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Kleist, Heinrich von: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe. Berlin, 1810.

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Käthchen.
Was wirst du?
Graf vom Strahl (erblickt die Peitsche).
Was macht die Peitsche hier?
Gottschalk.
Ihr selbst ja nahmt sie --!
Graf vom Strahl (ergrimmt).
Hab' ich hier Hunde, die zu schmeißen sind?
(er wirft die Peitsche, daß die Scherben niederklirren, durchs
Fenster; hierauf zu Käthchen):

Pferd' dir, mein liebes Kind, und Wagen geben,
Die sicher nach Heilbronn dich heimgeleiten.
-- Wann denkst du heim?
Käthchen (zitternd).
Gleich, mein verehrter Herr
Graf vom Strahl (streichelt ihre Wangen).
Gleich nicht! Du kannst im Wirthshaus über-
nachten.

(er weint).
-- Was glotzt er da? Geh, nimm die Scherben auf!
(Gottschalk hebt die Scherben auf. Er nimmt die Schärpe
vom Tisch, und giebt sie Käthchen).

Da! Wenn du dich gekühlt, gieb mir sie wieder.
Käthchen (sie will seine Hand küssen).
Mein hoher Herr!
Käthchen.
Was wirſt du?
Graf vom Strahl (erblickt die Peitſche).
Was macht die Peitſche hier?
Gottſchalk.
Ihr ſelbſt ja nahmt ſie —!
Graf vom Strahl (ergrimmt).
Hab' ich hier Hunde, die zu ſchmeißen ſind?
(er wirft die Peitſche, daß die Scherben niederklirren, durchs
Fenſter; hierauf zu Käthchen):

Pferd' dir, mein liebes Kind, und Wagen geben,
Die ſicher nach Heilbronn dich heimgeleiten.
— Wann denkſt du heim?
Käthchen (zitternd).
Gleich, mein verehrter Herr
Graf vom Strahl (ſtreichelt ihre Wangen).
Gleich nicht! Du kannſt im Wirthshaus über-
nachten.

(er weint).
— Was glotzt er da? Geh, nimm die Scherben auf!
(Gottſchalk hebt die Scherben auf. Er nimmt die Schärpe
vom Tiſch, und giebt ſie Käthchen).

Da! Wenn du dich gekühlt, gieb mir ſie wieder.
Käthchen (ſie will ſeine Hand küſſen).
Mein hoher Herr!
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[120/0126] Käthchen. Was wirſt du? Graf vom Strahl (erblickt die Peitſche). Was macht die Peitſche hier? Gottſchalk. Ihr ſelbſt ja nahmt ſie —! Graf vom Strahl (ergrimmt). Hab' ich hier Hunde, die zu ſchmeißen ſind? (er wirft die Peitſche, daß die Scherben niederklirren, durchs Fenſter; hierauf zu Käthchen): Pferd' dir, mein liebes Kind, und Wagen geben, Die ſicher nach Heilbronn dich heimgeleiten. — Wann denkſt du heim? Käthchen (zitternd). Gleich, mein verehrter Herr Graf vom Strahl (ſtreichelt ihre Wangen). Gleich nicht! Du kannſt im Wirthshaus über- nachten. (er weint). — Was glotzt er da? Geh, nimm die Scherben auf! (Gottſchalk hebt die Scherben auf. Er nimmt die Schärpe vom Tiſch, und giebt ſie Käthchen). Da! Wenn du dich gekühlt, gieb mir ſie wieder. Käthchen (ſie will ſeine Hand küſſen). Mein hoher Herr!

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Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe. Berlin, 1810, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_kaethchen_1810/126>, abgerufen am 26.11.2024.