sollte doch dein Sarras, Funken sprühend,
Abprallen, und in alle Ecken splittern,
Als hätt'st du einen Diamant getroffen,
Der Welt zum Zeugniß, daß ich wahr gesprochen!
Hau, und lass' jetzt mich sehn, wess' Sache rein?

(er nimmt sich den Helm ab und tritt dicht vor ihn).
Theobald (zurückweichend).
Setz' dir den Helm auf!
Graf vom Strahl. (folgt ihm).
Hau!
Theobald.
Setz' dir den Helm auf!
Graf vom Strahl (stößt ihn zu Boden).
Dich lähmt der bloße Blitz aus meiner Wimper?
(er windet ihm das Schwerdt aus der Hand, tritt über ihm
und setzt ihm den Fuß auf die Brust).

Was hindert mich, im Grimm gerechten Siegs,
Daß ich den Fuß ins Hirn dir drücke? -- Lebe!
(er wirft das Schwerdt vor des Kaisers Thron).
Mag es die alte Sphynx, die Zeit, dir lösen,
Das Käthchen aber ist, wie ich gesagt,
Die Tochter meiner höchsten Majestät!
Volk (durcheinander).
Himmel! Graf Wetterstrahl hat obgesiegt!
Der Kaiser (erblaßt und steht auf).
Brecht auf, ihr Herrn!
So ſollte doch dein Sarras, Funken ſprühend,
Abprallen, und in alle Ecken ſplittern,
Als hätt'ſt du einen Diamant getroffen,
Der Welt zum Zeugniß, daß ich wahr geſprochen!
Hau, und laſſ' jetzt mich ſehn, weſſ' Sache rein?

(er nimmt ſich den Helm ab und tritt dicht vor ihn).
Theobald (zurückweichend).
Setz' dir den Helm auf!
Graf vom Strahl. (folgt ihm).
Hau!
Theobald.
Setz' dir den Helm auf!
Graf vom Strahl (ſtößt ihn zu Boden).
Dich lähmt der bloße Blitz aus meiner Wimper?
(er windet ihm das Schwerdt aus der Hand, tritt über ihm
und ſetzt ihm den Fuß auf die Bruſt).

Was hindert mich, im Grimm gerechten Siegs,
Daß ich den Fuß ins Hirn dir drücke? — Lebe!
(er wirft das Schwerdt vor des Kaiſers Thron).
Mag es die alte Sphynx, die Zeit, dir löſen,
Das Käthchen aber iſt, wie ich geſagt,
Die Tochter meiner höchſten Majeſtät!
Volk (durcheinander).
Himmel! Graf Wetterſtrahl hat obgeſiegt!
Der Kaiſer (erblaßt und ſteht auf).
Brecht auf, ihr Herrn!
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[174/0180] So ſollte doch dein Sarras, Funken ſprühend, Abprallen, und in alle Ecken ſplittern, Als hätt'ſt du einen Diamant getroffen, Der Welt zum Zeugniß, daß ich wahr geſprochen! Hau, und laſſ' jetzt mich ſehn, weſſ' Sache rein? (er nimmt ſich den Helm ab und tritt dicht vor ihn). Theobald (zurückweichend). Setz' dir den Helm auf! Graf vom Strahl. (folgt ihm). Hau! Theobald. Setz' dir den Helm auf! Graf vom Strahl (ſtößt ihn zu Boden). Dich lähmt der bloße Blitz aus meiner Wimper? (er windet ihm das Schwerdt aus der Hand, tritt über ihm und ſetzt ihm den Fuß auf die Bruſt). Was hindert mich, im Grimm gerechten Siegs, Daß ich den Fuß ins Hirn dir drücke? — Lebe! (er wirft das Schwerdt vor des Kaiſers Thron). Mag es die alte Sphynx, die Zeit, dir löſen, Das Käthchen aber iſt, wie ich geſagt, Die Tochter meiner höchſten Majeſtät! Volk (durcheinander). Himmel! Graf Wetterſtrahl hat obgeſiegt! Der Kaiſer (erblaßt und ſteht auf). Brecht auf, ihr Herrn!

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Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe. Berlin, 1810, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_kaethchen_1810/180>, abgerufen am 21.11.2024.