Kleist, Heinrich von: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe. Berlin, 1810. Gottschalk. Ein Höllenfrevel! -- Und die Unterschrift? Graf vom Strahl. Das sind drei Kreuze. (Pause). Wie stark fandst du den Kriegstroß, Katharina? Käthchen. Auf sechzig Mann, mein hoher Herr, bis siebzig. Graf vom Strahl. Sahst du ihn selbst den Graf vom Stein? Käthchen. Ihn nicht. Graf vom Strahl. Wer führte seine Mannschaft an? Käthchen. Zwey Ritter, Mein hochverehrter Herr, die ich nicht kannte. Graf vom Strahl. Und jetzt, sagst du, sie lägen vor der Burg? Käthchen. Ja, mein verehrter Herr. Graf vom Strahl. Wie weit von hier? Käthchen. Auf ein dreitausend Schritt, verstreut im Walde. Gottſchalk. Ein Höllenfrevel! — Und die Unterſchrift? Graf vom Strahl. Das ſind drei Kreuze. (Pauſe). Wie ſtark fandſt du den Kriegstroß, Katharina? Käthchen. Auf ſechzig Mann, mein hoher Herr, bis ſiebzig. Graf vom Strahl. Sahſt du ihn ſelbſt den Graf vom Stein? Käthchen. Ihn nicht. Graf vom Strahl. Wer führte ſeine Mannſchaft an? Käthchen. Zwey Ritter, Mein hochverehrter Herr, die ich nicht kannte. Graf vom Strahl. Und jetzt, ſagſt du, ſie lägen vor der Burg? Käthchen. Ja, mein verehrter Herr. Graf vom Strahl. Wie weit von hier? Käthchen. Auf ein dreitauſend Schritt, verſtreut im Walde. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0123" n="117"/> <sp who="#GOT"> <speaker><hi rendition="#g">Gottſchalk</hi>.</speaker><lb/> <p>Ein Höllenfrevel! — Und die Unterſchrift?</p> </sp><lb/> <sp who="#STAR"> <speaker><hi rendition="#g">Graf vom Strahl</hi>.</speaker><lb/> <p>Das ſind drei Kreuze.</p><lb/> <stage>(Pauſe).</stage><lb/> <p>Wie ſtark fandſt du den Kriegstroß, Katharina?</p> </sp><lb/> <sp who="#KAET"> <speaker><hi rendition="#g">Käthchen</hi>.</speaker><lb/> <p>Auf ſechzig Mann, mein hoher Herr, bis ſiebzig.</p> </sp><lb/> <sp who="#STAR"> <speaker><hi rendition="#g">Graf vom Strahl</hi>.</speaker><lb/> <p>Sahſt du ihn ſelbſt den Graf vom Stein?</p> </sp><lb/> <sp who="#KAET"> <speaker><hi rendition="#g">Käthchen</hi>.</speaker><lb/> <p>Ihn nicht.</p> </sp><lb/> <sp who="#STAR"> <speaker><hi rendition="#g">Graf vom Strahl</hi>.</speaker><lb/> <p>Wer führte ſeine Mannſchaft an?</p> </sp><lb/> <sp who="#KAET"> <speaker><hi rendition="#g">Käthchen</hi>.</speaker><lb/> <p>Zwey Ritter,<lb/> Mein hochverehrter Herr, die ich nicht kannte.</p> </sp><lb/> <sp who="#STAR"> <speaker><hi rendition="#g">Graf vom Strahl</hi>.</speaker><lb/> <p>Und jetzt, ſagſt du, ſie lägen vor der Burg?</p> </sp><lb/> <sp who="#KAET"> <speaker><hi rendition="#g">Käthchen</hi>.</speaker><lb/> <p>Ja, mein verehrter Herr.</p> </sp><lb/> <sp who="#STAR"> <speaker><hi rendition="#g">Graf vom Strahl</hi>.</speaker><lb/> <p>Wie weit von hier?</p> </sp><lb/> <sp who="#KAET"> <speaker><hi rendition="#g">Käthchen</hi>.</speaker><lb/> <p>Auf ein dreitauſend Schritt, verſtreut im Walde.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [117/0123]
Gottſchalk.
Ein Höllenfrevel! — Und die Unterſchrift?
Graf vom Strahl.
Das ſind drei Kreuze.
(Pauſe).
Wie ſtark fandſt du den Kriegstroß, Katharina?
Käthchen.
Auf ſechzig Mann, mein hoher Herr, bis ſiebzig.
Graf vom Strahl.
Sahſt du ihn ſelbſt den Graf vom Stein?
Käthchen.
Ihn nicht.
Graf vom Strahl.
Wer führte ſeine Mannſchaft an?
Käthchen.
Zwey Ritter,
Mein hochverehrter Herr, die ich nicht kannte.
Graf vom Strahl.
Und jetzt, ſagſt du, ſie lägen vor der Burg?
Käthchen.
Ja, mein verehrter Herr.
Graf vom Strahl.
Wie weit von hier?
Käthchen.
Auf ein dreitauſend Schritt, verſtreut im Walde.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |