Kleist, Heinrich von: Die Schlacht bei Fehrbellin. Berlin, 1822. Der Kurfürst. Rasch! Den Schimmel vor! -- Noch vor der Sonn im Schlachtfeld will ich seyn! (ab; die Generale, Obersten und Officiere folgen ihm.) Sechster Auftritt. Prinz Arthur (in den Vordergrund tretend.) Nun denn, auf Deiner Kugel, Ungeheures, Du, der den Windeshauch den Schleier heut, Gleich einem Seegel, lüftet, roll' heran! Du hast mir, Glück, die Locken schon gestreift: Ein Pfand schon warfst Du, im Vorüberschweben, Aus Deinem Füllhorn lächelnd mir herab: Heut, Kind der Götter, such' ich, Flüchtiges, Ich hasche Dich im Feld der Schlacht und stürze Ganz Deinen Segen mir zu Füßen um: Wärst Du auch siebenfach, mit Eisenketten, Am schwed'schen Siegeswagen festgebunden! (ab.) Der Kurfürſt. Raſch! Den Schimmel vor! — Noch vor der Sonn im Schlachtfeld will ich ſeyn! (ab; die Generale, Oberſten und Officiere folgen ihm.) Sechster Auftritt. Prinz Arthur (in den Vordergrund tretend.) Nun denn, auf Deiner Kugel, Ungeheures, Du, der den Windeshauch den Schleier heut, Gleich einem Seegel, lüftet, roll’ heran! Du haſt mir, Glück, die Locken ſchon geſtreift: Ein Pfand ſchon warfſt Du, im Vorüberſchweben, Aus Deinem Füllhorn lächelnd mir herab: Heut, Kind der Götter, ſuch’ ich, Flüchtiges, Ich haſche Dich im Feld der Schlacht und ſtürze Ganz Deinen Segen mir zu Füßen um: Wärſt Du auch ſiebenfach, mit Eiſenketten, Am ſchwed’ſchen Siegeswagen feſtgebunden! (ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0036" n="23"/> <sp who="#KURF"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Der Kurfürſt</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Raſch! Den Schimmel vor!<lb/> — Noch vor der Sonn im Schlachtfeld will ich ſeyn!</p><lb/> <stage>(ab; die <hi rendition="#g">Generale, Oberſten</hi> und <hi rendition="#g">Officiere</hi> folgen ihm.)</stage> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Sechster Auftritt</hi>.</head><lb/> <sp who="#ARTHUR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Prinz Arthur</hi> </hi> </speaker> <stage> <hi rendition="#c">(in den Vordergrund tretend.)</hi> </stage><lb/> <p>Nun denn, auf Deiner Kugel, Ungeheures,<lb/> Du, der den Windeshauch den Schleier heut,<lb/> Gleich einem Seegel, lüftet, roll’ heran!<lb/> Du haſt mir, Glück, die Locken ſchon geſtreift:<lb/> Ein Pfand ſchon warfſt Du, im Vorüberſchweben,<lb/> Aus Deinem Füllhorn lächelnd mir herab:<lb/> Heut, Kind der Götter, ſuch’ ich, Flüchtiges,<lb/> Ich haſche Dich im Feld der Schlacht und ſtürze<lb/> Ganz Deinen Segen mir zu Füßen um:<lb/> Wärſt Du auch ſiebenfach, mit Eiſenketten,<lb/> Am ſchwed’ſchen Siegeswagen feſtgebunden!</p><lb/> <stage>(ab.)</stage> </sp> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [23/0036]
Der Kurfürſt.
Raſch! Den Schimmel vor!
— Noch vor der Sonn im Schlachtfeld will ich ſeyn!
(ab; die Generale, Oberſten und Officiere folgen ihm.)
Sechster Auftritt.
Prinz Arthur (in den Vordergrund tretend.)
Nun denn, auf Deiner Kugel, Ungeheures,
Du, der den Windeshauch den Schleier heut,
Gleich einem Seegel, lüftet, roll’ heran!
Du haſt mir, Glück, die Locken ſchon geſtreift:
Ein Pfand ſchon warfſt Du, im Vorüberſchweben,
Aus Deinem Füllhorn lächelnd mir herab:
Heut, Kind der Götter, ſuch’ ich, Flüchtiges,
Ich haſche Dich im Feld der Schlacht und ſtürze
Ganz Deinen Segen mir zu Füßen um:
Wärſt Du auch ſiebenfach, mit Eiſenketten,
Am ſchwed’ſchen Siegeswagen feſtgebunden!
(ab.)
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Zitationshilfe: | Kleist, Heinrich von: Die Schlacht bei Fehrbellin. Berlin, 1822, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_fehrbellin_1822/36>, abgerufen am 17.02.2025. |