Kleist, Heinrich von: Die Schlacht bei Fehrbellin. Berlin, 1822. Erster Officier. Es brennt! Es brennt! Die Flamme zuckt schon an dem Thurm empor! Golz. Hui! Wie die Schwedenboten fliegen rechts und links! Zweiter Officier. Sie brechen auf! Obrist Kottwitz. Wo? Erster Officier. Auf dem rechten Flügel! -- Dritter Officier. Freilich! In Zügen! Mit drei Regimentern! Es scheint, den linken wollen sie verstärken. Zweiter Officier. Bei meiner Treu! Und Reiterei rückt vor, Den Marsch des rechten Flügels zu bedecken! Graf Heinrich (lacht.) Ha! Wie das Feld die wieder räumen wird, Wenn sie versteckt uns hier im Thal erblickt! (Musketenfeuer.) Kottwitz. Schaut, Brüder, schaut! Zweiter Officier. Horcht! Erster Officier. Feuer der Musketen! Dritter Officier. Jetzt sind sie bei den Schanzen aneinander! -- Golz. Bei Gott! Solch einen Donner des Geschützes Hab' ich Zeit meines Lebens nicht gehört! Erſter Officier. Es brennt! Es brennt! Die Flamme zuckt ſchon an dem Thurm empor! Golz. Hui! Wie die Schwedenboten fliegen rechts und links! Zweiter Officier. Sie brechen auf! Obriſt Kottwitz. Wo? Erſter Officier. Auf dem rechten Flügel! — Dritter Officier. Freilich! In Zügen! Mit drei Regimentern! Es ſcheint, den linken wollen ſie verſtärken. Zweiter Officier. Bei meiner Treu! Und Reiterei rückt vor, Den Marſch des rechten Flügels zu bedecken! Graf Heinrich (lacht.) Ha! Wie das Feld die wieder räumen wird, Wenn ſie verſteckt uns hier im Thal erblickt! (Musketenfeuer.) Kottwitz. Schaut, Brüder, ſchaut! Zweiter Officier. Horcht! Erſter Officier. Feuer der Musketen! Dritter Officier. Jetzt ſind ſie bei den Schanzen aneinander! — Golz. Bei Gott! Solch einen Donner des Geſchützes Hab’ ich Zeit meines Lebens nicht gehört! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0042" n="29"/> <sp who="#EROFF"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Erſter Officier</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Es brennt! Es brennt!<lb/> Die Flamme zuckt ſchon an dem Thurm empor!</p> </sp><lb/> <sp who="#GOL"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Golz</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Hui! Wie die Schwedenboten fliegen rechts und links!</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWE"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Zweiter Officier</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Sie brechen auf!</p> </sp><lb/> <sp who="#KOTT"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Obriſt Kottwitz</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Wo?</p> </sp><lb/> <sp who="#EROFF"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Erſter Officier</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Auf dem rechten Flügel! —</p> </sp><lb/> <sp who="#DRIOFF"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Dritter Officier</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Freilich! In Zügen! Mit drei Regimentern!<lb/> Es ſcheint, den linken wollen ſie verſtärken.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWE"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Zweiter Officier</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Bei meiner Treu! Und Reiterei rückt vor,<lb/> Den Marſch des rechten Flügels zu bedecken!</p> </sp><lb/> <sp who="#HEIN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Graf Heinrich</hi> </hi> </speaker><lb/> <stage>(lacht.)</stage><lb/> <p>Ha! Wie das Feld die wieder räumen wird,<lb/> Wenn ſie verſteckt uns hier im Thal erblickt!</p><lb/> <stage>(Musketenfeuer.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#KOT"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Kottwitz</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Schaut, Brüder, ſchaut!</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWE"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Zweiter Officier</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Horcht!</p> </sp><lb/> <sp who="#EROFF"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Erſter Officier</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Feuer der Musketen!</p> </sp><lb/> <sp who="#DRIOFF"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Dritter Officier</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Jetzt ſind ſie bei den Schanzen aneinander! —</p> </sp><lb/> <sp who="#GOL"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Golz</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Bei Gott! Solch einen Donner des Geſchützes<lb/> Hab’ ich Zeit meines Lebens nicht gehört!</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [29/0042]
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Zitationshilfe: | Kleist, Heinrich von: Die Schlacht bei Fehrbellin. Berlin, 1822, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_fehrbellin_1822/42>, abgerufen am 25.07.2024. |