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Kleist, Heinrich von: Die Schlacht bei Fehrbellin. Berlin, 1822.

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Graf Stein.
Der Officiere Namen, Gnädigste,
Wie sie, dem Rang nach, Glied für Glied sich folgen.
Natalie.
Und mir, mir wird die Bittschrift zugefertigt?
Graf Stein.
Mein Fräulein, unterthänigst euch zu fragen,
Ob ihr, als Chef, den ersten Platz, der offen,
Mit eurem Namen gleichfalls füllen wollt.

(Pause.)
Natalie.
Der Prinz zwar, hör' ich, soll mein edler Vetter,
Vom Herrn aus eignem Trieb, begnadigt werden,
Und eines solchen Schritts bedarf es nicht.
Graf Stein (vergnügt.)
Wie? Wirklich?
Natalie.
Gleichwohl will ich unter einem Blatte,
Das, in des Herrn Entscheidung, klug gebraucht,
Als ein Gewicht kann in die Waage fallen,
Das ihm vielleicht den Ausschlag einzuleiten
Sogar willkommen ist, mich nicht verweigern --
Und, eurem Wunsch gemäß, mit meinem Namen,
Hiemit an eure Spitze setz' ich mich.

(sie geht und will schreiben.)
Graf Stein.
Fürwahr, uns lebhaft werdet Ihr verbinden!
(Pause.)
Natalie (wendet sich wieder zu ihm.)
Ich finde nur mein Regiment, Graf Stein! --
Warum vermiß' ich Bomsdorf Cuirassiere,
Und die Dragoner Götz und Anhalt-Pleß?
Graf Stein.
Nicht, wie vielleicht Ihr sorgt, weil ihre Herzen
Graf Stein.
Der Officiere Namen, Gnädigſte,
Wie ſie, dem Rang nach, Glied für Glied ſich folgen.
Natalie.
Und mir, mir wird die Bittſchrift zugefertigt?
Graf Stein.
Mein Fräulein, unterthänigſt euch zu fragen,
Ob ihr, als Chef, den erſten Platz, der offen,
Mit eurem Namen gleichfalls füllen wollt.

(Pauſe.)
Natalie.
Der Prinz zwar, hör’ ich, ſoll mein edler Vetter,
Vom Herrn aus eignem Trieb, begnadigt werden,
Und eines ſolchen Schritts bedarf es nicht.
Graf Stein (vergnügt.)
Wie? Wirklich?
Natalie.
Gleichwohl will ich unter einem Blatte,
Das, in des Herrn Entſcheidung, klug gebraucht,
Als ein Gewicht kann in die Waage fallen,
Das ihm vielleicht den Ausſchlag einzuleiten
Sogar willkommen iſt, mich nicht verweigern —
Und, eurem Wunſch gemäß, mit meinem Namen,
Hiemit an eure Spitze ſetz’ ich mich.

(ſie geht und will ſchreiben.)
Graf Stein.
Fürwahr, uns lebhaft werdet Ihr verbinden!
(Pauſe.)
Natalie (wendet ſich wieder zu ihm.)
Ich finde nur mein Regiment, Graf Stein! —
Warum vermiß’ ich Bomsdorf Cuiraſſiere,
Und die Dragoner Götz und Anhalt-Pleß?
Graf Stein.
Nicht, wie vielleicht Ihr ſorgt, weil ihre Herzen
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[72/0085] Graf Stein. Der Officiere Namen, Gnädigſte, Wie ſie, dem Rang nach, Glied für Glied ſich folgen. Natalie. Und mir, mir wird die Bittſchrift zugefertigt? Graf Stein. Mein Fräulein, unterthänigſt euch zu fragen, Ob ihr, als Chef, den erſten Platz, der offen, Mit eurem Namen gleichfalls füllen wollt. (Pauſe.) Natalie. Der Prinz zwar, hör’ ich, ſoll mein edler Vetter, Vom Herrn aus eignem Trieb, begnadigt werden, Und eines ſolchen Schritts bedarf es nicht. Graf Stein (vergnügt.) Wie? Wirklich? Natalie. Gleichwohl will ich unter einem Blatte, Das, in des Herrn Entſcheidung, klug gebraucht, Als ein Gewicht kann in die Waage fallen, Das ihm vielleicht den Ausſchlag einzuleiten Sogar willkommen iſt, mich nicht verweigern — Und, eurem Wunſch gemäß, mit meinem Namen, Hiemit an eure Spitze ſetz’ ich mich. (ſie geht und will ſchreiben.) Graf Stein. Fürwahr, uns lebhaft werdet Ihr verbinden! (Pauſe.) Natalie (wendet ſich wieder zu ihm.) Ich finde nur mein Regiment, Graf Stein! — Warum vermiß’ ich Bomsdorf Cuiraſſiere, Und die Dragoner Götz und Anhalt-Pleß? Graf Stein. Nicht, wie vielleicht Ihr ſorgt, weil ihre Herzen

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Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Die Schlacht bei Fehrbellin. Berlin, 1822, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_fehrbellin_1822/85>, abgerufen am 25.11.2024.